Dierk Suhr: "Kleine Geschichte der Magie"
Naturwissenschaftler
Dr. Dierk
Suhr und die Biologin Sabine Seifert haben es sich zur Aufgabe gemacht,
das Phänomen
der Magie und das Interesse an ihr in einem Buch
zusammenzufassen. Eine kleine
Geschichte der Magie ist es geworden, weil sie die Ergebnisse ihrer
Recherchen
auf nur 152 Seiten (zuzüglich Literatur- und Bildnachweisen)
zusammengetragen
haben.
Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis des Buches zeigt, dass sie hierbei
alle möglichen
Themen der Esoterik und der Magie angerissen haben:
Nach einem grundsätzlichen Definitionsversuch geht es an die
Geschichte der
Magie von früher Zeit an bis in die Gegenwart. Schon hier
werden bestimmte
Praktiken und Glaubensvorstellungen angerissen, etwa
Schamanismus,
Hermetik und
die Kabbala,
Runen,
Nekromantie, Zauberei, Hexenverfolgung und derlei mehr, bis hin zur
Anthroposophie.
Im folgenden Kapitel, "Die magischen Künste" werden
Unterkapitel
einzelnen Disziplinen gewidmet, wobei nur die Alchemie klar umrissen
ist und die
weiteren Kapitel eher unter Schlagworten zusammengefasst sind. "Die
Beziehung von Mensch und Kosmos" beinhaltet daher Ausführungen
zu
Astrologie, nochmals
Alchemie,
Nostradamus und
Heilsteinen,
der Bereich "Magische Medizin" beinhaltet beispielsweise die
Säftelehre,
Signaturenlehre, Hypnose,
Homöopathie
und Anthroposophische Medizin.
Das abschließende Kapitel, "Magie in der Praxis", berichtet
von
Anrufungen und Beschwörungen, Fabeltieren, Zauberei,
Amuletten, Geomantie,
Pendel, Wünschelruten sowie Tarot, und den Abschluss des
Kapitels bietet eine
Übersicht über dreizehn "Zauberpflanzen".
Man kann es sich schon denken, wenn man die Inhalte der Seitenzahl des
Buches
gegenüber stellt: Dieses Werk ist völlig
überflüssig. Nett geschrieben
vielleicht, aber nicht einmal wirklich informativ, weil sich die
Autoren völlig
verzettelt haben. Ein Sammelsurium zum Thema Esoterik, alle
Schlagworte, die
einem dazu in den Sinn kommen, in einen Topf geworfen, ein bisschen
umgerührt,
neu geordnet und als "Kleine Magiegeschichte" auf den Markt geworfen.
An welche Lesergruppe sich dieses Buch richtet, bleibt völlig
unklar.
Magieinteressierte werden enttäuscht sein über all
die anderen esoterischen
Begrifflichkeiten, die mit eingemischt wurden, und eine
Übersicht zu erhalten
ist mit diesem Werk gar nicht möglich, vielmehr stiftet es
Verwirrung. Der
uninformierte Leser sieht sich einer Vielzahl rasch abgehandelter
Schlagworte
gegenüber, die er aufgrund der Erklärungen der
Autoren gar nicht hinreichend
erläutert bekommt; stets werden Themen lediglich angerissen.
Der bereits vorinformierte Leser hingegen wechselt zwischen
Kopfschütteln und
Bauchgrimmen hin und her. So erwähnen die Autoren des
Öfteren Nevill Drurys
Werk "Magie", und wer eben diesen Titel kennt, kann kaum begreifen,
dass die Autoren dieses Werk gelesen haben und dennoch ein solch
anspruchsloses
Büchlein zusammengezimmert haben. Vor allem blieb Drury, ganz
anders als Suhr
und Seifert, beim eigentlichen Thema, statt in alle möglichen
Gefilde
abzudriften.
Mag sein, dass 152 Seiten ausreichen, um einen Überblick
über der Geschichte
der Magie zu geben. Beim vorliegenden Titel lässt sich dies
leider nicht
beurteilen, da die Autoren im Grunde ihr Thema verfehlt haben. Der oben
genannte
Titel von Drury dürfte interessierten Lesern da eher eine
Hilfe sein, und wer
Interesse an "Populäresoterik" hat, wie sie zuhauf in "Kleine
Geschichte der Magie" kurz angerissen wird, ist beispielsweise mit
Anshas
Titel "Wahrsagen" gut beraten.
