Markus Heitz: "Exkarnation"

Krieg der Alten Seelen


Claire Riordan ist eine glückliche Frau mit einem wunderbaren Mann namens Finn, ihrer Tochter Deborah und einem gut gehenden irischen Restaurant in Halle an der Saale. Ihre Tochter zeigt Interesse für das Lokal, und so ist sie sich sicher, dass es auch noch in vielen Jahren ihre Gäste erfreuen wird.

Da sieht sie eines Tages durch das Fenster ihres Restaurants, wie ihr Mann auf dem Nachhauseweg auf offener Straße überfallen wird. Sie verständigt die Polizei, bewaffnet sich mit einem schweren Schlaginstrument und will ihrem Mann zu Hilfe eilen.
Ein Kleintransporter mit einer jungen Frau in der Ausrüstung einer Sondereinheit am Steuer erfasst sie, und bevor sie ihren letzten Atemzug nimmt, muss sie noch mitansehen, wie ihrem Mann dreimal in den Rücken geschossen wird, bevor der Täter in den Wagen springt und verschwindet - und ihr die Sinne schwinden.

Nach einem langen Kampf, am Leben zu bleiben, erwacht sie in einem Krankenwagen mit wahrlich seltsamen Krankenpflegern, die alle weiße Kampfkleidung tragen. Sie scheinen sie gerade reanimiert zu haben und sprechen sie als "Hera" an, womit Claire zunächst überhaupt nichts anfangen kann. Offensichtlich erwarten sie, jemand ganz Anderen vor sich zu haben, und als sich dies als Irrtum herausstellt, richtet einer der Männer eine Waffe auf sie.

Wie Claire aus dieser Situation herauskommt, ist wirklich haarsträubend, und bald stellt sie fest, dass sie sich im Körper der Kosmetikbetriebsmitbesitzerin Lene von Bechstein befindet, die wohl kurz zuvor einen Selbstmordversuch unternommen hat. Eingesammelt von einem seltsamen Fabian und einem geheimnisvollen Triumvirat, hört sie einige Dinge, die ihre Vorstellungen vom Leben und vom Sterben absolut auf den Kopf stellen.

Eric von Kastell ist weiterhin auf der Jagd nach Wandelwesen, und diesmal treibt es ihn in ein Casino zu einer Benefizveranstaltung, wo er eine sehr gefährliche Wertigerin vermutet. Nach einer kleinen Verwechslung findet seine Beute ihn, und es kommt zum Kampf, der aber plötzlich durch einige Personen in Kampfanzügen unterbrochen wird, die nicht nur großkalibrige Schnellfeuerwaffen dabei haben, sondern auch eine Art Bernsteinsiegel, mit denen es ihnen sogar gelingt, den Dämon in Eric aufzuhalten.
Mit dem Hinweis, dass das Töten der Wandelwesen eher kontraproduktiv sei und dass sie sich um ihn später kümmern würden, lassen sie einen sehr erstaunten Eric zurück, der sich nun einer neuen Schicht von Geheimnissen in der dunklen Parallelwelt, in der er lebt, gegenüber sieht.

Seit "Ritus" und "Sanctum" ist den Lesern Eric Kastell bekannt, man kennt auch die verschiedenen Arten von Werwesen, die Judaskinder, Dämonen und natürlich Oneiros.
Mit diesem Roman beginnt eine neue Trilogie innerhalb dieser Welt, und neben einigen alten Bekannten trifft man mancherlei interessante neue Gestalten.

Fazit:
Atemlose, intelligente Spannung, die es wirklich erschwert, das Buch zwischendurch einmal aus der Hand zu legen.
 

(K.-G. Beck-Ewerhardy; 08/2014)


Markus Heitz: "Exkarnation. Krieg der Alten Seelen"
Knaur, 2014. 608 Seiten.
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