Egyd Gstättner: "Die Familie des Teufels"
Allein gegen die Literaturgeschichte
Der
Kärntner Autor fügt sich zwischen
Großliteratenporträts ein und ehrt die
Ausgewählten auf ganz eigene Weise
Beherzt und eigenwillig hat sich der 1962 geborene Schriftsteller Egyd
Gstättner elf auserlesene namhafte Größen
vorgenommen, sich einmal mit respektvoll-bissiger Wucht, dann wieder
als kenntnisreicher Kulissenschieber lustvoll aus der Deckung der
etablierten Literaturgeschichte gewagt und ganz besondere Schwerpunkte
gesetzt. Entstanden sind in mancherlei Hinsicht aufschlussreiche Texte
ohne sperrigen Theorieballast, vergnüglich zu lesen,
abwechslungsreich und voller Überraschungen, eben erfrischend
individuell geprägte Betrachtungen, die vollkommen authentisch
und lebensnah anmuten.
Unter der Annahme, das berichtende Ich sei Egyd Gstättner
höchstpersönlich, offenbaren sich im Verlauf der
Lektüre faszinierende Aspekte, gewissermaßen
entsteht nach und nach der Eindruck eines fragmentierten
Selbstporträts (Künstler samt Werk), dessen
Einzelteile zwischendurch immer wieder hervorblitzen.
Indem er biografische Details (bemerkenswerterweise wird vor allem
Ängsten, Leiden und Krankheiten viel Raum zugestanden) der
Porträtierten ganz speziell dargestellt und
sprachchamäleonartig anlassbezogene stilistische Vielfalt zur
Schau gestellt hat, verhilft Gstättner bekannten Fakten mit
offenkundiger Freude am Stöbern und Entdecken mitunter zu
völlig neuen Erscheinungsformen. Er schöpft aus
munter sprudelnden Wissensquellen, streut literarische Querverweise ein
und wendet sich wiederholt direkt an die Leser, gelegentlich sogar mit
der Anrede "liebe Kinder", wobei man sich
problemlos den (hoffentlich nur scheinbar) drohend erhobenen
Lehrerzeigefinger Gstättners vorstellen kann. Damit der
Unterrichtscharakter nicht zu kurz kommt, hat der Autor neben
zahlreichen originellen, freilich nicht immer gänzlich
ernstzunehmenden Schlussfolgerungen auch regelrechte
"Merksätze" eingebaut.
Der Autor flicht immer wieder abgewandelte Passagen aus bekannten
literarischen Werken, Liedern und Märchen sowie eigene
Reiseerfahrungen ein, die Bezüge zu Lebensstationen der
Porträtierten aufweisen, und beschreibt Zeiten und
Umstände, unter denen die Werke der Zunftkollegen entstanden
bzw. zustandegekommen sind.
Egyd Gstättner gibt in ebenso geschmeidig-wendigem wie
launigem Plauderton allerlei zum Besten und lässt den Leser an
seinen Rechercheergebnissen und ebenso an seinen fantasievollen
Ausschmückungen teilhaben. Beispielsweise erfährt
man, dass nicht wenige Schriftsteller notgedrungen quasi zu Don Quijote
geworden sind, und Egyd Gstättner konfrontiert einige der
Vorgestellten mit ihren Romanfiguren, was sich vor allem bei Pessoa
geradezu aufdrängt.
Die Texte sind selbstredend auch als mitreißende Einladungen
zu verstehen, sich in weiterer Folge selbst eingehender mit den
vorgestellten Autoren und Werken zu befassen. Gstättner
thematisiert die Ambitionen der Schriftsteller, bildet ihre
Lebenswelten ab und erwähnt allfällige
Bekanntschaften der Porträtieren untereinander, zitiert aus
Werken, Tagebüchern und Briefen, stellt die (mehr oder weniger
idealen) Ehefrauen und Geliebten vor und erörtert
darüberhinaus humorvoll sowohl
wissenschaftlichen Übereifer als auch allfällige
Versäumnisse sogenannter Gelehrter unterschiedlicher
Wissensbereiche, wobei auch steingewordene Klischees beharrlich
hinterfragt werden.
