Peter Ackroyd: "Venedig"
Die Biografie
Diese
Stadt lebt: also eine Biografie!
Wer die Biografie einer Person schreibt, trägt zusammen, was
er oder sie über diesen Menschen findet. Das Ordnungsprinzip
ist dabei einfach. Man beginnt mit der Geburt und endet mit dem Tod
oder dem Leben bis zum heutigen Tag.
Peter Ackroyd, ein in seiner englischen Heimat überaus
bekannter Literaturwissenschaftler, hat unter Anderem bereits
Biografien seiner Heimatstadt London und der Themse publiziert, die im
englischen Sprachraum jeweils zu Verkaufsschlagern wurden. Ob ihm das
auch mit der deutschen Ausgabe der Venedig-Biografie gelingt?
Schon die Geburt, das Entstehen einer Stadt ist schwer beschreibbar,
sofern es sich nicht um eine Gründung handelt. Venedig jedoch
wurde langsam besiedelt und hat den Ursprung in der an historischen
Quellen armen Völkerwanderungszeit. Peter Ackroyd macht den
Raub der Reliquien des Evangelisten aus Alexandria im Jahr 828 zur
Geburtsstunde der Markusstadt und zu einem zentralen Thema der
Biografie. Das Ende Venedigs ist glücklicherweise noch nicht
gekommen; die heutige Zeit findet aber nur in einigen Schlusskapiteln,
die inhaltlich abgesetzt fast den Titel Nachwort tragen sollten,
Eingang in das Lebensbild.
Für den Biografen Ackroyd endet das Stadtleben eigentlich
schon mit dem Fall der Republik Venedig in den Napoleonischen Kriegen.
Die Lebensgeschichte durch fast eintausend Jahre, von 828 bis 1797,
eröffnet der Autor reichhaltig in 37 Abschnitten, die Titel
wie "Wider die Natur" (über Gärten, Katzen und
Tauben), "Städte im Wettstreit" (zur Rivalität mit
Genua) oder "die sich eng aneinander schmiegende Familie"
(über das Ziel von gegenseitigen Einvernehmen und
Solidarität in der Führung der Republik) tragen.
Jedes dieser Kapitel ist ein kleiner Essay, der nicht unbedingt in der
vorgegebenen Reihenfolge gelesen werden muss.
Das einzige Muss ist Zeit: Peter Ackroyd nahm sich davon sehr viel; auf
fast 600 Seiten breitet er sein Wissen aus, das er vor allem aus der
Lektüre englischer Reiseberichte des 18. und 19. Jahrhunderts
nimmt. In diese dichten und episch breiten Beschreibungen muss sich die
Leserschaft einlassen; vor allem aber muss sie Venedig, das vom
Schreibort dieser Rezension nur vier Autostunden entfernt ist, im
Zeitalter der Motorisierung also vor der sprichwörtlichen
Haustür liegt, mit den Augen der aus weiter Ferne anreisenden
Engländer aufnehmen. Besonders der Kunsthistoriker und
Sozialphilosoph John Ruskin (1819-1900) prägte die
angelsächsische Sichtweise mit seinem Buch "The
Stones of Venice".
Dieses Buch zur Stadt an der Lagune gibt somit weniger über
Venedig preis als es Fremdsicht tradiert - tradieren würde,
hätte nicht der meisterhafte Übersetzer Michael
Müller mit Marginalien, Zitaten aus zeitgenössischen
und aktuellen Werken, das Buch für den deutschen Sprachraum
angereichert. Italienische Quellen fehlen dennoch! In der reichhaltigen
Bibliografie finden sich nur wenige Namen italienischer Autoren, deren
Werke Ackroyd ausschließlich in englischer
Übersetzung rezipierte. Auch hier ist der Übersetzer
und Literaturwissenschaftler Müller zur Stelle, denn seine
Marginaliensammlung hat eine breitere Sichtweise und gibt dem Buch
zusätzliche Qualität: Unter den gut 150 Zitaten an
den Seitenrändern finden sich Francesco
Petrarca und
natürlich Carlo
Goldoni, aber auch Thomas Mann ("Tod in
Venedig"), Hermann
Hesse, Jean-Paul
Sartre und sogar Donna Leon.
