Donna Leon: "Endlich mein"
Commissario Brunettis vierundzwanzigster Fall
Dramatischer
Fall von belästigendem Nachstellen im Opernmilieu
"Der Vorhang teilte sich langsam in der Mitte, und Flavia
Petrelli glitt durch die Öffnung. Sie trug Rot, ein
leuchtendes Rot, und ein Diadem, das ihren Sturz in den Fluss
unversehrt überstanden hatte. Ihr Blick schweifte
über das Publikum, und ein Ausdruck freudiger
Verblüffung erhellte ihr Gesicht. Für mich? All
dieser Aufruhr für mich?
Ihr Lächeln wurde breiter, sie hob eine Hand - wie durch
Zauber frei von Blut oder dem, was man stattdessen verwendet hatte -
und presste sie gegen ihr Herz, als müsse sie es mit Gewalt
daran hindern, ihr angesichts all dieses Jubels die Brust zu
sprengen."
(Beginn des Romans)
Sein vierundzwanzigster Fall führt den erfahrenen Commissario
in die Oper.
Nach einer Vorstellung von Puccinis
"Tosca", von der sich Brunetti und seine Frau Paola begeistert haben
fesseln lassen, sieht er die Hauptdarstellerin und seine gute Bekannte
Flavia Petrelli wieder. Vor einiger Zeit hatte er die
Opernsängerin vor einer Mordanklage bewahrt. Auch bei diesem
Zusammentreffen ist der Sängerin anzumerken, dass etwas im
Busch ist. Flavia wird seit einigen Monaten von einer aufdringlichen
Person belästigt. Diese ist ihr von Aufführungen in
London und Sankt Petersburg bis nach Venedig gefolgt.
An all diesen Orten wurde sie nach den Aufführungen mit gelben
Rosen
überhäuft. Die zudringliche Geste macht Flavia
Petrelli zu schaffen, noch dazu, weil sich ihr der besessene
Täter bislang nicht gezeigt hat. Geschickt hält er
sich in ihrem Schatten auf und ist doch omnipräsent.
Als Flavia die gelben Blumen sowohl in ihrer Theatergarderobe, als auch
vor ihrer Wohnungstür findet, schaltet sich der Commissario
endgültig ein.
Es ereignet sich jedoch noch Schlimmeres, denn einige Personen kommen
auf grausame Art zu Schaden; die einzige Verbindung: Flavia. Alles
deutet auf den Nachsteller als Täter hin, von dem bislang
nicht einmal das Geschlecht bekannt ist. Klar ist nur, die Person ist
äußerst eifersüchtig und impulsiv und
schreckt vor keinem körperlichen Angriff zurück.
Gemeinsam mit Signorina Elettra und Vianello nimmt Commissario Brunetti
wieder einmal die Spur auf ...
Die Handlung entspinnt sich wie gewohnt eher gemütlich. Donna
Leon legt mehr Wert auf die Schilderungen des venezianischen Lebens,
der Leute und philosophische Überlegungen. Der Leser lernt
auch den Commissario und seine Familie wieder ein Stück besser
kennen.
Der - mittlerweile schon vierundzwanzigste - Fall ähnelt
seinen Vorgängern
in Stil und Ablauf. Das aktuelle Thema des Nachstellens
greift die Autorin aber neu auf und bearbeitet es auf spannende Weise.
Alles in allem werden eingefleischte Donna Leon-Leser ihre Freude an
dem Roman haben.
Die Ähnlichkeiten zu früheren Fällen
mögen manch einem jedoch schon zu viel sein.
(Alexandra Gölly; 12/2015)
Donna
Leon: "Endlich mein.
Commissario Brunettis vierundzwanzigster Fall"
(Originaltitel "Falling in Love")
Übersetzt von Walter Schmitz.
Diogenes, 2015. 306 Seiten.
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Ein
weiteres Buch der Autorin:
"Ewige Jugend. Commissario Brunettis fünfundzwanzigster Fall"
Brunettis Bravourstück. Der Commissario ermittelt in den
Tiefen der Erinnerung: Contessa Lando-Continui möchte ihren
Frieden finden, doch der tragische Sturz ihrer Enkelin in den Canale di
San Boldo lässt ihr keine Ruhe. Was, wenn es kein Unfall war?
Brunetti nutzt seine Verbindungen, seine Einfühlung und seine
Erfahrung. Der Jubiläumsfall. (Diogenes)
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Salvatore
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umfassenden Kenntnissen, mit ganzem Herzen und voller Elan! (Klaus
Wagenbach)
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Ulrike
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Aus spannungsreichen, mysteriösen, humorvollen, poetischen,
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"Die eng verschlungenen Gassen waren hier, an diesem
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