Dmitry Glukhovsky: "Metro 2033"
Anno 2033 liegen nach
einem verheerenden Krieg weite Teile der Welt in Schutt und Asche
Etliche Jahre nach einem thermonuklearen Krieg mit biologischer
Waffenunterstützung wächst die erste Menschengeneration in den Gewölben
der Moskauer U-Bahn heran, die noch niemals die Erdoberfläche gesehen
hat, welche nur so genannte "Stalker" in spezieller Ausrüstung
mit Atem- und Strahlenschutz, Panzerung und Bewaffnung besuchen können,
um von dort Dinge zu holen, die es unter der Erde nicht - bzw. nicht
mehr - gibt.
Artjom hat als kleines Kind noch kurz das Leben an der Oberfläche
kennengelernt, aber nun ist er, unter dem Schutz seines Adoptivvaters,
fest in seiner Station integriert, denn die einzelnen U-Bahn-Stationen
bilden kleine Nationen, die im Konflikt oder im Bündnis miteinander
liegen. Es gibt Großbündnisse, wie die Kommunisten oder die Hanse,
kleinere Gruppierungen, wie die Faschisten, und sonst noch allerlei. Ein
Leben in ständiger Dunkelheit oder im Halbdunkel hat die Entwicklung der
Menschen gestoppt und zum Teil zurückgedreht.
In dieser Situation bekommt Artjom von dem "Stalker" Hunter den
Auftrag, in die sogenannte Polis zu gehen und dort einem anderen "Stalker"
eine Botschaft zu überbringen. In Artjoms Station gibt es nämlich große
Probleme mit einer Gruppe von Strahlungsmutanten, die von der Oberfläche
zu kommen scheinen und die durch ihre bloße Anwesenheit bereits Angst
und Schrecken verbreiten. Gegen diese will Hunter etwas unternehmen, und
die Botschaft soll Andere warnen sowie zur Unterstützung auffordern.
Doch der Weg zur Polis erweist sich für Artjom als wesentlich
schwieriger und länger als erwartet, und Artjom lernt zahlreiche Aspekte
des Metrolebens kennen. Denn die geraden Wege durch die Schächte sind
nicht immer frei, und die wechselnden Allianzen zwischen den einzelnen
Bündnissen machen das Leben sehr unsicher; wie auch einige der
Lebewesen, die ihre Existenz der Strahlung und dem Einsatz biologischer
Waffen verdanken.
"Metro 2033" ist eine Variante eines alten Themas: Wie gehen die
Menschen mit der beinahe vollständigen Vernichtung ihrer Rasse und ihrer
technischen Errungenschaften um. Wer in den 1970er- und 1980er-Jahren
aufmerksamer SF-Leser war, der wird in diesem Buch, übrigens dem ersten
eines Doppelpacks, bis auf die Szenerie nichts Neues finden. Wohin die
hier gezeigten Entwicklungen dann führen können, sieht man etwa in
Wells' "Zeitmaschine" oder auch in
Heinleins "Reise in die Zukunft".
(K.-G. Beck-Ewerhardy; 07/2010)
Dmitry Glukhovsky: "Metro 2033"
Aus dem Russischen von M. David Drevs.
Heyne, 2008. 783 Seiten.
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Hörbuchausgabe:
DAV, 2009.
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Weitere Bücher des Autors:
"Metro 2034"
Auch im Jahr 2034 liegen immer noch weite Teile der Welt in Schutt und
Asche. Moskau ist eine Geisterstadt. Die Überlebenden haben sich in die
Tiefen des U-Bahn-Netzes zurückgezogen und dort eine neue Zivilisation
errichtet. Eine Zivilisation, wie es sie noch nie zuvor gegeben hat.
An der Station Sewastopolskaja, die seit Tagen von der Verbindung zur
Großen Metro abgeschnitten ist, taucht der geheimnisvolle Brigadier
Hunter auf. Er nimmt den einsamen Kampf gegen die dunkle Bedrohung auf,
der sich die Bewohner der Metro gegenübersehen, und bricht zu einer
gefährlichen Expedition in die Tiefen des Tunnelsystems auf. An seiner
Seite steht Homer, ein alter, erfahrener Stationsbewohner, der die Metro
und ihre Legenden kennt wie kein Anderer - und der seine Lebensaufgabe
darin sieht, ihre Geschichte aufzuschreiben. Als die beiden auf die
siebzehnjährige Sascha treffen, glaubt Homer, er habe in dem gebrochenen
Helden und dem Mädchen das perfekte Paar für sein Epos gefunden; aber er
darf sie in der Gefahr keine Sekunde aus den Augen lassen.
Dies sind die Abenteuer von Hunter, ehemaliger Soldat und nun einsamer
Kämpfer gegen die dunkle Bedrohung, der sich die Bewohner der Metro
gegenübersehen. (Heyne)
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"Sumerki
- Dämmerung"
Merkwürdige Dinge geschehen in
Moskau. Der Übersetzer Dmitrij Alexejewitsch wird von einem
anonymen Auftraggeber gebeten, einen Bericht spanischer Konquistadoren
aus dem Jahre 1562 ins Russische zu übertragen. Reine Routine, denkt
Dmitrij, doch plötzlich werden die in diesem Text geschilderten
Ereignisse Teil seiner Realität: Er hört den Schrei eines Jaguars,
findet rätselhafte Kratzspuren an seiner Tür, und ihm nahestehende
Menschen kommen auf groteske Weise zu Tode. Verliert er den Verstand -
oder kündet sich mit dem Bericht der Konquistadoren womöglich das Ende
der Welt an? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. (Heyne)
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Noch ein Buchtipp:
H. G. Wells: "Die Zeitmaschine"
Ein Untertan Ihrer Majestät Queen Victoria, der namenlose
"Zeitreisende", erzählt seinen Freunden von seiner Erfindung: einer
fahrradähnlichen Maschine, die Vor- und Rückwärtsbewegungen auf der
Zeitachse, mithin also die Erforschung des Schicksals der menschlichen
Spezies ermöglicht. Während einer Demonstration entschwindet
der Erfinder und taucht erst acht Tage später wieder auf.
Wunderliches hat er zu berichten aus dem Jahr 802701, wo für die
kindlich-zutraulichen Eloi alle Menschheitsträume in Erfüllung
gegangen zu sein scheinen. Doch die Idylle trügt ...
H. G. Wells' anno 1895 erschienener Roman wurde zum oft
nachgeahmten, aber nie erreichten Vorbild: Mit ihm eröffnete der
geniale Visionär die Reihe der bedeutenden literarischen
Gegenutopien, die sich apokalyptischer Bilder bedient, um eine
humane und gerechte Welt anzumahnen.
H(erbert) G(eorge) Wells wurde am 21. September 1866 in Bromley/Kent
geboren und starb am 13. August 1946 in
London. Nach einer Kaufmannslehre absolvierte er ein
naturwissenschaftliches Studium mit Prädikatsexamen; nach nur
wenigen Jahren als Dozent lebte er als freier Schriftsteller. Sein
Gesamtwerk umfasst etwa hundert Bände. Zu Weltruhm gelangte er mit
seinen Romanen und Erzählungen, die ihn als Begründer der modernen Science
Fiction, als genialen fantastischen Utopisten und als
kritisch-humorvollen Gesellschaftssatiriker ausweisen.
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