Peter-Matthias Gaede (Hrsg.): "Martin Luther und die Reformation"
Europa im Zeitalter der Glaubensspaltung 1517-1618
GEO Epoche Nr. 39
Martin Luther ziert den Titel
in Wort und Bild, und sein Name ist es auch, den die meisten Menschen in Europa
mit der Reformation verbinden.
Nach dem einleitenden Bilderessay behandeln die ersten Beiträge auch den "kleinen
Mönch", wie er von seinen Gegnern gerne abschätzig genannt wurde.
Aber nicht nur Martin Luther selbst war in dieser Zeit von Bedeutung, sondern
auch einige weitere Reformwillige und natürlich auch die Unterstützer der
Kirche. Hierbei werden besonders die Fugger und der Jesuitenorden als Gegner der
neuen Religionswege vorgestellt.
Aber auch andere Reformatoren - oder reformatorische Bewegungen - werden
vorgestellt, als da wären: die Münsteraner Täufer, Heinrich VIII., die Dänen
insgesamt, Johannes
Calvin, der der Inquisition wirklich Konkurrenz machte, wenn
man diesen Artikel so liest, und Johannes Cranach. Außerdem werden verschiedene
wichtige Ereignisse der damaligen Zeit, wie der Prager Fenstersturz, die
Bauernkriege und die Bartholomäus-Nacht näher beleuchtet. Und es wird gezeigt,
wie gerade in Deutschland die Hexenverfolgung auch ein Auswuchs des
Konfessionskonfliktes war.
Alles in Allem eine durchaus passende, wenn auch etwas dünne Sammlung zu einer
grundlegenden Epoche der deutschen Geschichte, bei der die historischen Verknüpfungen
zwischen den beteiligten Ländern sehr deutlich gemacht werden.
(K.-G. Beck-Ewerhardy; 12/2009)
Peter-Matthias Gaede (Hrsg.): "Martin Luther und die Reformation.
Europa im Zeitalter der Glaubensspaltung 1517-1618"
Mairs Geographischer Verlag, 2009. 163 Seiten.
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Ergänzende Buchtipps:
Athina Lexutt: "Die Reformation. Ein
Ereignis macht Epoche"
Das Zeitalter der Reformation gehört im buchstäblichen Sinn zu den
spannendsten Abschnitten europäischer Geschichte. Die Ereignisse, die in einer
Klosterzelle in Erfurt ihren Anfang nahmen und in einem der flächendeckendsten
und verheerendsten Kriege gipfelten, sind gekennzeichnet von zahlreichen
Spannungen auf mehreren Ebenen: Politische Kämpfe, theologische Debatten,
wirtschaftliche Probleme, existenzielle Unsicherheiten, ins Wanken geratende
Weltbilder - all diese Elemente trugen dazu bei, dass im 16. Jahrhundert ein
Pulverfass nur darauf wartete, entzündet zu werden. Die theologische Entdeckung
Martin Luthers erwies sich dabei unbeabsichtigt als eben dieser zündende
Moment, doch die Reformation als gesamteuropäisches Ereignis ist weit mehr als
ein Thesenanschlag in Wittenberg und seine unmittelbaren Folgen. Dieses Buch
arbeitet, unter Berücksichtigung der verschiedenen genannten Aspekte, die
vielen Facetten dessen heraus, was "Reformation" ist. Ein besonderes
Augenmerk wird dabei auf die Verquickung von theologischen und politischen
Momenten gelegt, um von dort aus zu begreifen, was die Reformation gleich in
einem doppelten Sinne zu einer Epoche macht. (Böhlau)
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Martin Schwarz Lausten: "Die
heilige Stadt Wittenberg. Die Beziehungen des dänischen Königshauses zu
Wittenberg in der Reformationszeit"
Martin Luther beeinflusste durch seine Schriften auch die Entwicklung im Königreich
Dänemark. Dänische Studenten saßen in seinen Vorlesungen und gaben bei ihrer
Rückkehr das Erlernte weiter.
König Christian II. besuchte nach seiner Vertreibung aus Dänemark für längere
Zeit Wittenberg. Christian III. ließ Johann Bugenhagen
nach
Kopenhagen kommen, um dort die Reformation ganz nach Wittenberger Vorbild
einzuführen.
Unter dänischer Leitung griff die Bewegung dann auch auf Norwegen und Island über.
Die deutsche Bibelübersetzung Luthers bildete das Vorbild für die dänische.
Dies und noch vieles mehr beschreibt der Autor in großen Überblicken wie
anschaulichen Geschichten und gewährt damit einen Einblick in einen wichtigen
Aspekt der Reformationsgeschichte Europas. (Evangelische Verlagsanstalt)
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