Und wen Pflanzen und ihre heilkräftigen Möglichkeiten
interessieren, findet
ebenfalls eine Reihe Einsteigerbücher. Eines davon
heißt exakt so wie das
entsprechende Kapitel bei Suhr und Seifert und wurde
von
Katharina Funke verfasst.
"Kleine Geschichte der Magie" ist lediglich ein Buch, das auf den Zug
der Esoterikwelle aufzuspringen versucht und dem Leser dabei insgesamt
nur wenig
Nährwert bietet, nicht viel aufschlussreicher als der
Budenzauber eines
Jahrmarktwahrsagers.
(Tanja Thome; 06/2009)
Dierk
Suhr: "Kleine Geschichte der
Magie"
Jan Thorbecke Verlag, 2009. 152 Seiten.
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Weitere
Bücher zum Thema:
Birgit Neger: "Moderne Hexen und Wicca. Aufzeichnungen über
eine magische
Lebenswelt von heute"
Jahrtausendealte Hexenreligion? Systematisch ausgerottetes
Heilwissen? Hartnäckige Ammenmärchen - oder doch
etwas Wahres daran?
Der Begriff der Hexe im europäischen Kontext hat sich
jedenfalls massiv
gewandelt.
Die Geschichte und die Geschichten der Modernen Hexen, mögen
sie auch von
Unstimmigkeiten und Widersprüchen durchzogen sein, sind
verknüpft mit der
Wahrnehmung des Fremden und Anderen in Vergangenheit und Gegenwart und
mit
Fragestellungen, die von der Wissenschaft niemals eindeutig zu
beantworten sind:
im Kern ist es die Frage nach der Existenz von Seele.
Das Moderne Hexentum spiegelt einerseits das ganze Spektrum heidnischer
Esoterik
wieder, reicht aber andererseits bis zu ernstzunehmender Identifikation
mit
neuen Kult(ur)schöpfungen und deren Ritualen.
Auch wenn Modernes Hexentum und
Wicca zahlenmäßig relativ kleine
Phänomene
darstellen mögen, so dringen doch ihre Ideen an ein deutlich
breiteres
Publikum, das davon manches aufgreift, ohne sich dieser
Einflüsse allzu bewusst
zu sein.
In diesem Buch hat Birgit Neger unbekanntes Material zusammengetragen
und die am
besten recherchierten Lebensgeschichten Moderner Hexen der Gegenwart zu
einer
spannenden Lektüre aufbereitet. Durch teilnehmende Beobachtung
im "Herzen
des Geschehens" und ausführliche Interviews
ermöglicht die Autorin den
Lesern tiefe Einblicke in die verborgenen Lebenswelten einer schwer
zugänglichen
Szene. (Böhlau)
Buch
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Catherine
McCoun: "Der
Weg zum Alchimisten. Ein Leitfaden für den Magier des 21.
Jahrhunderts"
Alchimie ist
nicht nur eine Wissenschaft, die sich mit der Verwandlung unedler
Materie in
Gold beschäftigt, sondern auch ein Versuch, die Mysterien der
Schöpfung
und
des Lebens zu durchdringen. Ein Alchimist - oder
Magier
- gibt sich
nicht damit
zufrieden, sich der Welt anzupassen, er will sie verändern.
Wie Gandhi
sagte: "Wir müssen die Veränderung selbst
sein, die wir in der Welt
sehen wollen". Bis heute ist die Bezeichnung "Alchimist" mit
einer Aura des Geheimnisses umgeben. Die Verbindung aus Geschichte und
Mysterium
fasziniert viele Menschen und hat eine ganze Reihe populärer
Erfolgstitel
hervorgebracht wie "Der Medicus", "Sakrileg"
oder Paulo
Coelhos "Der Alchimist". Catherine MacCoun zeigt, dass jeder
Mensch das Potenzial zum Alchimisten besitzt. Sie stellt in diesem Buch
einen
spirituellen Schulungsweg vor, der zu einer persönlichen
Transformation führen
kann. Ihr gelingt es, auf behutsame Weise Einweihungsgeheimnisse zu
beschreiben,
deren Kenntnis normalerweise jahrelange esoterische Schulung
voraussetzt. (Arkana)
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