Eveline Hasler: "Engel im zweiten Lehrjahr"
Eine
Geschichte voller
Heiterkeit und Wunder
Nicht zum ersten Mal in der letzten Zeit hat sich eine Autorin an das
Engelthema
gewagt. Auch Eveline Hasler, im Tessin lebende Schweizer
Schriftstellerin,
mehrfach mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet, ist fasziniert von
jenen
mythologischen Wesen, die bei Gott wohnen und mit ihren Missionen den
Menschen
helfen sollen, das Gute im Leben und vor allen Dingen in ihnen selbst
zu
entdecken und nicht verkümmern zu lassen.
So hat auch, neben etlichen anderen mit putzigen Namen, der junge Engel
im
zweiten Lehrjahr, Eleusius, von Petrus den Auftrag erhalten, auf die
Erde zu
fliegen und dort Gutes zu wirken. Vor einiger Zeit schon
nämlich ist die
Leitung der himmlischen Heerscharen zu der Entkenntnis gelangt, dass
die
Menschen zu Beginn des dritten Jahrtausends die Unterstützung
der Engel ganz
besonders nötig haben. Den Engeln wird dabei an jedem 24.
Dezember des Jahres
ihr Reiseziel freigestellt, obwohl Petrus nicht über jeden
Wunsch der Engel
begeistert ist. Vieles findet er doch noch arg "ungeläutert".
Sei's
drum.
Eleusius, dessen Reise über die Erde an jenem Heiligabend
irgendwann in den
Nullerjahren von Eveline Hasler verfolgt wird, möchte zuerst
in Manhattan mit
dem Aufzug fahren. Die gestresste Roy und ihr Sohn Tom fühlen
sich nach der
Begegnung mit diesem jungen Mann, der da dauernd mit dem Aufzug hinauf
und
hinunter fährt, seltsam anders, irgendwie ruhiger und
glücklicher. Immer
wieder an diesem Heiligen Tag, der vielen Menschen ihr Leben besonders
trostlos
erscheinen lässt, begegnet Eleuius "den Nöten der
Menschen". Jedesmal
hilft er den Menschen, die er trifft, etwas Wichtiges in ihrem Leben zu
erkennen, etwas Zuversicht, Hoffnung und Frieden zu spüren,
und etwas von der
Transzendenz, ohne die unser Menschenleben so arm und leer ist.
Eleusius und seine Schöpferin Eveline Hasler lassen sich dabei
leiten von einer
Erkenntnis eines Gedichtes, das ein Schriftsteller, dem Eleusius in
einer
Schaffenskrise beisteht und dem er zu einer neuen Liebesbegegnung mit
sich
selbst und mit einer genauso einsamen und unglücklichen Frau
verhilft, bei
einer Weihnachtsveranstaltung in einem Altenheim vorträgt.
Johann Gottfried
Herder hat es geschrieben:
Ein Traum, ein Traum ist unser Leben
Auf Erden hier.
Wie Schatten auf den Wogen schweben
Und schwinden wir.
Und messen unsre trägen Tritte
Nach Raum und Zeit;
Und sind (und wissen's nicht) in Mitte
Der Ewigkeit.
Auf fast jeder der nur 93 Seiten gelingt es Eveline Hasler, diese
Lebensweisheit
und spirituelle Erkenntnis an den Leser weiterzugeben. Deshalb ist
dieses kleine
Buch nicht nur ein unterhaltsamer vorweihnachtlicher Lesegenuss,
sondern auch
Anlass zu tiefem Nachdenken über das eigene Leben in diesen
Zeiten.
(Winfried Stanzick; 12/2009)
Eveline
Hasler: "Engel im zweiten Lehrjahr"
Nagel & Kimche, 2009. 93 Seiten.
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Noch
ein Buchtipp:
Denis Borel: "Engel, Wunder und Dämonen. Phänomene
zwischen Himmel und Erde"
"Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde als unsere
Schulweisheit
sich träumen lässt", schreibt Shakespeare
im "Hamlet".
Pater
Denis Borel erzählt von Menschen, die
Übernatürliches selbst erfahren haben,
berichtet von Engeln und
Dämonen, von Erscheinungen,
Einflüsterungen und
Besessenheit. Er erschließt eine christliche Sicht auf
unerklärliche Phänomene,
die sonst der Esoterik und den Grenzwissenschaften überlassen
werden. (Sankt
Ulrich Verlag)
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