Richard Thiess: "Halt, stehenbleiben! Polizei!"
Aus dem Leben eines Ermittlers
Authentische Fälle aus dem
Polizeidienst
Nach seinem Erfolgstitel "Mordkommission",
worin
Richard Thiess über die eher spektakulären Fälle seiner
Ermittlertätigkeit berichtet hat, verschafft er uns in diesem Buch
Einblicke in die Arbeit jener Kriminalpolizei-Dienststellen, die sich
vorwiegend mit Eigentumsdelikten zu befassen haben. Wer nun aber glaubt,
dass es dort beschaulicher und weniger aufregend zugeht als in einer
Mordkommission, der kann sich durch Richard Thiess hier eines Besseren
belehren lassen. Dem Rezensenten erschienen die hier dokumentierten
Fälle teilweise noch interessanter und auch spannender als manch ein
spektakulärer Fall aus dem Erfolgstitel "Mordkommission". Das Buch ist
auch angenehmer zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil hier hin und
wieder auch einmal geschmunzelt werden kann, denn Richard Thiess gelingt
es, so manch nackte Bitterkeit in das Gewand der Ironie oder des
Sarkasmus zu kleiden, wenn auch der eine oder andere Fall beim Leser
einen beklemmenden Eindruck hinterlassen mag.
Mehr als 40 Fälle hat der Autor, zur Zeit stellvertretender Leiter des
Münchner Mordkommissariats, für seine Leser zusammengetragen, darunter
auch die Geschichte der Münchner Marienplatzrapper, ein Fall, der
deutschlandweit für Aufsehen gesorgt hat. Mit Lakonie und Prägnanz und
dennoch spannend kommentiert Richard Thiess seine rückschauenden
Ausflüge in jene Zeit, als er noch als Ermittler in Sachen
Eigentumsdelikte tätig war. Zurückhaltung übt der Autor in der
moralischen, ethischen oder juristischen Bewertung der von ihm
bearbeiteten Fälle. Nur Leser, die genau hinschauen, mögen gelegentlich
zwischen den Zeilen des Autors unausgesprochene Meinung herauslesen.
Von Narren und Grillenreitern, Dieben, Erpressern und Betrügern
berichtet Richard Thiess seinen Lesern; von Taten, die an Dreistigkeit
kaum zu überbieten sind, auch von Handlungsweisen, die dem Verstand Hohn
sprechen. Gelegentlich lässt er seine Leser in Abgründe der
Verworfenheit blicken, in einen Sumpf menschlicher Verkommenheit und
Verelendung. Richard Thiess offeriert uns ein Buch voll von
Begebenheiten, die sich nach landläufiger Ansicht nur in Büchern
ereignen und die doch genauso abgelaufen sind, wie hier geschildert.
Ein interessantes, spannendes und daher auch lesenswertes Buch.
(Werner Fletcher; 12/2011)
Richard Thiess: "Halt, stehenbleiben!
Polizei!
Aus dem Leben eines Ermittlers"
dtv, 2011. 222 Seiten.
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Ein Räuber überfällt eine Frau in ihrem Haus und ertränkt sie in der
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Stephan Harbort: "Falsche Fährten.
Kriminalirrtümer und ihre Folgen"
Der Stoff, aus dem die Krimis
sind.
Der Kriminalhauptkommissar und bekannte Kriminologe Stephan Harbort
legt das erste große Sachbuch über Irrtümer bei Todesermittlungen
vor: authentisch, spannend und aufrüttelnd.
Unschuldige, die durch Mordverdacht in Bedrängnis geraten, Mörder,
die unbehelligt bleiben und weitere Taten begehen können: Fehler und
Pannen gibt es immer wieder, wenn es um die Aufklärung von
Kapitalverbrechen geht. Bei der Beurteilung des Tatorts, bei der
Auswertung von Spurenmaterial, bei der Unterscheidung natürlicher
oder gewaltsamer Tod, bei der Bewertung von Zeugenaussagen, bei der
Analyse des Tathergangs. Anhand von authentischen Kriminalfällen
schildert Stephan Harbort die bedeutsamsten, spektakulärsten und am
häufigsten vorkommenden Ermittlungsfehler.
Inhalt:
Handelt es sich um die Täterspur oder eine Trugspur?
Ist der Tote einfach gestorben oder getötet worden?
Weiß der Zeuge wirklich was, oder täuscht er sich?
Geht es um Mord oder Selbstmord?
Ist das Geständnis wahr oder falsch?
Handelt es sich um einen Mordfall oder einen Unfall?
Hat man es bloß mit einem Fundort oder mit dem Tatort zu tun?
Ist das angefertigte Gutachten zutreffend oder irreführend?
(Eichborn)
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