Richard Dawkins: "Geschichten vom Ursprung des Lebens"
Eine Zeitreise auf Darwins Spuren
Wir
Menschen sind eigentlich Schimpansen, die nie erwachsen geworden sind
Am 12. Februar 2009 wird der 200. Geburtstag eines Mannes gefeiert, der
mit seinen Erkenntnissen und der Veröffentlichung seines
Hauptwerkes "Über die Entstehung der Arten" (1859) das
Verständnis über unsere Herkunft revolutionierte.
Sein Name: Charles Darwin. Der Brite Richard Dawkins, einer der
führenden Evolutionsforscher der Gegenwart und ein
großer Verehrer des 1809 geborenen Naturwissenschaftlers,
veröffentlichte bereits im Jahr 2004 in Zusammenarbeit mit
seinem Forschungsassistenten Yan Wong das sensationelle Buch, das an
die Lehre Darwins anknüpft und die Entwicklung unserer
Spezies, des Menschen, auf beeindruckende Art und Weise und nach
neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aufrollt.
Nun endlich liegt eine von Sebastian Vogel verständlich und
flüssig ins Deutsche übertragene Version vor.
Dawkins hat trotz der Kompaktheit des Buches (mehr als 900 eng
bedruckte Seiten) und der beinahe erschlagenden Fülle an
vermittelten Informationen ein überaus lesenswertes Werk
geschaffen. "Geschichten vom Ursprung des Lebens" erzählt, wie
der Titel bereits vermuten lässt, erzählt Geschichten
über die Evolution. Aber keineswegs "eine
blöde Geschichte nach der anderen" wie der Autor
schmunzelnd einwirft und auch nicht in der Art, als welche man den
Ablauf der Evolution mit etwas Humor durchaus beschreiben
könnte, nämlich als "eine blöde
Spezies nach der anderen", sondern der britische
Evolutionsbiologe hat ein unglaublich spannendes, unterhaltsames,
hochinformatives und wissenschaftlich fundiertes Sachbuch geschrieben,
das sich beinahe wie ein Roman liest. Fasziniert verfolgt der Leser,
wie sich beginnend vor ca. 3,5 Milliarden Jahren das Leben nahezu aus
dem Nichts mit einfachen Einzellern und Bakterien zu entwickeln begann
und letztendlich zu "Produkten" führte, "die
nicht nur ihren Ablauf begreifen sondern auch den Prozess, mit dem sie
ihn begreifen" - den Menschen.
Eines raffinierten Weges bzw. einer durchdachten Vorgehensweise hat
sich Richard Dawkins dabei bedient. Er verfolgt auf einer Pilgerreise
die Entwicklung des Lebens rückwärts - von der
Gegenwart in die ferne Vergangenheit, zum Ursprung. Der Leser wird ihm
bereitwillig und vor allem interessiert folgen. "Aber da wir
Menschen sind, werden wir von all diesen Wegen den unserer Vorfahren
einschlagen. Es wird eine Pilgerreise von Menschen zu den Vorfahren der
Menschen."
Pilgerreise zum Ursprung des Lebens
Die ersten Mitpilger - die Schimpansen - begrüßen
wir vor fünf Millionen Jahren. Und nach jedem erneuten
Zusammentreffen von Vorfahren, mit denen wir einen gemeinsamen
Vorfahren haben, wird die Pilgerschar - unsere "Verwandtschaft" - immer
größer und weitläufiger. Doch
erstaunlicherweise hält sich, trotz der unermesslichen
Zeitspanne, die Zahl der Sammelplätze sehr stark in Grenzen. "Als
menschliche Pilger kommen wir insgesamt nur an vierzig Treffpunkten
vorüber, dann sind wir beim Ursprung des Lebens angekommen",
erklärt Dawkins.
Den Ursprung nennt der Autor "unser Canterbury",
eine literarische Anspielung auf Geoffrey Chaucers "Canterbury Tales"
(dt. "Die Canterbury-Erzählungen") aus dem 14. Jahrhundert. "Auch
meine Pilger", so Dawkins, "die verschiedenen Arten
der Lebewesen, werden nach dem Vorbild Chaucers die Gelegenheit
erhalten, auf dem Weg nach ihrem Canterbury [...] Geschichten zu
erzählen. Diese Geschichten bilden den Hauptteil des
vorliegenden Buches." Da kommen zum Beispiel der
Neandertaler
zu Wort, der Gibbon, der Biber oder die Maus, der Beutelmaulwurf, der
Dodo,
die Heuschrecke, der Schwamm oder ein Blumenkohl, um nur einige
zu nennen, bis wir letztendlich bei den letzten Pilgern, den
Eubakterien und ausgewählten Vertretern wie dem Rhizobium oder
dem Taq ankommen.