Ebenso werden prägnante Charakterstudien und kernige Passagen
wie z.B.
"Sogar der
Brecht, das kleine Scheusal, der aufgestellte Mausdreck, der
Möchtegernmessias im Kartoffelsack mit seinen hörigen
Weibern!" (S. 111) geboten. Und wenn sich Gstättner
in Abschweifungen zu verlieren droht, bremst er stets mit dem Satz "Aber
das
ist eine andere Geschichte". Selbstverständlich
hat der Schriftsteller Egyd Gstättner auch selbst
tiefgründige Überlegungen zum Dasein als Autor
angestellt, diese betreffen beispielsweise ignorante oder auch
unfähige Verlagsmenschen, desinteressierte bis
bösartige Literaturkritiker und berüchtigte
vorgefertigte Ablehnungsfloskeln. Seine teils ernüchternde,
teils erheiternde Darstellung (nicht nur) heutiger Gepflogenheiten im
Literaturbetrieb gipfelt in einer entsprechend aufgeladenen Dankesrede
zum (zumindest bislang nicht erhaltenen) "Georg-Büchner-Preis"
sowie der Wiedergabe der Korrespondenz wegen einer möglichen
(naturgemäß, möchte man ergänzen,
nicht zustandekommenden) Präsentation des
gegenständlich besprochenen Buchs.
Es wird munter aus dem Nähkästchen (jawohl, denn
nicht nur Peter Handke besitzt ein solches!) der Schriftstellerei
geplaudert, man bekommt
wohlgesonnene Nörgeleien sowie ironische Anmerkungen zu
lokalspezifischen Besonderheiten serviert, auch finden sich reizvolle
Ausdrücke wie z.B. "Jugenfreundfeind"
(S. 26),
"grrrend" (S. 39), "Personenfaschiertes"
(S. 110), "Kulturabtreibung" (S. 178),
"versegnen" (S. 190) und "Nasenbeinbruchgrinsen"
(S. 206). Dies alles wird in wundersam freudig-pessimistisch erregter
Stimmung präsentiert. Egyd Gstättner geizt nicht mit
Geschmacksurteilen und Aussagen bezüglich klarer Vorlieben
bzw. Abneigungen, was sich gerade in Zeiten fortgeschrittener ins
Nirgendwo vorauseilender Selbstzensur, krankhaften sogenannten
geschlechtergerechten Sprachgebrauchs und angesichts via medialen
Dauerfeuers veröffentlichter Einheitsmeinungen, die dem
Individuum schleichend das eigenständige Denken
abgewöhnen sollen, äußerst amüsant
und wohltuend liest!
Auch wurden zahlreiche Bezüge der jeweiligen Autoren zu
Österreich sowie Aufeinandertreffen der Porträtieren
aufgestöbert und in die Texte integriert. Stellenweise ist
spürbar, wie der kreative Freudenblitz eines realen
Vorkommnisses bei Schriftstellern reflexartig die Reaktion "Das
verwende ich!" auslöst. Ebenfalls eingeflochten
sind bedeutende Ereignisse z.B. aus den Bereichen Politik und Sport,
und im Verlauf des Buchs kreuzen bzw. verbinden sich gewisse
Stränge.
Das Eröffnungskapitel trägt den Titel "Papst
und Satan" und handelt von
James
Joyce, seinem Familienleben und der wechselhaften
Beziehung zu Nora, von Inspiration,
höchstpersönlichen Wertvorstellungen und
charakterlichen Eigenheiten des ausgewanderten Iren, der ebenso
bekannte wie ungelesene Werke geschaffen und den Iren sowie der
gesamten Leserwelt einen weiteren Tag zum Feiern (bzw. Trinken)
beschert hat. Die unter ärmlichsten Bedingungen stattgefundene
Auswanderung, das Dasein als schnorrendes Genie, schlechte Augen,
schlechte Zähne, Triest, Rom, Zürich, Paris, zwei
Kinder, Alkoholismus usw. Gstättner lobpreist Mäzene
und Gönnerinnen und nennt Joyce ganz locker "Onkel
Jim". In seiner chronologischen Abhandlung führt
Gstättner mehrfach penibel Joyces jeweils noch verbleibenden
Lebenszeitrest an (dieses mitunter bangmachende Element existiert in
mehreren Kapiteln), bis auf Seite 57 schließlich sozusagen
die Pausenglocke ertönt und der Abschnitt endet.
