Edgar Noske: "Letzte Ausfahrt Eifel"
Eifel Krimi
Lemberg ist gezwungen, ein für ihn lebensbedrohliches Risiko einzugehen
Während einer privaten und unerlaubten Auslieferungsfahrt wird der
Polizist im Innendienst Dieter Schupp aus einem überholenden Wagen
heraus auf der Bundesstraße erschossen. Um ganz "auf Nummer
sicher" zu gehen, wird er dann auch noch halb aus seinem nun
havarierten Auto gezogen und mit einer Axt ins Genick geschlagen.
So beginnt der Fall um die Ermordung eines absolut unauffälligen
Mannes, der eigentlich in erster Linie nur als Projektsfläche
für die Menschen seiner Umgebung gedient zu haben scheint.
Lemberg, der Chef der SOKO-Eifel, muss nun also in das Leben eines
Mitarbeiters eintauchen, über den er bis zu diesem Zeitpunkt
erschreckend wenig gewusst hat. Doch zunächst muss er die Witwe
und weitere Angehörige vom Tod ihres Familienvaters unterrichten.
Im Zuge dessen löst er sofort bei der
Mutter des Ermordeten eine
gesundheitliche Krise aus. Und das ist nicht das einzige Problem,
welches das unverhoffte Ableben Schupps aufwirft. So wusste zum
Beispiel bei ihm zu Hause niemand etwas von seiner Nebentätigkeit,
weil in der
Familie alle davon überzeugt waren, er würde einmal pro Woche abends eine Sonderschicht auf der Wache schieben.
Die Ermittlungen decken dann noch weitere Geheimnisse um den Kollegen
auf, die sein Leben und seine Person in ein ganz neues Licht tauchen
und zeigen, dass Nachbarschaften in der Eifel genauso tödlich sein
können wie die Mitgliedschaft in einem
Fliegenfischerverein.
Art und Umfang von Schupps Nebentätigkeit geben lange Rätsel
auf und führen Lemberg und seine Leute auch über die
Landesgrenzen hinaus.
Daneben muss sich Lemberg überdies mit seiner eigenen Lebensplanung, dem Erhalt der SOKO-Eifel und seinem
Übergewicht auseinandersetzen, so dass sowohl für ihn als auch für den Leser ausreichend Probleme im Raum stehen.
Bis kurz vor dem Ende entwickelt sich die Geschichte interessant und
vielschichtig, doch bei der Auflösung des Ganzen wird ein wenig zu
sehr mit einem Dreh gearbeitet, den man bei Romanen nicht sonderlich
schätzt.
(K.-G. Beck-Ewerhardy; 10/2009)
Edgar Noske: "Letzte Ausfahrt Eifel"
Emons Verlag, 2009. 237 Seiten.
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