Ob sich das Buch für das Gepäck einer Venedigreise
eignet, möge jeder Reisende selbst entscheiden. Gewicht und
Umfang raten eher zum Daheimlassen. Sicherlich ist Peter Ackroyds
Biografie kein Reiseführer, nicht einmal ein Reisebuch und
trotz einiger sehr gelungenerer Illustrationen schon gar kein Bildband,
sondern einen langsame Annäherung an die historisch gewachsene
Atmosphäre der Stadt.
Zuletzt noch eine Warnung für Geschichtebegeisterte: Dieses
gründliche und aufschlussreiche Buch ist keine Stadthistorie.
Aber Liebhaber von Essays in gelungener Sprache werden wahrscheinlich
begeistert sein. Ich war es.
(Wolfgang Moser; 01/2012)
Peter
Ackroyd: "Venedig. Die Biografie"
(Originaltitel "Venice: Pure City")
Übersetzt
und mit Marginalien versehen von Michael Müller.
Albrecht
Knaus Verlag, 2011. 590 Seiten.
Buch
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Ein weitere Buch des Autors:
"Die Themse. Biografie eines Flusses"
Mit gerade einmal 346 Kilometern ist die Themse ein vergleichsweise
kurzer Fluss, und doch ist sie wie kein zweiter aufgeladen mit
Geschichte. Sie ist Schauplatz mythischer, historischer,
militärischer und kultureller Ereignisse. Ohne die Themse, so
Ackroyd, wären London und das britische Empire nicht denkbar.
Er folgt der Entwicklung des Flusses, von den Anfängen vor 170
Millionen Jahren über den Urwaldstrom bis zur Entstehung
religiöser und weltlicher Macht an seinen Ufern. Einmal still
und melancholisch, dann wieder kraftvoll und gewaltig nimmt die Themse
ihren Lauf durch das Land und die Zeit. Sie ist gleichermaßen
Verkehrsweg, Grenze, Spielplatz, Gosse und Machtträgerin.
(Knaus)
Buch
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Weitere Buchtipps:
Eva
Gesine Baur: "Amor in Venedig"
Ein literarischer Reiseführer,
der Venedig im Glanz der Berühmtheiten und der
Intensität ihrer Amouren
erscheinen lässt.
Venedig war die Kulisse für unzählige
Liebesgeschichten schillernder Berühmtheiten.
Ob Richard
Wagner, George
Sand oder Marlene Dietrich, ob Antonio Vivaldi, Ernest
Hemingway oder Erich
Maria
Remarque: Mit genauem Gespür für die
Dramaturgie
des Begehrens erweckt Eva Gesine Baur ihre Romanzen zu neuem Leben.
Geschickt
flicht sie biografische Skizzen in diese intimen Erzählungen
ein, und beiläufig
wird neben der individuellen auch ein Stück großer
Geschichte dieser
einzigartigen Stadt sichtbar. (dtv)
Buch
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F.K. Waechter:
"Venedig. Das Skizzenbuch"
Im Januar 1999 begleitete F.K. Waechter seine Frau nach Venedig. Mit
dabei -
wie immer bei F. K. Waechter - sein Skizzenbuch. Jetzt als
Faksimile-Ausgabe,
sorgfältig ausgestattet in Fadenheftung.
