Gerhard Fink: "Who's who in der antiken Mythologie"
In
Reise- und Bücherangeboten, in Reisebeschreibungen, bei Angaben zu Sternbildern,
in Gemäldegalerien, Schlossgärten,
auf Opernbühnen
und in vielen Zitaten und Aussprüchen findet man Namen aus der griechischen Mythologie.
Oft gelingt es uns nicht, diese Namen mangels tieferer Kenntnisse der Antike in
eine Beziehung zueinander zu bringen. So bleibt dem Interessierten oftmals nichts
Anderes übrig, als sich in umfangreiche Texte einzulesen. Vielfach verzichtet
man dann aus zeitlichen Gründen darauf, der Sache auf den Grund zu gehen.
Doch das ist jetzt vorbei, denn in diesem ausführlichen Nachschlagewerk von
Gerhard Fink findet man neben den Namen der Eltern der gesuchten Personen auch
die dazugehörigen Geschichten sowie Zusammenhänge und Verbindungen mit anderen
Gestalten aus der Mythologie auf unterhaltsame Weise dargestellt.
Dieses
Werk bietet Hintergründe und Details zu rund 800 verschiedenen Gestalten aus der
griechischen und römischen Antike. Gerhard Finks Querverweise zu Kunst, Literatur
und Musik lassen erst die Bedeutung und die Verbindung dieser mythischen Gestalten
mit unserer heutigen Kultur erkennen. Obwohl durch das Christentum eine Entthronung
der alten Götter stattgefunden hat, führt uns dieses Buch die immense Nachwirkung
bestimmter antiker Stoffe vor Augen.
Ohne eine gewisse Kenntnis der antiken Mythen,
die tiefe Spuren in der Kultur des Abendlandes hinterlassen haben,
könnten wir
vieles in unserer Kultur nicht mehr nachvollziehen. Darum sei die Lektüre
dieses Nachschlagewerks jedem empfohlen, der zwar ganz selbstverständlich vom
Ödipus-Komplex spricht, aber vergessen hat, wer dieser
Ödipus
eigentlich war - hier würde ich empfehlen, unter "Oidipus" nachzuschlagen.
Oder
hätten Sie gewusst, dass der Name von Atropos, der Unabwendbaren, in Atropa belladonna
L., der Tollkirsche und ihrem Gift, dem Atropin weiterlebt?
Unter "Psyche"
findet man das von Apuleius gestaltete Kunstmärchen über Psyche, die jüngste
und schönste von drei Königstöchtern, die aufgrund eines Orakelspruches einem
Drachen ausgeliefert
werden soll, und Amor,
der ihren Reizen erliegt, wunderbar erzählt.
Dieses
Buch gibt Auskunft über viele derartig spannende Details - nicht nur über Götter,
sondern auch sagenhafte Orte wie den Kontinent
Atlantis.
Sehr
informativ sind die im Anhang dargestellten Stammbäume, welche die
Verbindung der Geschlechter in einem Stammbaum grafisch darstellen.
Mit
diesem wunderbaren Buch der antiken Mythologie ist Gerhard Fink ein Nachschlagewerk
gelungen, das in keinem Haushalt fehlen sollte.
(Margarete Wais; 12/2002)
Gerhard Fink: "Who's who in der antiken Mythologie"
dtv.
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Gerhard
Fink wurde 1934 in Fürth geboren und studierte alte Sprachen, Germanistik,
Philosophie
und Geschichte.
Er veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche und populärwissenschaftliche
Werke, wie "Die griechische Sprache" und bedeutende Horaz-, Ovid- und Seneca-Übersetzungen.
Weitere Buchtipps:
Giorgio
Agamben, Monica Ferrando: "Das unsagbare Mädchen. Mythos und Mysterium
der Kore"
Der Mythos von Kore Persephone, Tochter des Zeus und dessen Schwester, von Hades
geraubt, vom Vater vergewaltigt, schuf die Vorstellung eines unberührten und
gleichzeitig das alte Wissen in sich vereinenden Mädchens - ein Umstand, der sie
in unaussprechliches Schweigen hüllt und bis heute eine immense
Faszinationskraft hat.
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einem vielschichtigen Dialog aus Bild und Text gemeinsam auf die Suche nach dem
Geheimnis der Kore Persephone. Gleichzeitig bietet der Text ein umfassendes
Repertoire sämtlicher antiker Quellen in der Übersetzung von Monica Ferrando.
Ein ungewöhnliches und beeindruckendes philosophisch-malerisches Experiment. (S.
Fischer)
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Jean-Pierre Vernant: "Götter und Menschen.
Griechische Mythen neu erzählt"
Es war einmal - die Geschichte der alten Griechen, die Mythen von den Ursprüngen
der Menschheit. Jean-Pierre Vernant erzählt in diesem wunderbaren Band von der
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Dabei treffen wir auf lauter alte Bekannte: Mutter Erde und
Prometheus, Odysseus
und die Helden aus dem Trojanischen Krieg.
Jean-Pierre Vernant breitet die griechischen Mythen in einer ebenso klaren wie
spannungsvollen Geschichte vor uns aus. (DuMont)
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