"Die Kelten"
GEO Epoche Nr. 47
Wer
im Bereich der historischen Wissenschaften auf dem Laufenden geblieben
ist, dürfte
aufgrund des Titels dieser Ausgabe zunächst ein wenig
verwundert sein, denn die
Kelten als zusammenhängende Gruppe wurde durch neuere
Forschungen zunehmend in
Frage gestellt, und man ist von den "GEO Epoche"-Magazinen eigentlich
eine gewisse wissenschaftliche Aktualität gewohnt. Doch
bereits der Blick ins
Vorwort zur Ausgabe kann den Leser beruhigen, weil schon dort auf die
Problematik der Namensgebung hingewiesen wird.
Das vorliegende Magazin betrachtet die sogenannte keltische Kultur von
ihren Anfängen
im 8. bis 5. Jahrhundert vor Christus bis etwa 60 Jahre danach. Dabei
werden zunächst
die wahrscheinlichen Ursprünge behandelt, und ab 500 v. Chr.
stehen speziell
die Fürstinnen und Fürsten,
über die sich etwas aus deren Grabstätten ablesen
lässt, im Mittelpunkt.
Insgesamt sind alle Artikel sehr eng an die archäologischen
Quellen und die
aktuelle Arbeit daran angelehnt, so dass man, anders als in vielen
populärwissenschaftlichen
Werken der letzten 30 Jahre, wenige Gewissheiten zu dieser Kulturgruppe
findet,
bis auf die Tatsache, dass es große
Interpretationsspielräume gibt.
Ab 387 v. Chr. kommt stark die römische Überlieferung
hinzu, nachdem die
Römer
bei einem Angriff der Kelten im Sommer dieses Jahres erstmals mit ihnen
in
Kontakt gekommen sind. Hierauf folgt auch bald die erste
Städtebildung im
keltischen Siedlungsraum, die beispielhaft an der Stadt Manching im
heutigen
Bayern festgemacht wird.
Neben der weiter parallel zu den Römern verlaufenden
Geschichte gibt es
überdies noch Artikel zu den Druiden,
Schmuckhandwerk, Sklavenhandel und Sprache sowie zu Masken und den
besonderen
Ausprägungen der britischen keltischen Kultur. Wie immer wird
all das von sehr
ansprechenden Fotografien, Bildern und Zeichnungen begleitet und mit
einer
Zeitleiste zur schnellen historischen Orientierung abgeschlossen.
(K.-G. Beck-Ewerhardy; 03/2011)
"Die
Kelten. GEO Epoche Nr. 47"
Mairs Geographischer Verlag, 2011. 170 Seiten.
Magazin
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Ein
Buchtipp:
Georg Rohrecker: "Die Kelten. Auf den Spuren unseres versteckten
Erbes"
Das Bild der Kelten ist noch immer seltsam unscharf, geprägt
von Missverständnissen,
von Ignoranz und Fehldeutungen. Georg Rohrecker, leidenschaftlicher
Anwalt
keltischer Kultur und keltischer Lebensfreude, zeigt, wie reich das
Erbe unserer
fantasievollen keltischen Vorfahren ist. Wir lernen dabei sowohl die
Naturverbundenheit als auch den Erfindergeist der Kelten kennen, ihre
Lust am
Leben, ihre Kunst und ihre Mythen, vor allem ihre faszinierend
"diesseitige"
Religion, die von starken Frauen dominiert wurde und völlig
ohne "Jenseits"
auskam. Ob die alten Kultplätze
und "Kraftorte",
ob die
unzähligen
Wallfahrtsziele, die Heiligen
und Kirchenpatrone, ob Brauchtum oder
"Volkskultur"
- was nicht gefälscht ist, hat fast immer keltische
Ursprünge. Streitbar und
ohne romantische Verherrlichung spürt dieses Buch unseren
keltischen Vorfahren
nach und entdeckt dabei die Wurzeln unserer kulturellen
Identität neu. (Pichler Verlag)
Buch
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