Christiane Sautter, Alexander Sautter: "Wenn die Masken fallen"
Paare auf dem Weg zum Wir
Dieses
Buch der beiden systemischen Familientherapeuten und Supervisoren
Christiane und Alexander Sautter, das sie in ihrem eigens
gegründeten Verlag publiziert haben, leistet zweierlei: Zum
Einen gibt es, auch in Artikeln, die Kolleginnen und Mitarbeiter der
beiden Autoren geschrieben haben (Julia Biskupek und Volkmar Suhr),
einen verständlichen und auch für Laien lesbaren
Überblick über die Ursachen von
Beziehungsstörungen bei Paaren, die einige der vielen
Gründe dafür sind, dass mittlerweile jede dritte
Ehe
wieder geschieden wird. Es geht immer um:
- Kommunikation
- Genderspezifische Unterschiede
- Regeln und Muster, die die Menschen in ihren Herkunftsfamilien
gelernt haben und
- Verhaltensweisen auf Grund von Traumata in der Kindheit
Zum Anderen beschreibt das Buch an einigen Beispelthemen, wie Paare aus
den Fallen ihrer Muster herauskommen können, wie sie sich
konstruktiv auseinandersetzen und einen "Weg der Gesundung" einschlagen
können. Die Überschriften der Kapitel zeigen schon
sehr deutlich die einzelnen Stadien dieses Weges und formulieren die
Ziele der Weggenossenschaft, wie ich das nennen würde:
- Regeln und die daraus folgenden Verhaltensmuster
- Beziehungskiller Kindheitstrauma
- Die konstruktive Auseinandersetzung
- Der Sinn der Außenbeziehung
- Ein systemischer Gesundungsweg
Ich habe selten ein Buch zu diesem Thema mit so überzeugenden
Analysen, Darstellungen und hilfreichen Beispielen gelesen. Leider ist
es noch zu wenig bekannt, weil sich die Autoren aus mir unbekannten
Gründen entschieden haben, es nicht einem großen
Verlag anzubieten, sondern es selbst zu verlegen.
Dem Buch liegt ein Informationsblatt bei, in dem für die
Seminare des Ehepaars Sautter geworben wird. Paare, die in dem Prozess,
den die vielleicht gemeinsame Lektüre dieses Buches bei ihnen
angestoßen hat, weiterkommen wollen, können dort die
entsprechende professionelle, systemisch orientierte Hilfestellung
bekommen.
Doch auch das einfache Durcharbeiten dieses empfehlenswerten Buches
bringt einem so viele Anregungen, dass, bei entsprechendem Versuch der
Umsetzung, eine Paarbeziehung auf jeden Fall profitieren und reicher,
gesünder werden wird.
(Winfried Stanzick; 04/2009)
Christiane
Sautter, Alexander Sautter: "Wenn
die Masken fallen. Paare auf dem Weg zum Wir"
Verlag für Systemische Konzepte, 2007. 215 Seiten.
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Weitere Buchtipps:
Michael Mary: "Erlebte Beratung mit Paaren"
Erlebte Beratung bezeichnet eine spezielle Arbeitsweise, für
die man weder ein
Konzept der Paarbeziehung noch Anamneseerhebungen,
Vorgespräche oder Tests benötigt.
Erlebte Beratung kommt mit dem aus, was sich während der
Beratung zeigt. Der
Autor hat sein Verfahren in jahrzehntelanger Tätigkeit als
Berater von Paaren
und als Seminarleiter entwickelt und erprobt.
Ein Grundsatz der Erlebten Beratung lautet: Ein Problem liefert seine
eigene Lösung
mit. Die Reaktionen von Menschen in schwierigen Lebenssituationen
enthalten
grundsätzlich Hinweise zu deren Bewältigung. Der
Berater hilft deshalb
lediglich dabei, diese zu entdecken. Die Klienten wissen dann recht
genau, was
zu tun ist.
Weil Erlebte Beratung keine neue Methode, sondern eine spezifische
Arbeitsweise
darstellt, verträgt sie sich gut mit anderen Therapie- und
Beratungskonzepten.
Mary stellt in diesem praktisch orientierten Buch sein Handwerkszeug
zur Verfügung.
Er schildert die einzelnen Schritte der Erlebten Beratung und liefert
grundsätzliche
Einschätzungen zum Phänomen Paarbeziehung. Er wendet
sich an Paartherapeuten
und -berater und zeigt ihnen, wie sie die hier gegebenen Anregungen in
die
eigene Arbeitsweise einbeziehen können. (Klett-Cotta)
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Astrid
Riehl-Emde: "Liebe im Fokus der Paartherapie"
Obwohl es zumeist Liebesprobleme sind, die Paare zu einer Therapie
veranlassen,
ist die Liebe eine vernachlässigte Dimension in der
Paartherapie. Weil das
Thema Liebe in der Ausbildung zum Paartherapeuten nicht vorkommt,
fehlen
praktische Empfehlungen im Umgang damit. Deswegen kommt die Liebe des
Paares
auch in der Paartherapie meist nicht zur Sprache, zumal Kommunikation
und
sexuelle Verhaltensweisen als leichter veränderbar gelten als
Gefühle.
Allenfalls wird gewarnt vor zu hohen Erwartungen an Liebesbeziehungen.
Mit mehr
Wissen und Kenntnis um die Liebe kann es Therapeuten jedoch gelingen,
dem
zentralen Anliegen von Paaren besser gerecht zu werden.