Dem aufgrund seines Romans "Die Zeitmaschine" bekannten Schriftsteller
H.G. Wells ist das zweite Kapitel
"Apokalyptischer Hockeyclub Wells oder: Das Wunder der
Hydraulik" gewidmet. Darin steht "Eidschi",
dem Gstättner bereits in seinem Roman "Wiener
Fenstersturz
oder: Die Kulturgeschichte der Zukunft" eine
tragende Rolle zugedacht hat, im Mittelpunkt. Der fantasievolle, oft
und gern ausdauernd nicht wenige Frauen vernaschende
(schließlich ist sein Penis "das Wunder der
Hydraulik") Weltregierungsanhänger und sein Werk,
seine Verletzungen, seine Reisen, Wells' Ernüchterung und
Pessimismus nach dem Zweiten Weltkrieg, als er seine düsteren
Prophezeiungen eingetroffen und seine Romane großteils von
der Realität übertroffen sah - all das kommt zur
Sprache. Doch diesmal darf Egon Friedell den todkranken Briten mit der
Zeitmaschine abholen, eine hübsche Fügung des
fantasievollen Literaturgeschichtelehrers Gstättner.
"Nach grandioser Karriere anständig verstorben oder:
Bleibt britisch, Boys" handelt von Sir Arthur Conan Doyle,
dem Schöpfer der Figur Sherlock
Holmes, nach dessen
literarischem Ableben sich geradezu unvorstellbare Szenen ereignet
haben. Weiters geht es z.B. um Spiritismus und der Untergang der
"Titanic", wie überhaupt Gstättner in jedem Kapitel
aktuelle Ereignisse aus der Zeit des jeweiligen Porträtierten
erwähnt und gelegentlich Verknüpfungen der Kapitel
untereinander herstellt.
In "Das jähzornige Reh" kommen an Thomas
Mann Interessierte auf ihre Kosten: In köstlich
süffisantem Tonfall bemerkt Gstättner unter Anderem: "Anstatt
zu maturieren und zu studieren um ein Anstellungsverhältnis zu
erwirken, also einer geregelten akademischen Arbeit nachzugehen,
beschrieb Thomas Mann lieber einfach den Niedergang seiner Familie in
allen Verfallsstadien bis zu kompletten Auflösung,
wofür er den Literaturnobelpreis bekam, wodurch es zu einem
Wiederaufstieg seiner Familie kam. Man nennt dieses Phänomen:
Umwegrentabilität." (S. 104)
"Die Prinzessin der Hirne und die Durchlassstraße
der Sphinx (Sie allein soll Kapitän des Nachtflugs sein)"
zeigt einen kritischen, trübsinnigen Sohn (!), der
über seine stets abwesende Mutter Ingeborg
Bachmann (an ihr führt offenbar kein Weg vorbei) mit
ihren Ungeheuern und Geheuern sinniert und an ihrem Grab Zwiesprache
mit der Märtyrerdichterin hält, wobei
sämtliche Klischees umfassend beleuchtet und ausgeschlachtet
werden; bei Bachmann naturgemäß unvermeidlich. Ihre
fast schon totzitierte Aussage zur Wahrheit feiert übrigens
mehrfach höchst trefflich abgewandelt in Gstättners
Buch entlarvende Auferstehung.
Indem er Bachmanns Leben Stück für Stück
betrachtet, will der Sohn auch herausfinden, wer sein biologischer
Vater ist. Er analysiert messerscharf: "Will man ganz
gefinkelt sein, verdreht man die Dinge nicht um hundertachtzig Grad,
sondern um hundertsiebenundfünfzig, dann kennt sich niemand
mehr aus und die Wissenschaftler jubeln. Jubelnde Wissenschaftler sind
das Nonplusultra, das man sich lyrisch erwirtschaften kann."
