Gert Loschütz: "Auf der Birnbaumwiese"
Mit farbigen Zeichnungen von Philip Waechter
In
diesem Buch zeigt sich der Schriftsteller Gert Loschütz
nach seinen letzten vielbeachteten Romanen einmal von einer ganz
anderen Seite.
"Auf der Birnbaumwiese" ist
eine in Reimen gefasste Fabel, die sowohl Kinder als auch Erwachsene in
eine
Welt der Träume führt. Philip Waechter hat mit
beeindruckenden Zeichnungen das
Buch illustriert und ihm damit einen unverwechselbaren Erkennungswert
gegeben.
Die drei Hexen Luzi, Heta und
Vera, die sich selbst als Birnbaumwiesenhüterinnen verstehen,
beobachten eines
Tages, wie zwei Jungen, sie sind Brüder, auf der Wiese
erscheinen:
"Kommen zwei kleine Reiter
auf Pferden aus Holz daher.
Der eine will nicht weiter,
der andere will ans Meer.
Der eine heißt Hanspeter,
hat dunkelbraunes Haar.
Der andere heißt Wladimir
und ist recht sonderbar."
Wladimir reitet weiter, und während es sich Hanspeter auf der
Wiese bequem macht und einschläft, erscheint
die Elfe Cornelia Sternenstaub und flüstert dem Schlafenden
eine Aufgabe ins
Ohr. Und nun muss Hanspeter, wie die Helden in den Märchen,
eine Aufgabe erfüllen.
Er muss einen schönen Birnbaumast aussuchen und ihn dem
Schnitzer bringen, der
am Rand der Birnbaumwiese
wohnt.
Der Schnitzer macht aus den Ästen
wunderbare kleine Pferde, denen er - wir sind im Märchen
-
richtiges Leben
einhaucht. Auch für Hanspeter und Wladimir, der immer noch weg
ist, schnitzt er
zwei Pferde,
Liese für Hanspeter und einen Schimmel namens
Blanca für
Wladimir.
Zwischendrin tauchen allerlei
Tiere des Waldes und der Wiese auf, der Frosch, der Fuchs, die Eule -
und auch
die Elfe ist noch aktiv.
Hanspeter hat das Gefühl, es
seien in der Zwischenzeit Jahre vergangen, und doch geschieht alles nur
in
einer Nacht. Als dann auch noch sein Bruder Wladimir
zurückkehrt, ist die
Freude des Wiedersehens groß, und eine wunderschöne
Fabelgeschichte geht zu
Ende.
Gert Loschütz bedankt sich am
Ende bei Katharina Kammerloher "für die
Beharrlichkeit, mit der sie auf die
Einhaltung der Rhythmen und die Vermehrung der Reime gedrungen hat -
nicht
immer mit Erfolg, aber immer zu Recht."
Dem kann sich der Rezensent
anschließen, der sich nicht selten über fehlenden
Reime und holprige Rhythmen
geärgert hat. Das Buch war Monate früher
angekündigt, als es schlussendlich
erschienen ist. Hätte es vielleicht noch etwas
sorgfältigere dichterische
Arbeit gebraucht, um es wirklich gut zu machen?
(Winfried Stanzick; 03/2011)
Gert
Loschütz: "Auf der Birnbaumwiese"
Mit farbigen Zeichnungen von
Philip
Waechter.
Schöffling & Co., 2011. 75 Seiten.
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