Lars A. Fischinger: "Historia Mystica"
Mystik und Grenzwissenschaften
Rätselhafte Phänomene und
das unterdrückte Wissen der Menschheit?
Wussten Sie eigentlich schon, dass die Tschi-Kung ein Volk von
Einarmigen waren,
die so etwa um 3700 vor Christus in China gelebt haben und in
"Windwagen" durch die Lüfte reisen konnten? Oder ist Ihnen vielleicht der
Gott Bolon Yokte ein Begriff, ein Gott, der nach dem Glauben einiger Esoteriker im Jahr
2012 auf die Erde zurückkehren wird, um hier seine Herrschaft
anzutreten? Hängen auch Sie dem Glauben an, dass der angebliche UFO-Absturz in Roswell das
wichtigste Ereignis in der Geschichte der Menschheit war? Nein? Dann lassen Sie
sich doch einmal von Lars A. Fischinger darüber aufklären. Er
stellt Ihnen die Tschi-Kung, den Gott Bolon Yokte, den untergegangenen Kontinent Mu und
andere erstaunliche Phänomene und Dinge vor, die von der
Schulwissenschaft angeblich geleugnet und unterdrückt werden.
Skeptiker und Ignoranten des Paranormalen könnten es aber auch
so formulieren:
Lars A. Fischinger bittet zur Märchenstunde. Da der Rezensent
sich eher zu den Skeptikern zählt, sich aber immerhin als ein an seiner Skepsis
bzw. seinem Unglauben Zweifelnder betrachtet, also keinesfalls als ein kompletter
Ignorant gelten möchte, konnte er den in diesem Buch vorgestellten
Thesen verständlicherweise nicht allzuviel abgewinnen. Man fragt sich: Soll man das nun alles
ernst nehmen oder unter der Rubrik Satire abspeichern? Oft beschlich mich das
Gefühl, dass der Autor selbst die von ihm präsentierten Thesen nicht allzu
ernst nimmt. Fischinger wahrt immer eine vornehme Halbdistanz. Nie legt er sich
fest, das kann man wohl auch nicht bei derart abenteuerlichen Thesen. Immer
wieder stößt der Leser auf Sätze wie: "... Pyramiden, die
angeblich bei den Berry Islands entdeckt wurden und sogar mit Sonaren vermessen sein sollen."
Oder: "Zu diesen Majic 12, den Magischen Zwölf (eine
geheime Forschergruppe zur Untersuchung von UFOS) soll auch
Albert Einstein
gehört haben." Andeutungen, Fragen und Spekulationen beherrschen
dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite. Fakten und stichhaltige
Erklärungen sind dagegen Mangelware. Auch vermag ich in dem Buch keine Kampfansage an
die etablierte Schulwissenschaft zu erkennen, wie es im Klappentext
behauptet wird. Dazu erscheint mir des Autors Haltung denn doch zu kritisch, zu moderat.
Fischinger stochert im Trümmerhaufen des von Esoterikern,
Pseudo- und Grenzwissenschaftlern errichteten Weltgebäudes und legt
zumindest den eher skeptischen Lesern einige schwer verdauliche Brocken vor.
Mysteriöse Überlieferungen und Phänomene, Rätsel und dunkle Geheimnisse, die
angeblich seit langem schon einer Entschlüsselung harren. Das sind alles unendliche
Geschichten wie die Bandwurmserien im Fernsehen. All diese Rätsel wurden und
werden deshalb nicht entschlüsselt, weil es da vermutlich gar nichts zu
entschlüsseln gibt, wenigstens nichts, was unser Weltbild auf den Kopf stellen
könnte.
Völlig abstrus mutet zum Beispiel der Bericht über
das "Objekt M" an, ein angeblich von Außerirdischen konstruiertes und aus
der Eiszeit stammendes UFO mit ganz erstaunlichen Eigenschaften, das im estnischen
Tallinn in sieben bis neun Metern Tiefe im Erdreich liegt und
Rätsel
über Rätsel aufgibt. Die einzige Frage, die sich hier aufdrängt, bleibt
unbeantwortet, sie wird nicht einmal gestellt: Warum gräbt man das Objekt
angesichts einer lächerlichen Tiefe von maximal neun Metern nicht einfach aus und schaut nach, was es
damit auf sich hat? Die naheliegendste Vermutung ist natürlich die, dass dort gar
kein UFO liegt. Und ich möchte beinahe wetten, dass auch die DNS-Analyse eines
geheimnisvollen, im Besitz eines gewissen Mr. Pyes befindlichen Schädels,
keinen Nachweis auf außerirdische Gene erbringen wird.
Nie hat man das Gefühl, der Autor selbst glaube an diesen doch
so offensichtlichen Unsinn. Bei einigen der insgesamt vierzig
vorgestellten Funde oder Phänomene mag man ein Fragezeichen stehen lassen, das
meiste jedoch erscheint mir als völlig abwegig und abstrus. Lars A.
Fischinger bietet nichts, was einen kritischen Leser überzeugen oder auch nur in seiner
ablehnenden Haltung wankend machen könnte. Und den Anspruch, seinen Lesern
das unterdrückte Wissen der Menschheit nahe zu bringen, den vermag er erst recht nicht
zu erfüllen. In Fischingers eigenen Worten: "Aber einer ordentlichen
Verschwörungstheorie können Fakten natürlich nichts anhaben. Und noch
weniger einem so hübschen Mythos." Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.
Immerhin bringt der Autor seinen Lesern den Stoff locker, unterhaltsam
und auch spannend dar, und diejenigen, die eine Ader für
übersinnlich oder extraterrestrisch erscheinende Phänomene haben, mögen
hier wohl auf ihre Kosten kommen.
(Werner Fletcher; 04/2009)
Lars A. Fischinger: "Historia Mystica. Mystik und Grenzwissenschaften"
Mit einem Vorwort von Erich von Däniken.
Ansata, 2009. 320 Seiten.
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Ein weiteres Buch des Autors:
"Verbotene Geschichte. Die großen Geheimnisse der
Menschheit und was die Wissenschaft uns verschwiegen hat"
Wussten Sie, dass in Rumänien ein künstliches Tunnelsystem existiert, das 65
Millionen Jahre alt sein soll? Dass uralte indische Texte von Raumschiffen und
Atomkriegen berichten? Ist es möglich, dass im kongolesischen Dschungel auch
heute noch Dinosaurier existieren? Was hat es mit den weltweiten Funden von
angeblichen Leichen Außerirdischer auf sich? Und war Juri Gagarin tatsächlich der erste
Mensch im Weltall?
Nach dem Erfolgstitel "Historia Mystica" dokumentiert Lars A.
Fischinger weitere schier unglaubliche Phänomene, geheimnisvolle Überlieferungen
und rätselhafte Funde. Seine weltweiten Recherchen führten ihn dorthin, wo die
eingefahrenen Erklärungsmodelle der Wissenschaft nicht mehr greifen und die
Grenzen unseres herkömmlichen Weltbilds gesprengt werden. Mit Mut auch für
unkonventionelle Erklärungen öffnet er allen Lesern die Augen für jene
verborgenen Kapitel der Menschheitshistorie, die es nach Meinung der etablierten
Wissenschaften eigentlich gar nicht geben dürfte - die verbotene Geschichte
unserer Welt. (Ansata)
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