Markus Heitz: "Collector"
Nach Vampiren, Werwölfen
und
Dämonen, mit denen Markus Heitz seine Leserschaft in den letzten
Jahren
schwerpunktmäßig unterhalten hat, geht es nun in die ferne Zukunft der
Menschheit.
Es ist das Jahr 3042, und so Einiges, was heutzutage auf der Erde
aktuell ist,
ist mittlerweile zu Fundstücken bei archäologischen Ausgrabungsstätten
geworden. Zudem auch einige Dinge, die wir noch nicht gesehen haben. So
kommt
der Schwertransportfahrer Kris Schmidt-Kneen mit seinem Gefährt in die
Ruinen
von Venedig,
um
einen Raumschiffantrieb aufzunehmen, den ein großer Konzern dort
gefunden hat.
Solche Funde sind bares Geld
wert, denn die Menschen verfügen zwar über
Raumfahrt- und Transportertechnik, aber sie haben sie meist gefunden und
wissen
eigentlich nicht so genau, wie diese Sachen funktionieren. Tatsächlich
sind die
Raumantriebe, die man verwendet, sehr gesundheitsschädlich; ein Umstand,
der
Kris dazu bewogen hat, seine Pilotenlizenz auslaufen zu lassen;
besonders,
nachdem sein Vater als Spätfolge des Fliegens
den Verstand verloren zu haben
scheint.
Der neue Antrieb verspricht diese Probleme zu verringern, weswegen Kris
für den
Transport vier Begleitpanzer bekommt, die sich aber im Endeffekt als
nutzlos
erweisen.
Zusammen mit seinem Transport wird Kris entführt und von seinem
ursprünglichen
Arbeitgeber sofort zur Fahndung ausgeschrieben, was ihn seinem neuen
Arbeitgeber
sehr gewogen macht, auch wenn er für diesen mindestens einen Raumflug
absolvieren soll - allerdings mit dem neuen Raumschiff.
Auf diesem Raumschiff finden sich mit der Zeit auch noch andere eher
unwillige
Besatzungsmitglieder ein, wie etwa Faye, die nach einigen Problemen die
Wahl
zwischen einer Hinrichtung und einem paramilitärischen Einsatz bekam,
und als
sie feststellt, dass gerade ihre Schwester den Einsatz leitet, überlegt,
ob der
Henker sie nicht vielleicht doch noch dazwischenschieben könnte.
Im Schachspiel großer multinationaler Konzerne und religiöser Gruppen
werden
die Akteure dieses Romans hin- und hergeschoben, während sich die
Menschheit
insgesamt mit den so genannten "Collectors" auseinandersetzen
muss, die seit 25 Jahren immer neue Planeten der Menschen
besetzen, um die "schützenswerte,
bedrohte Rasse Mensch" vor einer angeblich drohenden Ausrottung zu
bewahren. Jede Form des Widerstandes gegen diese "Hilfe" erweist sich
als absolut nutzlos, und niemandem gelingt es, Informationen von den
"geretteten" Planeten zu bekommen.
Zurückgreifend auf das SF-Rollenspiel "Justifiers", das vor
Jahrzehnten kurz im Schwange war, hat Markus Heitz mit "Collectors"
den ersten Roman einer kleinen Reihe geschrieben, zu der Christoph
Hardebusch
mit "Missing in Action" einen weiteren Beitrag leistet, während das
Spiel selbst wiederauferstehen soll.
(K.-G. Beck-Ewerhardy; 06/2010)
Markus
Heitz: "Collector"
Heyne, 2010. 654 Seiten.
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