In "Venezianische Skizzen" finden sich vertraute Motive neu
inszeniert. Wir blicken dem Künstler über die
Schulter. Nein, durch seine
Brille hindurch! Auf Bilder, die verträumt scheinen - und doch
wirklicher sind
als jede Fotografie. (Diogenes)
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Hanns-Josef
Ortheil: "Venedig - Eine Verführung"
"Venedig will ja, daß man in ihm verschwindet, nicht
mehr auftaucht, alles andere vergißt und jedes Zeitempfinden
verliert." Seit Jahrzehnten lässt sich Hanns-Josef
Ortheil immer wieder aufs Neue von dieser Stadt verführen. Er
erzählt von lärmenden Fischmärkten oder
friedlichen Frühmessen, von der ombra, einem Hauch
kühlen Weins, genossen zu den Venusmuscheln am Mittag, und von
schwerer, dunkler cioccolata, die den Nachmittag
versüßt, von abendlichen Fahrradfahrten zwischen
Meer und Kanal bis zu den "Enden der Welt" und von der
Schönheit der venezianischen Nacht, die sogar dunkel noch
leuchtet. (Insel)
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Giacomo Casanova:
"Meine Flucht aus den Bleikammern von Venedig"
"Die Geschichte meiner Flucht aus dem Gefängnis der
Republik Venedig, den sogenannten Bleikammern,
niedergeschrieben in Dux
in Böhmen im Jahre 1787."
In seiner Heimatstadt Venedig war der dreißigjährige
Tunichtgut
Casanova
obrigkeitlich belangt und am 25. Juli 1755 ins Staatsgefängnis
im Dogenpalast geworfen worden. Mit fabelhafter Geduld,
überlegener Intelligenz und bewundernswerter Kühnheit
gelang ihm am 1. November 1756 der Ausbruch.
Dreißig Jahre später hat er die Geschichte
aufgezeichnet und herausgebracht, Jahre vor der Niederschrift
seiner
vielbändigen Memoiren und Jahrzehnte vor deren Publikation.
Nach seiner Flucht ging er nach Paris. Von dort schreibt am 8.
Januar
1759 die (möglicherweise auch nicht völlig
seriöse) Justinienne Wynne an ihren venezianischen Liebhaber
Andrea Memmo: "Neulich saß in der Loge neben uns
der berühmte Casanova. Er erkannte uns und kam
herüber. Jetzt ist er täglich bei uns, obwohl mir
seine Gesellschaft nicht zusagt. Casanova hat eine Equipage
und Diener
und ist prächtig gekleidet. Er hat zwei sehr schöne
Brillantringe, zwei verschiedene Uhren von erlesenem Geschmack
und
goldene Dosen, und er trägt immer Spitzen. Er hat, ich
weiß nicht wie, Zugang zu allen Häusern der Pariser
Gesellschaft. Er behauptet, er sei Teilhaber einer Lotterie,
und
rühmt sich, dass ihm das viel einbringe. Aber mir wurde auch
gesagt, er werde von einer reichen alten Dame ausgehalten. Er
ist
ungeheuer von sich eingenommen und auf lächerliche Weise
eitel, kurz: er ist unausstehlich - außer er spricht von
seiner Flucht aus den Bleikammern, die er ganz wunderbar
erzählt." (C.H. Beck)
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Donna
Leon:
"Auf Treu und Glauben. Commissario Brunettis neunzehnter Fall"
Ferragosto in Venedig: Commissario Brunetti will mit seiner Familie
nach Südtirol
in die Berge fahren. Er ist ferienreif, will unter dem Federbett
verschwinden
und Geschichtsbücher lesen. Für einen Moment scheint
auch das Verbrechen eine
Auszeit zu nehmen, nur zwei Leute bitten ihn um einen
Freundschaftsdienst:
Brusca macht sich Gedanken um unerledigte Gerichtsakten, Vianello um
die eigene
Tante. Aus heiterem Himmel ist Zia Anita dabei, das
Familienvermögen
durchzubringen. Vianello fürchtet, sie stehe unter dem
Einfluss eines gefährlichen
Betrügers. Durch welche Kanäle fließt das
Geld? Brunetti will das nach den
Ferien aufklären und sitzt schon im Zug - da gibt es einen
Toten. Ein Mordfall,
der den Commissario in brütender Hitze kreuz und quer durch
Venedig führt.
Brunetti kämpft gegen Hinterhältigkeit und
Scheinheiligkeit, gegen
Durchtriebenheit und Korruption.
Donna Leons 19. Fall führt in ein Venedig der Scharlatane.
