Peter-Matthias Gaede (Hrsg): "Der Sonnenkönig. Ludwig XIV. und seine Zeit 1638-1715"

GEO Epoche Nr.42


Ludwig XIV gilt Vielen als die Urgestalt des absolutistischen Herrschers und allgemein als eine eher negative Gestalt der Geschichte. Tatsächlich hat der jahrzehntelange Herrscher Frankreichs das Land vor allen Dingen für seine militärischen Ambitionen ausgeblutet und zwar einige Kolonien gegründet, einen Teil davon aber kurz vor dem Ende seiner Regierungszeit wieder verloren.

Das vorliegende Magazin stellt all diese negativen Aspekte des Sonnenkönigs dar, geht aber auch auf die biografischen, historischen und politischen Grundlagen seines Handelns ein, was zumindest die Motivationen für einige seiner Handlungen verdeutlichen dürfte. So wird auf die Fronde-Aufstände eingegangen, die Ludwigs Kindheit stark beeinflusst haben und viele seiner innenpolitischen Entscheidungen in späteren Jahren erklären. Das Leben in Versailles wird thematisiert und auch die Hugenottenverfolgung, die in Ludwigs Regierungszeit noch einmal eine ganz eigene Qualität bekommen hat.

Wie man es von "GEO"-Heften gewohnt ist, werden die sehr gut recherchierten Artikel von aussagekräftigen Bildern begleitet, und so bekommt man auf relativ kleinem Raum einen sehr guten Eindruck von Ludwigs Regierungszeit und ihren historischen und global-politischen Auswirkungen. Eine zusammenfassende Zeitleiste am Ende des Heftes ermöglicht wie gewohnt beim schnellen Überblick.

(K.-G. Beck-Ewerhardy; 05/2010)

Aus dem Inhalt des Magazins:

1638-1715: DER SONNENKÖNIG. Er ist der mächtigste Monarch Europas, seine Armeen überziehen die Nachbarn mit Krieg, sein Prunk wird zum Vorbild für das Zeitalter des Barock. 72 Jahre lang amtiert Ludwig XIV. - und wie Planeten die Sonne umkreisen, dreht sich ein ganzer Kontinent um den französischen König.
1648-1652: FRONDE-AUFSTÄNDE. Mit nicht einmal fünf Jahren wird Ludwig XIV. 1643 König von Frankreich. Die Amtsgeschäfte aber führen Andere: seine Mutter und ihr Erster Minister Kardinal Mazarin. Die Zeiten sind schwer. Der Krieg gegen Spanien hat die Staatskasse geleert, das Volk leidet unter der Steuerlast. Erst erheben sich die Pariser gegen die Politik Mazarins, dann der Hochadel. Und Ludwig erlebt eine Demütigung, die er nie vergessen wird.
1654-1672: ABSOLUTISMUS. Alle Welt hält den jungen Ludwig XIV. für einen Lebemann, der bald das Aktenstudium satt haben werde. Doch der König meint es ernst: 1661 übernimmt er die Alleinregierung - und degradiert seine Minister zu Befehlsempfängern.
DER GLANZ VON VERSAILLES. Die Residenz Ludwigs XIV. wird zur Bühne der Höflinge und Mätressen, die rauschende Feste feiern - und eisige Intrigen spinnen.
DER MANN MIT DER EISERNEN MASKE. Mehr als 30 Jahre lang hält Ludwig XIV. einen mysteriösen Häftling gefangen, dessen Gesicht stets eine Maske verdeckt.


Peter-Matthias Gaede (Hrsg): : "Der Sonnenkönig. Ludwig XIV. und seine Zeit 1638-1715. GEO Epoche Nr.42"
Gruner & Jahr, 2010. 171 Seiten.
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Weiterer Buchtipp:

Hans-Dieter Otto: "Nach uns die Sintflut. Höfisches Leben im absolutistischen Zeitalter"
Legendär sind Pracht, Intrigen und Verschwendungssucht an den Höfen des Absolutismus, allen voran dem glanzvollen Hof Ludwigs XIV. in Versailles.

Doch auch deutsche Höfe wie der Augusts des Starken stehen dem Versailler Prunk kaum nach. Hans-Dieter Otto berichtet vom schillernden Hofleben rund um Mätressen und Hofdamen, Mode und Maskenbälle, Glücksritter und Scharlatane, Spieler und Zeremonienmeister.
Auf unterhaltsame Weise erfährt der Leser alles über Sitten und Gebräuche, Mode und Feste an den absolutistischen Höfen, aber auch über die negativen Seiten wie Ausschweifungen und die kostspieligen Extravaganzen der Herrscher.
Ein unterhaltsamer und informativer Blick auf eine der interessantesten Epochen der europäischen Geschichte. (Thorbecke)
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