"Das Gerüst der Erzählungen [wiederum]
bilden die nummerierten Meilensteine an den Treffpunkten und
zwischendurch einige Orientierungsmarken, die unbedingt notwendig sind,
damit wir die Chronologie festklopfen können",
erläutert Dawkins. Dabei kann der Leser in beinahe jeder der
Begegnungen eine evolutionäre Botschaft entdecken, in der wir
Menschen leider nicht immer die beste Rolle spielen.
Von Zeit zu Zeit integriert der Autor anschaulichen wissenschaftlichen
Nachhilfeunterricht. Dawkins erläutert verständlich
und kompetent den DNS-Aufbau und Gensequenzanalysen, erklärt
die Modellierung von Stammbäumen mit Hilfe von
Computerprogrammen oder aber das Periodensystem der chemischen Elemente
und die Bildung von Isotopen. Sogar einen Abstecher in die Astrophysik
und die Quantenmechanik unternimmt er.
Ergänzt wird das Buch durch viele grafische
Erläuterungen, über fünfzig zum Teil
spektakuläre Farbaufnahmen und einen ausführlichen
Anhang, der unter anderem Anmerkungen zu Stammbäumen und
Rekonstruktion sowie ein umfassendes Quellenverzeichnis und Register
enthält.
"Wenn ich als heimkehrender Wirt die ganze Pilgerreise Revue
passieren lasse, an der ich teilnehmen durfte", sinniert
Richard Dawkins in seinem Schlussplädoyer, "überfällt
mich vor allem ein Gefühl des Staunens. Ich staune nicht nur
über die Fülle ungewöhnlicher Einzelheiten,
die uns begegnet sind, sondern auch darüber, dass solche
Einzelheiten überhaupt auf einem x-beliebigen Planeten
vorhanden sind. Das Universum hätte ohne weiteres leblos und
einfach bleiben können - nur mit
Physik
und Chemie, nur mit
dem fein verteilten Staub der kosmischen Explosion, die Raum und Zeit
hervorbrachte. Die Tatsache, dass das nicht geschah [...], ist so
atemberaubend, dass jeder Versuch, ihr mit Worten Gerechtigkeit
widerfahren zu lassen, töricht wäre."
Fazit:
Richard Dawkins ist es gelungen, mit seinem wundervollen Buch eben
jenes von ihm angesprochene Staunen beim Leser neu zu aktivieren und
auf unnachahmliche Weise das populäre Verständnis der
Evolution von einigen hartnäckigen Vorurteilen zu befreien.
Ein äußerst lesens- und nachdenkenswertes Buch, das
sich wohltuend von seinem vorigen Werk "Der Gotteswahn" unterscheidet.
(Heike Geilen; 01/2009)
Richard
Dawkins: "Geschichten vom
Ursprung des Lebens. Eine Zeitreise auf Darwins Spuren"
(Originaltitel "The Ancestor's Tale")
Übersetzt von Sebastian Vogel.
Ullstein Buchverlag, 2008. 928 Seiten.
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Lektüreempfehlungen:
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Charles Darwin war 22 Jahre alt, als er sich am 27. Dezember 1831 auf
der "HMS
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Charles
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verfasst. Die
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versammelt Briefe
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Universitätszeit
in Edinburg und Cambridge, die fünfjährige
Weltumsegelung auf der Beagle bis
zur Publikation der "Entstehung der Arten".
Anders als das sorgfältig überarbeitete Tagebuch der
"Beagle"-Reise
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Schilderungen von
Erlebnissen und Entdeckungen Darwin als einen Menschen von besonderer
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Die Briefe - lebendig und anschaulich geschrieben - eröffnen
einen
faszinierenden Blick nicht nur auf den Forscher und seine
wissenschaftlichen
Erkenntnisse, sondern auch den Privatmann, den Sohn, Bruder,
Familienvater und
Ehemann.
