Jörg Juretzka: "Freakshow"


Mit gleich vier Aufträgen ist der Ruhrpott-Ermittler mehr als ausgelastet

Kristof Kryszinski hat wieder einmal keine Arbeit, kein Geld, sein Toyota ist abermals kurz davor, auseinanderzufallen, sein Hund Struppi ist in Duisburg-Wanheim im Krankenhaus und soll dieses erst verlassen dürfen, wenn Kristof seine Rechnung dort begleicht, wobei jeden Tag weitere Unterbringungskosten hinzukommen. Und dann läuft ihm Alfred, sein alter Bekannter aus "Fallera", über den Weg. Nackt, mit Klebeband gefesselt und mit Waldameisen übersät. Schon findet sich Kristof in einem weiteren lebensbedrohlichen Abenteuer, in dem er als Nachtwächter im betreuten Wohnen, als Detektiv für eine Versicherung und als Ermittler für die französische Polizei arbeiten muss. Da ihm niemand einen Vorschuss gibt, muss er immer noch einen Weg finden, Struppi zu befreien.

Zusammen mit seinem Freund Scuzzy, der es endlich geschafft hat, im Rausch seine Wohnung abzufackeln, zieht er, nach dem Hinauswurf aus seiner eigenen Wohnung wegen ausstehender Mietzahlungen, in eine Wohnung auf dem Gelände seiner Arbeitgeber, nur um zu sehen, wie Scuzzy auch dort bald wieder fleißig seine Drogengeschäfte betreibt. Doch er hat nicht lange Zeit, sich darum zu kümmern, denn er muss nachts Abtaster über Kontrollflächen auf dem Gelände ziehen, versuchen, zu verhindern, dass Baumaterialien von der nahegelegenen Baustelle einer neuen forensischen Klinik gestohlen werden, die die Anwohner lieber woanders gebaut sehen würden, und dann auch noch einen verschwundenen "Bugatti" suchen. Außerdem scheint sein alter Feind Peelaert wieder aktiv geworden zu sein ...

All dies, im Verbund mit der Suche nach Geld für die Auslösung seines Hundes vor dem Einschläfern, der Suche nach Liebe oder zumindest Sex, und die Irritation, Skuzzy als Mitbewohner zu haben, lassen Kristof immer mehr an den Rand des Wahnsinns gelangen.
"Er hielt mir einen Spiegel vors Gesicht, und ein magerer Serienkiller mit manischen, schwarz umrandeten Augen blickte mich an." (S. 202)

Fazit:
Verquer und abgedreht wie immer bei Jörg Juretzkas "Kristof-Geschichten", voller Sprach- und Situationskomik. Der Rezensent hat sich auf jeden Fall köstlich amüsiert.

(K.-G. Beck-Ewerhardy; 05/2013)


Jörg Juretzka: "Freakshow"
Unionsverlag, 2013. 244 Seiten.
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