Jürgen Kehrer: "Das Schapdetten-Virus"
Der
neunte Band der Wilsberg-Serie
Nach einem missglücktem Einschüchterungsversuch eines
gewalttätigen Ex-Ehemannes hat die Firma, für die
Georg Wilsberg arbeitet, noch größere finanzielle
Probleme als vorher, und deswegen hat sich Sigi, Wilsbergs ehemalige
Sekretärin und heutige Chefin, entschlossen, einen Teil der im
Moment unterbeschäftigten Detektivinnen und Detektive als
Wachleute einzusetzen, bis wieder bessere Zeiten kommen.
Bei Schapdetten, einem kleinen Ort im Kreis Münster, sollen
Wachen auftreten, um die dort "gelagerten" importierten Affen vor
militanten Tierschützern
zu schützen - und
natürlich die Anlage an sich. Aufgrund seiner neuesten
herausragenden Leistungen ist Georg mit seinem "Komplizen" Koslowski
als Erstes eingeteilt - und auch für das gesamte Wochenende,
an dem er sich eigentlich um seine Tochter kümmern sollte.
Bereits am zweiten Abend werden die beiden
überwältigt von drei Personen, die zum Einen einen
Schlüssel und zum Anderen einige spezielle Informationen
gehabt haben müssen, und nun fehlen tatsächlich
zwölf Kapuzineräffchen. Sofort beginnt die Detektei
mit den Ermittlungen, wobei deren Mitarbeiter jedoch seltsamerweise von
einem hohen Mitarbeiter der Firma behindert werden, dessen Tochter mit
den Einbrechern zusammengearbeitet haben könnte, denn diese
sympathisiert sehr stark mit dem "Veganen Kommando
Münsterland", das die Firma dazu zwingen möchte,
keine Affen mehr zu importieren. Und diese Tochter ist bereits seit
einigen Tagen verschwunden.
Über mehrere Umwege kommt Wilsberg den Veganern näher
- und wird prompt von ihnen gefangengenommen und in der Nähe
der entführten Affen eingesperrt. Denen scheint es allerdings
nicht allzu gut zu gehen, und erst nach einigem philosophischen Hin und
Her und dem Kennenlernen der veganen Küche wird Georg auf
freien Fuß gesetzt, um mit der Firma über die Affen
zu verhandeln. Bei einem Anruf in der Detektei hört er dann
eine sehr polizeilich klingende Stimme, und auch andere Kontaktversuche
in seinem Bekanntenkreis führen direkt oder indirekt wieder zu
Kontakt mit den Ordnungshütern, weswegen sich Georg aus dem
Staub macht.
Kurz darauf hört er, dass es nicht rechtliche Gründe
sind, deretwegen er gesucht wird, und dass sowohl die Kapuziner als
auch die Veganer
in tödlicher Gefahr sind - und er selbst
eventuell auch.
Wie immer sehr amüsant geschrieben und voller sprachlicher
Blüten ist "Das Schapdetten-Virus" ein "Wilsberg"-Krimi, bei
dem die Bedrohung der Menschheit mit auf dem Programm steht - und dabei
auch noch glaubwürdig erscheint. Ergibt einen netten
Lesenachmittag.
(K.-G. Beck-Ewerhardy; 08/2011)
Jürgen
Kehrer: "Das Schapdetten-Virus"
Grafit Verlag, 1997. 157 Seiten.
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