Hsg. Erwin Teufel:"Von der Risikogesellschaft zur Chancengesellschaft"

Basis dieses aus vielen Beiträgen zu gesellschaftlichen Themen bestehenden Buches waren die Ergebnisse der vom deutschen Bundesland Baden-Württemberg initiierten "Zukunftskommission Gesellschaft 2000". Zahlreiche ExpertInnen fanden bei einem Kongress zusammen und diskutierten und ergänzten die gewonnen Analysen.

In sechs thematische Blöcke unterteilt, werden Fragen nach Sinn und Werten in der modernen Gesellschaft behandelt, außerdem die Bedeutung und Veränderung von Wissen, das Verhältnis der Generationen zueinander, gesellschaftliches Engagement und nicht zuletzt die vielzitierte Globalisierung. Eine Vielzahl von AutorInnen mit unterschiedlichem Hintergrund bemüht sich um ein differenziertes Erfassen der Themen.

Wie der Titel des Buches erwarten lässt, sind die Beiträge der überwiegend deutschsprachigen ExpertInnen optimistisch gehalten. Der fortschreitenden Transformation zur Risikogesellschaft - der Begriff wurde vom deutschen Soziologen Ulrich Beck geprägt - soll unter anderem durch staatlichen Schutz der Familie, die Förderung von Bildung und Animierung zur Weiterbildung quer durch alle sozialen Schichten Einhalt geboten werden. Bürgerarbeit - ehrenamtliche Tätigkeit zur Sinnstiftung - wird als Antwort auf zunehmende Individualisierungstendenzen hochgepriesen.

Der Zugang zu Veränderungen in einer immer schneller werdenden Welt müsse ein anderer, positiverer werden. Dies falle der deutschen Gesellschaft - hier wohl stellvertretend für alle europäischen Gesellschaften gesehen - besonders schwer. Staaten hätten Chancen aufzuzeigen und Risken zu minimieren. Weder ein Vollkasko-Wohlfahrtssystem noch ein völlig auf individuelle Eigenverantwortung bauender Staat könnten die Lösung sein.

(ama; 10/01)