Heinz Oberhummer: "Kann das alles Zufall sein?"
Geheimnisvolles Universum
Ein
fantastisches Buch über unser Universum
"Falls Sie etwas nicht gleich verstehen und es Ihnen nicht
anschaulich ist, lesen Sie trotzdem weiter." So formuliert
Heinz Oberhummer einen an seine Leser gerichteten Ratschlag in der
Einleitung zu seinem Buch. Aber ein gänzlich
überflüssiger Hinweis, wie ich meine, denn
Oberhummers Buch scheint mir in punkto Verständlichkeit
geradezu vorbildlich, es ist darin kaum zu übertreffen,
möchte ich einmal sagen, eine Aussage, die
gleichermaßen auch für die Anschaulichkeit gilt.
"Möge Ihnen das Lesen dieses Buches genauso viel
Spaß machen wie mir das Schreiben!" Ebenfalls ein
Satz, der sich in der Einleitung findet. Lieber Herr Oberhummer, mir
hat das Lesen Ihres fantastischen Buches ungeheuer viel Spaß
bereitet, und ich habe durch die Lektüre auch einiges
hinzugelernt. Mein Verständnishorizont für viel
bisher nur unzulänglich Verstandenes hat sich dank Ihres
didaktischen Geschicks doch beträchtlich erweitert. Dazu ist
das Buch spannender als so mancher Roman.
Worum geht es in Oberhummers Buch also nun im Einzelnen? Fünf
Hauptkapitel, die in sich wiederum sehr übersichtlich in
mehrere Abschnitte gegliedert sind, führen den Leser in die
Geheimnisse des Universums ein. Im ersten Kapitel erfahren wir
zunächst Wissenswertes über unsere Erde,
über unser Sonnensystem, über die darin
herumvagabundierenden Kometen und Asteroiden, über die
Milchstraße, Galaxien und Galaxienhaufen,
über
dunkle Materie und schließlich auch über die
faszinierende Idee eines Multiversums. In Kapitel zwei geht es dann um
den Ursprung des Universums. Begriffe wie Urknall, kosmische
Hintergrundstrahlung, Inflationstheorie, Stringtheorie,
Quantengravitation und Dunkle Energie werden erklärt. Und
immer wieder bestechen die überraschende Anschaulichkeit und
die unmissverständliche Klarheit der Darlegungen, mit denen es
Oberhummer versteht, einen Teil seines Wissens an seine Leser zu
vermitteln. Die Geburt und das Vergehen der Sterne, und in welchem
ursächlichen Zusammenhang dieses "Sternenleben" mit dem Leben
auf unserer Erde steht, ist Inhalt des dritten Kapitels. Eine wichtige
Rolle spielt dabei die Synthese der Elemente, die in den Sternen
stattfindet. Dabei erfahren wir dann auch, was es mit Neutronensternen
und Schwarzen Löchern auf sich hat. Thema des
nächsten Kapitels ist die Zukunft des Lebens auf unserer Erde,
eine Zukunft, die alles Andere als gesichert scheint. Stichworte:
nuklearer Holocaust und
Klimakatastrophe.
Zitat Oberhummer: "Es
gibt renommierte Wissenschaftler, welche die Chance des
Überlebens der Menschheit in den nächsten hundert
Jahren gerade einmal mit 50 Prozent abschätzen."
Schöne Aussichten! Des Weiteren werden in diesem vierten
Kapitel Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeit der Existenz
außerirdischen
Lebens diskutiert und ausgelotet. Ein
überzeugendes Argument für die tatsächliche
Existenz außerirdischer Intelligenzen scheint für
den Autor die Tatsache zu sein, dass diese bisher noch keinen Kontakt
zu uns aufgenommen haben. In dieser Einschätzung kann ich ihm
wohl beipflichten.
Kann das alles Zufall sein? Wer hätte sich diese existenzielle
Frage nicht schon einmal gestellt? Heinz Oberhummer
überschreibt mit dieser Frage sein letztes Kapitel. Hat er
auch eine Antwort parat? Ja, die hat er, aber sie fällt mir zu
schwammig, zu allgemein gehalten aus, um auch nur im Ansatz
befriedigend oder gar erklärend zu wirken. Aber dies hat sie
gemeinsam mit sämtlichen Antworten auf diese Frage, die mir
bisher zu Ohren oder zu Gesicht gekommen sind. Ich selbst habe
natürlich auch keine plausible Antwort.
