Rolf Ackermann: "Der Fluch des Florentiners"
Der im Jahr 2005 an Originalschauplätzen in Wien, Florenz, London, Berlin sowie in der Schweiz und Marokko handelnde Roman basiert auf historisch dokumentierbaren Geschehnissen um einen der berühmtesten und wertvollsten Diamanten der Welt.
"Turbulent wurde es, als ich mit Hilfe des Kunsthistorischen Museums Wien heraus fand, dass es von diesem berühmten Diamanten eine täuschend echte Kopie gab (sie lag in der Wiener Schatzkammer - ist aber verschwunden!) - und in Italien noch immer eine Kopie existiert. Wie meine Roman-"Heldin", die junge Marie-Claire de Vries, wusste auch ich plötzlich nicht mehr, ob ich auf der Spur einer Kopie oder auf jener des echten Florentiner Diamanten bin. Es blieb spannend - bis zum Ende. So wie in meinem Buch ..." (Rolf Ackermann) |
Der nach "Die weiße Jägerin"
zweite Roman des in Wien lebenden, 1952 in Duisburg geborenen Rolf
Ackermann beginnt mit diversen Knallern, als zunächst ein Adliger in
Deutschland in seiner Villa überfallen wird und wenig später im Palazzo
Pitti ein paar Sprengsätze hochgehen. In beiden Fällen wird jeweils nur
ein einzelner Edelstein entwendet, allerdings sind Tote zu
beklagen. |
Nun finden in Berlin, Florenz und Wien
Aktionen statt, die darauf abzielen, drei weltbekannte Edelsteine, die
sogenannten "drei Brüder", (der "Große und der Kleine Sancy", sowie der
"Florentiner"), die einst zusammengehörten, in ihre "Heimatländer"
zurückzuführen. Bald beginnen sich auch europäische Terrorismusexperten für die
spektakulären Vorgänge zu interessieren.
Marie-Claire de Vries,
Schmuckexpertin des Auktionshauses "Christie's", betreibt von Wien aus auf
Anregung des Sicherheitsbeauftragten Francis Rondell Recherchen und gerät, zum
Teil, weil sie eher ihrer verwirrten Libido als ihrem Verstand folgt, von einer
haarsträubenden Situation in die nächste. Überdies verschlägt es sie von einem
geheimnisvollen schönen Mann zum nächsten, denn gleich drei davon, die noch dazu
überaus vermögend sind, interessieren sich direkt oder indirekt für den Fall und
damit auch für Marie-Claire, von der sie sich nutzbringende Informationen und
Anderes erhoffen - und beides in der Regel auch bekommen.
("Ihre
Nachforschungen führen Marie-Claire nicht nur zu den Schauplätzen, an denen der
Diamant seine geschichtsträchtige Rolle spielte, sondern auch zu drei
geheimnisvollen Männern, die allesamt Interesse zeigen, den "Florentiner" ihr
Eigen zu nennen. Doch was sind ihre wahren Beweggründe? Ist einer von ihnen gar
Mitglied des Ordens der Ritter vom Goldenen Vlies, dem seit jeher die
mächtigsten Persönlichkeiten Europas angehören? Marie-Claire erliegt dem Charme
und den selbstlosen Bekundungen der Männer, bis sie erkennen muss, dass sie sich
damit in höchste Gefahr begibt. Hat der sagenumwobene Diamant erneut begonnen,
seine fatale Macht zu entfalten?" - Exzerpt aus dem
Klappentext.)
Fazit:
"Der Fluch des Florentiners" bietet
reißerische Abenteuer, Verschwörungstheorien, Sex und Gewalt (und gewalttätigen
Sex) mit viel Kunstgeschichte. Dabei gerieten die Erläuterungen nach dem
Dafürhalten des Rezensenten zum Teil zu ausführlich und wiederholen sich auch
gelegentlich, was den Lesefluss etwas hemmt. Insgesamt wurde fast alles in
diesen Roman gepackt, was in den letzten fünf Jahren Verkaufsschlager ausmachte.
Nicht alle diese genrebedingten Elemente sind für die Handlung von Relevanz,
wodurch die Lektüre einige Längen birgt, und lassen immer wieder lose Fäden
zurück, was ein wenig unbefriedigend ist. Außerdem erscheint die Hauptfigur ab
und zu geradezu unvorstellbar naiv.
Insgesamt handelt es sich um einen sehr
informativen Roman, der durch die gebotene Fülle gegen Ende nur mäßig spannend
ist.
An Schmuck, der Geschichte von Edelsteinen und des Diamantenhandels
Interessierte finden "Der Fluch des Florentiners" mithin sicherlich
ansprechender als ein einschlägiges Sachbuch.
(K.-G. Beck-Ewerhardy; 05/2006)
Rolf Ackermann: "Der Fluch des
Florentiners"
Droemer, 2006. 444 Seiten.
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Ein weiterer Roman des
Autors:
"Die weiße Jägerin"
Als die Briefe ihres Bruders aus Afrika eintreffen, beginnt die junge Margarete
davon zu träumen, ebenfalls dorthin zu gehen. 1907 bricht sie gemeinsam mit
ihrem Mann Ulrich nach
Deutsch-Ostafrika auf.
Am Fuße des Kilimandscharo weiß sie sofort: Hier ist ihre Heimat. Margarete
und Ulrich bauen eine Farm auf, die
zu einem Paradies für sie und ihre Kinder
wird. Doch im Gegensatz zu Margarete kann ihr Mann Afrika nur wenig abgewinnen.
Verständnislos bleibt er zurück, wenn sie wochenlang durch die Savanne und den
Busch reitet, auf der Jagd nach Löwen und
Elefanten. Margarete gewinnt schnell
das Vertrauen der schwarzen Einheimischen, die die weiße Jägerin unendlich bewundern.
Je mehr sich das Ehepaar voneinander entfremdet, desto stärker wird Margaretes
Liebe zu Anthimos, der ihre Leidenschaft für Afrika teilt. Beim Ausbruch des
Ersten Weltkriegs will er mit ihr Afrika verlassen. Doch Margaretes Herz hängt
an diesem Land und an ihrer Farm ...
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