Das Buch richtet sich in erster Linie an Paar- und Familientherapeuten
sowie an
Eheberater. Es bietet zwar keine Patentrezepte dafür an, wie
Liebesbeziehungen
herzustellen oder zu erhalten sind, erweitert aber die Denk- und
Handlungsspielräume
im therapeutischen Umgang mit dem Phänomen Liebe. Konkrete
Hinweise für den
Praktiker veranschaulichen das diagnostische und therapeutische Konzept
der
Autorin. Ausführliche Fallbeispiele runden das Buch ab.
(Klett-Cotta)
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Jürg Willi: "Therapie der Zweierbeziehung"
In diesem Buch erweitert Jürg Willi die Konzeption der
Zweierbeziehung zur
therapeutischen Dreiecksbeziehung. Er bringt sich als Therapeut in
einer derart
persönlichen Form ein, dass sich der Leser miteinbezogen
fühlt.
Jürg Willi ist der Begründer des weltweit bekannten
Kollusionskonzepts. Unter
einer Kollusion versteht er die unbewusste, oft neurotische
Verstrickung von
Partnern in ihrer ambivalenten Suche nach Nähe und
Geborgenheit, der die Angst
vor Verlust der eigenen Autonomie entgegensteht. Das Buch beschreibt
die
praktische Anwendung dieses
Konzepts in der
Paartherapie.
Er führt aus, wie der Therapeut persönlich gefordert
ist, sowohl bei der
Gestaltung der therapeutischen Dreiecksbeziehung als auch beim Umgang
mit seiner
eigenen Geschlechtszugehörigkeit und seinen Wertvorstellungen
über Paar- und
Familienbeziehungen.
Einen Großteil des Buches nimmt die Therapiegeschichte eines
Paares ein, die in
allen Behandlungsphasen nachgezeichnet und kommentiert wird. Wie Willi
sich
dabei kritisch mit seiner grundsätzlichen Haltung und seinem
konkreten Handeln
in der Therapie auseinandersetzt, liest sich spannend und erhellt die
Vorgänge,
die in der Therapie ablaufen. (Klett-Cotta)
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Dirk Revenstorf: "Die geheimen Mechanismen der
Liebe.
7 Regeln für eine glückliche Beziehung"
In jeder Beziehung schließen die Partner heimliche
Verträge, die ihnen häufig
gar nicht bewusst sind.
Bei diesen geht es darum, die richtige Balance zu finden zwischen
Fürsorglichkeit
einerseits und der Autonomie der Partner andererseits. Das Gelingen
oder
Scheitern einer Beziehung hängt oft damit zusammen, ob es
gelingt, die Regeln
zur Autonomie der Partner zu wahren.
Revenstorf zeigt die jeder Beziehung zugrunde liegenden Mechanismen
auf: Wenn
man sie kennt und richtig mit ihnen umgeht, wird das die Partnerschaft
bereichern; wenn nicht, kann das zum Scheitern führen.
Fallbeispiele erläutern die Mechanismen, die zur Verstrickung
der Partner führen.
Darin liegen gleichzeitig Konfliktpotentiale und Chancen.
Wir müssen also permanent an unserer Beziehung arbeiten,
erfahren aber auch,
dass es durchaus Freude machen kann, an seiner Beziehung zu feilen und
in sie zu
investieren. (Klett-Cotta)
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Ursel Bucher: "Das Geheimnis der Partnerschaft.
Zwölf
Thesen für ein erfülltes Leben zu zweit"
In fast jeder Beziehung kommt es irgendwann zu ernsthaften Konflikten.
Die
Autorin stellt anhand von Beispielen aus ihrer Beratungspraxis solche
Situationen vor und erteilt Rat, wie damit umgegangen werden kann.
Für Paare
jeden Alters ist auf einer Palette von alltäglichen
Beziehungsschwierigkeiten
ein Buch entstanden, das Mut macht und dafür
plädiert, sich gemeinsam den
Herausforderungen einer Zweisamkeit zu stellen.
Enttäuschungen und Auseinandersetzungen, die die Partnerschaft
auf die Probe
stellen, gibt es in fast jeder Beziehung: Ein Partner nimmt es mit der
Treue
nicht so genau, der Alltag hinterlässt seine Spuren, ein
Partner vermisst die
Erfüllung seiner Sexualität, oder das Bett wird gar
zum Kampfplatz ehelicher
Auseinandersetzungen. Doch gerade an solchen Punkten kann eine heilsame
Wende zu
einer reifen und ganz neuen Zweisamkeit eintreten. Dass das nicht ohne
Beziehungsarbeit und Kompromisse geht, liegt auf der Hand. Die Partner
müssen
lernen, dass eine Beziehung nie der Himmel auf Erden ist, aber ein
festes Band
sein kann, das sie freundschaftlich miteinander verbindet. Und je
reifer eine
Beziehung ist, desto mehr verändern sich die
Bedürfnisse und auch die
Erwartungen der Betroffenen an ihre Beziehung. Wenn wir den Partner so
nehmen
können, wie er ist, wird eine neue Sicht auf die Beziehung
möglich, und die
Schätze des Alltags schenken uns mehr Gelassenheit und
Lebensfreuden.
Die zwölf Thesen:
1. Die Krise ist oft der erste ehrliche Moment
2. Liebe kann wachsen
3. Vor mir selbst kann ich nicht davonlaufen
4. Streiten heißt sich nahe sein, Vertrauen haben
5. Der andere ist nicht für mein Lebensglück
zuständig
6. Erst im Alltag zeigt sich die Tragfähigkeit der Beziehung
7. Den Partner respektieren und loslassen können
8. Partnerschaft ist kein Garant gegen Einsamkeit
9. Erfüllte Sexualität verträgt keinen
Machtkampf
10. Der Seitensprung
als Frage an die eigene Beziehung
11. Die persönlichen Schätze finden und bewahren
12. Freundschaft
ist die höchste Form einer reifen
Partnerschaft (Klett-Cotta)
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