Dagegen kann ich eine Empfehlung aussprechen: Schlachten Sie - wenn
nötig - Ihr Sparschwein, kaufen Sie dieses Buch und lassen Sie
sich faszinieren von einem spannenden Ausflug in unser geheimnisvolles
Universum.
(Werner Fletcher; 03/2008)
Heinz
Oberhummer: "Kann das alles Zufall
sein? Geheimnisvolles Universum"
Ecowin Verlag, 2008. 176 Seiten.
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Heinz
Oberhummer studierte Physik
und Mathematik in Graz und München und habilitierte an der TU
Wien, wo er sich
dann als Professor für Theoretische Physik mit den
Forschungsgebieten
Kernphysik, Astrophysik, Kosmologie und Didaktik der
Naturwissenschaften
auseinandersetzte. Forschungsaufenthalte führten ihn an die
Universitäten Zürich,
Tübingen, Leuven, Bergen, Notre Dame, Washington, Gent und ans
Centre de
Recherches Nucléaires Straßburg. Neben
seiner Arbeit als Forscher (mehr
als 160
wissenschaftliche Veröffentlichungen) engagiert sich Heinz
Oberhummer für die
Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte und koordiniert von der
Europäischen
Kommission geförderte Bildungsprojekte. Außerdem ist
er einer der Gründer und
Mitwirkender des erfolgreichen Wissenschaftskabaretts
"Science Busters"
(Lien:
https://www.sciencebusters.at/).
Weitere Buchtipps:
Robert B. Laughlin: "Abschied von der Weltformel. Die Neuerfindung der
Physik"
Robert B. Laughlin, der brillanteste Physiker
seit Richard
Feynman, erklärt die neue Theorie der Emergenz:
Warum alles, was
wir über die Physik wissen, neu gedacht werden muss und warum
die größten
physikalischen Geheimnisse nicht am Ende des Universums liegen, sondern
in einem
Eiswürfel oder einem Salzkorn.
Seit Richard Feynman hat kein Physiknobelpreisträger mit
solcher
Klarsichtigkeit geschrieben wie Robert B. Laughlin, der die
Neuerfindung der
Physik in Angriff nimmt. Weil im Zeitalter der Superstringtheorien und
der
eleganten Universen die Grenzen physikalischen Wissens so unfassbar
weit von uns
weg liegen, sprechen manche bereits vom "Ende der Wissenschaft".
Für
Laughlin dagegen sind wir noch nicht einmal in dessen Nähe.
Lediglich der
reduktionistische Traum einer "Theorie von allem", die Suche nach der
Weltformel, wie sie Albert Einstein oder
Werner Heisenberg und heute
Stephen
Hawking oder Brian Greene betreiben, ist an ihre Grenzen
gekommen. Während
jenseits davon die Welt der Emergenz - die Selbstorganisation
der Natur -
zu entdecken und zu verstehen ist. (Piper)
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Rudolf
Taschner: "Zahl
Zeit Zufall. Alles Erfindung?"
Der blinde Zufall
scheint unser Geschick zu leiten - aber was ist Zufall? Wir glauben uns
dem
Diktat der Zeit unterworfen - aber was ist Zeit? Nur was man mit Zahlen
belegen
kann, zählt - aber woher kommen die Zahlen?
Rudolf Taschner nähert sich solch tiefgründigen
Fragen mit heiterer
Gelassenheit, verständlich und unterhaltsam zugleich.
Unterstützt von
anschaulichen Bildern, Geschichten und subtilen Anekdoten
verführt er uns zu
mathematischen Seitensprüngen, aber auch zur Einsicht: Immer,
wenn man Zeit
oder Zufall zu fassen vermeint, verflüchtigen sich beide
blitzschnell ins
unendliche Reich der Zahlen. Zahl, Zeit und Zufall sind untrennbar
ineinander
verwoben, und das Geflecht, das sie zusammenhält, ist nicht
irgendwo "draußen",
"im Universum", sondern in uns selbst, in unserem Denken und in
unserem Bewusstsein. (Ecowin)
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