(S. 128)
Dieses Kapitel ist vor allem stilistisch bemerkenswert, führt
es doch die genretypische Sprache sowie die Phrasen der Lyrikerin in
anderen Zusammenhängen vor und wirft zudem interessante Fragen
über die Dichterin auf, die kaum jemand zu stellen wagen
würde - eben wohl nur der taktisch geschickt am Grab
platzierte übersensible Kunstgriffsohn.
Angesichts der Kapitelüberschrift "Versuch
über den nähenden Mann" ist sofort klar,
dass selbiger Mannversuch nur von
Peter
Handke handeln kann, saß doch Egyd
Gstättner (wie übrigens auch die Rezensentin) im
Dezember des Jahres 2016 in einem Klagenfurter Kino, um sich das von
Corinna Belz angefertigte filmische Porträt Peter Handkes "Bin
im Wald. Kann sein, daß ich mich verspäte ..."
anzusehen, und konnte den zartbesaiteten Weltennäher unter
Anderem beim mehr oder weniger begnadeten Werken mit Nadel und Faden in
seinem fluglärmgeplagten Pariser Vorstadthaus begutachten.
"Der gekreuzigte Don Quijote" präsentiert
Miguel de Unamuno, der schon als kleiner Bub seinen Vater verloren hat,
dessen Glaubensvorstellungen im Wandel der Lebensphasen, sein Hadern
mit Leben und Tod, behandelt das Basteln kunstvoller Papierfiguren, die
Ehe mit Concha, die Kinderschar, bietet Konfrontationen mit Unamunos
Romanfiguren, beleuchtet dessen Dasein als Querkopf, seine Verbannung
und sein Exil (ohne Familie!), Zensur, Gstättners
Traumzwiesprache mit Unamuno, des Dichters triumphale Heimkehr und
erneutes Abgesägtwerden samt Entsetzen bei abermaligem
Machtwechsel, Unamunos Hausarrest usw. Dazu gesellt sich schicksalhaft
Gstättners Geschichte über seinen im Alter von 39
Jahren in Salamanca erlittenen Herzinfarkt, woraus sich
berührende Überlegungen hinsichtlich
mysteriöser Verbindungen sowie weiteres Sinnieren
über Schmerzen, Leben und Tod ergeben. Und es findet sich in
diesem Kapitel die Erklärung für den Untertitel
dieses Buchs.
In "M oder: Der arme Teufel von Moskau"
beleuchtet Gstättner Michail Bulgakows
verunmöglichten Werdegang, dessen überwiegend
mühsames Dasein als erzwungener Dauermoskauer und das
umfangreiche Werk: Die frühe Heirat mit Tatjana,
Bürgerkrieg, Publikationsverbot, neue Frau Ljubow,
Theaterstücke, Zensur, wieder Anna Achmatowa, Ausreisegesuche,
folgenlose Briefe an Politiker, das legendäre Telefonat mit
Stalin, wieder H.G. Wells, gesundheitliche Krisen, neue Frau Jelena,
Kinderlosigkeit, Aufführungsverbote, Jelenas
Tagebucheintragungen, Leiden, und wieder genaue Protokollierung der
noch verbleibenden Lebenszeit ...
Garniert wird dies mit Erläuterungen zu Bulgakows grandiosem
Roman "Der
Meister
und Margarita".
"Das fünfte Reich oder: Noch einmal für
Fernando" zeigt Gstättners
Lektüreerfahrungen mit Pessoas
Werken und bietet stimmungsvolle Schilderungen einer Portugalreise, die
absonderliche "Aleister
Crowley-Episode" bleibt nicht unerwähnt, und man
begleitet auch den trinkfreudigen Pessoa bis zu seiner allerletzten
Stunde.