(Diogenes)
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Donna
Leon:
"Reiches Erbe. Commissario Brunettis zwanzigster Fall"
Herzversagen - das diagnostiziert der penible Pathologe Rizzardi beim
Tod von Signora Altavilla. Kein Fall für Brunetti mithin? Der
Commissario traut dem Frieden nicht. Wer sucht, der findet ...
Costanza Altavilla war für Anna Maria Giusti immer die gute
Seele, die in ihrer Abwesenheit die Post aus dem Briefkasten nahm. Doch
dieses Mal findet sie ihre Nachbarin tot in der Wohnung vor - mit
Schürfwunden an Hals und Schultern. Ist die alte Dame nur
gestürzt, oder hat jemand nachgeholfen? Während
Vice-Questore Giuseppe Patta die Geschichte verharmlost und zu den
Akten legen will, vertraut Brunetti auf seinen Instinkt - und gelangt
zu tieferen Wahrheiten als jenen, die beweisbar sind. Mit
ungewöhnlichen Mitteln macht sich Brunetti stark für
die Alten und Schwachen. Donna Leons feinfühligster Fall.
(Diogenes)
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Donna
Leon: "Kurioses aus Venedig"
"Kurioses aus Venedig" - das erzählt Donna Leon. Untermalt
werden die besonderen Begebenheiten auf historischen Instrumenten:
Virtuoses von
Antonio
Vivaldi, extra aufgenommen für dieses
Buch von "Il Complesso Barocco".
Venedig ist einzigartig. Einzigartig ist die Geschichte, die die
Serenissima schrieb. Besonders sind aber auch die Geschichten, die man
sich über die Lagunenstadt und ihre Bewohner erzählt.
Mit sicherem Gespür hat Donna Leon spannende Begebenheiten aus
den Annalen der Stadt ausgewählt. Pointiert schildert sie
Anekdotisches und doch angeblich Wahres. Die Serenissima von einer
verblüffenden Seite. Ein Elefant sucht Zuflucht in der Kirche
Sant'Antonin. Da gibt es Kurtisanen,
die Männer bekehren sollen, Glücksspieler, die ihre
Palazzi verwetten, Unschuldige, die trotzdem verurteilt werden -
Venedig ist voller kurioser Fälle. So vielseitig die
Geschichten, so vielstimmig die Musik von Antonio Vivaldi. Sieben
Solokonzerte: Violine, Viola und Violone, Cembalo und Cello,
Oboe und
Fagott, sie alle sind Teil des über einstündigen
Festkonzerts. Ein Lese- und Hörvergnügen der
amüsanten Art. (Diogenes)
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Roger
Crowley:
"Venedig erobert die Welt. Die Dogen-Republik zwischen Macht und
Intrige"
Venedigs Macht und Mythos.
Jahrhundertelang war sie die reichste Stadt der Welt. Die
Kreuzzüge hatten der kleinen Lagune die Möglichkeit
eröffnet, als Akteur auf die Weltbühne zu treten. Die
Venezianer nutzten diese Chance skrupellos und profitierten dabei
reichlich. Von Flandern bis in die Levante segelten ihre Galeeren, und
tief nach Afrika und Asien hinein reichte ihre Macht. Doch die
spanische und osmanische Konkurrenz ließ sich nicht auf Dauer
beherrschen, und als 1498 ein Portugiese den Seeweg nach Indien
entdeckte, war es mit der Herrlichkeit der Serenissima vorbei.
Fakten- und facettenreich erzählt Roger Crowley
vom
einzigartigen
Aufstieg der Dogen-Republik zur Kolonialmacht
im Mittelmeer und ihrem allmählichen Zerfall. Meisterlich
verarbeitet er die Berichte zahlreicher Zeitzeugen zu einer
mitreißenden Geschichte von Wagemut und falschem Spiel, von
Glück und Beharrlichkeit, von Opportunismus und gelegentlichen
Katastrophen. (Theiss)
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Christopher Thomas, Ira Stehmann:
"Venedig. Die Unsichtbare"
Mit Beiträgen
von
Albert
Ostermaier.