"Cosinis Crash oder: Der erste Auto-Autounfalltote der
Moderne" befasst sich mit dem als Italo Svevo in die
Literaturgeschichte eingegangenen Triestiner Schriftsteller Ettore
Schmitz, dem in der Heimat erst nach seinem Ableben Anerkennung
vergönnt war. Geboten werden biografische und italienische
Impressionen von damals und heute, Ausführungen zur
Psychoanalyse und zu ständigen letzten Zigaretten, Ideen
für einen Film und wieder Joyce ("der Satan").
Italo Svevo starb an den Folgen eines Autounfalls und wurde "postum
postmodern" (S. 326).
Im Kapitel "Die letzte Drehtür" befasst
sich Egyd Gstättner eingehend mit Samuel
Beckett, dessen Werken und Vernetzung, streut auch wieder
witzige Geschichten (z.B. über einen Psychoanalytiker, erneut "den
Satan" und Kastanien) sowie zahlreiche zusätzliche
Informationen ein. Nicht zu vergessen: Offenbar stünde ein
absolut herausragender Vorlass zum Verkauf!
Im "Bericht an eine Akademie oder: Dankesrede für
den Büchnerpreis" lässt sozusagen Kafka
indirekt grüßen, Egyd Gstättner
gießt zynische Bemerkungen am laufenden Band aus, verteilt
emsig verbale Kopfnüsse und wirbt dennoch beinahe im selben
Atemzug voller Enttäuschung auch um Anerkennung für
sich und sein Werk, und das
"Post Scriptum" schließlich demonstriert exemplarisch gewisse
unerfreuliche Gepflogenheiten innerhalb der Bücherwelt.
Die Wendung "Allein gegen ..." erfreut sich zu
Recht einiger Beliebtheit, wenn neugierweckende Titel gefunden werden
müssen, doch es als Einmanntruppe mit der Literaturgeschichte
sowie den herrschenden Repräsentanten der Literaturvermarktung
und den Entscheidungsgewaltigen über Preisverleihungen
aufnehmen zu wollen, kann und soll wohl vornehmlich als absichtliche
Eulenspiegelei, als (hoffentlich) augenzwinkernde Kampfansage an
nimmerkreative Wiederauswendiglerner und auch an ignorante
Literaturbetriebswirtschaftler verstanden werden.
Egyd Gstättner hat ein wahrhaft belebendes
Literaturgeschichtebuch der etwas anderen Art verfasst, das voller
Fundstücke steckt und somit interessante Entdeckungen
ermöglicht.
(kre; 09/2018)
Egyd
Gstättner: "Die Familie des Teufels. Allein gegen die
Literaturgeschichte"
Picus, 2018. 392 Seiten.
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Noch
ein Buchtipp:
Franz Karl Stanzel: "James Joyce in Kakanien 1904-1915"
Die Beschäftigung mit James Joyce begann für Franz
Karl Stanzel im Jahr 1955 mit der Darstellung der Erzsituationen in
"Ulysses". Es war ein erster Versuch, deutschsprachigen Lesern die
Lektüre dieses schwierigen Textes zu erleichtern.
Später hat Stanzel seine Aufmerksamkeit darauf gerichtet, die
Spuren, die Joyce' Aufenthalt in Altösterreich
1904 bis 1915 als Englischlehrer in Pola (Pula) und Triest im "Ulysses"
hinterlassen haben, aufzuzeigen. Dabei wurden Aspekte aufgedeckt, die
neue Antworten auf einige der meistdiskutierten Fragen in der
Interpretation des Romans lieferten: War Leopold Bloom
jüdischer Abstammung? Warum ist seine Tochter Milly blond? Hat
Bloom während des Ersten Weltkriegs in Zürich
für den österreichischen Geheimdienst gearbeitet?
Repräsentiert Bloom den Typus des "weiblichen Mannes" nach
Otto Weininger? Über diese und andere Fragen hat Stanzel im
Laufe von mehr als zwanzig Jahren in Fachzeitschriften und in Zeitungen
Beiträge veröffentlicht. Sie werden hier zum ersten
Mal gesammelt verfügbar. (Königshausen &
Neumann)
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