Christopher Thomas war mit seiner
Großformatkamera in Venedig unterwegs und hat die schlafende
Schönheit der Stadt auf "Polaroid"-Film im Morgengrauen
festgehalten. Seine Kamera fängt eine Stadt ein, die
völlig aus der Zeit gefallen scheint, einen Ort, der nicht auf
dieser Welt zu finden ist. Diese Stimmung, in der die Menschen
verschwunden sind und Raum lassen für Bilder jenseits unserer
alltäglichen Erfahrung, nehmen die Gedichte von Albert
Ostermaier auf, die die Fotografien ergänzen,
verstärken und verdichten. (Prestel)
Buch
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Holger Pils, Kerstin Klein (Hrsg.):
"Wollust des Untergangs. 100 Jahre Thomas Manns 'Der Tod in
Venedig'"
Über die Rezeption eines der wirkungsmächtigsten
Texte von Thomas Mann.
Anno 1912 erschien die Novelle "Der Tod in Venedig" - bis heute
einer
der wirkungsmächtigsten Texte im Gesamtwerk Thomas Manns. Die
Geschichte von Gustav von Aschenbach forderte zahlreiche
Künstler heraus und rief ein breites Spektrum an Deutungen
hervor: Psychoanalytische, mythologische, biografische,
sprachanalytische, poetologische und kulturgeschichtliche
Interpretationen bemühen sich seit einhundert Jahren, der
beunruhigenden Faszination dieser Erzählung auf die Spur zu
kommen. Neben wissenschaftlichen Untersuchungen zu
erzählerischen Strategien des Textes behandelt der reich
bebilderte Band den Film von Luchino Visconti sowie die gleichnamige
von Benjamin Britten geschaffene Oper. Erstmalig versammelt sind die
Texte von Schriftstellern, die ihre Leseerlebnisse reflektieren,
sowie
bildkünstlerische Arbeiten von mehr als zwanzig
Künstlern, die über einen Zeitraum von beinahe
einhundert Jahren entstanden sind.
Mit Beiträgen von: Andreas Blödorn, Bernd Hamacher,
Tim Lörke, Sascha Mink, Martin Nies und Peter Zander sowie
Texten
von
Daniel Kehlmann, Wolfgang Koeppen,
Mario Vargas Llosa und
Herbert
Rosendorfer. (Wallstein Verlag)
Buch
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Klaus Bergdolt: "Deutsche in Venedig. Von
den Kaisern des Mittelalters bis zu Thomas Mann"
Deutsche in Venedig? Die meisten Venezianer dürften dabei an
Touristenmassen denken. Doch die deutsche Präsenz in der
Lagunenstadt hat eine lange Tradition, die sich bis ins erste
Jahrtausend zurückverfolgen lässt. Für die
nordalpine Kultur hatte dies bemerkenswerte Folgen. Fast im gesamten
deutschsprachigen Raum, besonders aber in Süddeutschland,
Österreich, Böhmen und Sachsen zeigten Musik,
Literatur und bildende Künste über Jahrhunderte
venezianische Einflüsse. Der Markusdom, die berühmte
Piazza sowie der Canal Grande begeisterten schon die
mittelalterlichen
Kaiser. Für Komponisten wie Händel und Wagner, Maler
wie Dürer und Elsheimer, Architekten wie Schickhardt und
Schinkel oder Schriftsteller wie Goethe und Platen wurde der
Venedigaufenthalt zum Schlüsselerlebnis. Dies
schließt nicht aus, dass das Verhältnis zu Venedig
häufig ambivalent, ja schwierig war. Humboldt, Nietzsche,
Rilke,
Freud
und Thomas
Mann - die Liste ließe sich beliebig
verlängern - fühlten sich am Rialto stets auch
herausgefordert. Klaus Bergdolt erzählt die spannende
Geschichte einer vielgestaltigen Begegnung - vom Mittelalter bis ins
20. Jahrhundert verfolgt er die Spuren der Deutschen in Venedig.
(Primus Verlag)
Buch
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