Ein ausführlicher Kommentar und eine Übersicht
über die Briefpartner ordnen
die Briefe in ihren historischen Kontext ein. Das Vorwort von Stephen
Jay Gould
führt in Leben und Werk Charles Darwins ein. (Insel)
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Eve-Marie
Engels (Hrsg.): "Charles
Darwin und seine Wirkung"
Mit seiner Abstammungstheorie legte Charles Darwin den Grundstein
für die
Herausbildung der Biologie
als Naturwissenschaft. Er schuf damit einen
Rahmen,
der es ermöglichte, die verschiedenen biologischen Disziplinen
in einen
systematischen Zusammenhang zu bringen, ihre Ergebnisse aus einer
einheitlichen
Perspektive neu zu deuten und weitere Forschungsfelder zu
erschließen. Dieser
Prozess der theoretischen Integration verlief nicht immer reibungslos.
Darwins
revolutionäre Wirkung betrifft neben der Biologie auch unser
Menschen- und
Naturbild. Die Einbettung des Menschen in die Evolution des Lebendigen
beinhaltet Herausforderungen für Ethik, Erkenntnistheorie und
andere Geistes-
und Humanwissenschaften. Der Sammelband gibt einen Überblick
über Darwins
Wirkung in diesen verschiedenen Kontexten. (Suhrkamp)
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Jürgen
Neffe: "Darwin.
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Fünf Jahre lang erkundete Charles Darwin ab 1831 auf einem
Segelschiff, der
"Beagle", die Erde und revolutionierte mit seinen dabei gewonnenen
Erkenntnissen das Bild vom Leben. Er ging als Gottesgläubiger
und kehrte als
Begründer der Evolutionstheorie zurück. Zum
Darwin-Jahr 2009 reist Jürgen
Neffe auf Darwins Spuren zu abgelegenen Inseln, durchstreift
Urwälder,
trifft
Indianer, Naturschützer und Genforscher. Immer im Sog der
Grundfrage nach dem
Geheimnis des Lebens. Da lässt sich am Strand von Rio
über sexuelle Auslese
nachdenken oder bei einem Ritt durch Patagonien über die
natürliche Zuchtwahl.
Abwechslungsreiches über die Erforschung des Lebendigen -
gesättigt von
Erkenntnislust und Abenteuer, aufregend und im Bann jener Kraft, die
das Leben
dereinst auf den Weg brachte und die wir bis heute nicht zureichend
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Bertelsmann)
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Steve
Jones: "Darwins
Garten. Leben und Entdeckungen des Naturforschers Charles Darwin und
die moderne
Biologie"
Charles Darwins "Weltformel des Lebens" begründete die Moderne
- und
doch ist Darwin unendlich viel mehr. Der Biologe Steve Jones, einer der
weltweit
führenden Darwin-Experten, hat nun den einzigen Ansatz
gewählt, der den
Naturforscher in seiner ganzen Bedeutung fassbar macht. Er
erzählt die große
Geschichte von Darwins Leben und seiner Idee als Geschichte von
vielfältigen,
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sich die botanischen,
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Beobachtungen zur wirkmächtigen Evolutionstheorie. Damit
entsteht ein
Gesamtbild von Darwins Kosmos, dessen Gesetze Jones durch das, was wir
heute
wissen, fortschreiben kann. (Piper)
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Jürgen
Brater: "Die wundersame Reise des Käfersammlers oder wie
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Von Affen gebissen, von Kollegen verhöhnt, von einer
Idee
besessen: Was der
junge Darwin auf seiner Reise erlebt und entdeckt, wird die Welt
verändern. Er
kämpft sich durch den Urwald, katalogisiert sämtliche
Käfer, die ihm unter
die Finger kommen und findet mehrfach beinahe den Tod. Zudem droht es
ihn
zwischen seinen wissenschaftlichen, "gottlosen" Erkenntnissen und der
Liebe zu
seiner Frau immer wieder zu zerreißen. Mit
hintergründigem Humor und einer
bestechenden Mischung aus historischen Fakten und packendem
Erzählstil
schildert Jürgen Brater das Leben des kontroversen
Philosophen, Naturforschers
und Evolutionstheoretikers. (LangenMüller)
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Christian
Kummer: "Der
Fall Darwin. Evolutionstheorie contra Schöpfungsglaube"
Im November 1859 veröffentlichte der Theologe Charles Darwin
sein Buch "Die
Entstehung der Arten". Hat die Idee von einem Schöpfergott
seitdem
ausgedient? Der Jesuit und Biologe Christian Kummer zeigt, dass
Evolutionstheorie und Gottesglaube sich nicht ausschließen,
sondern im
Gegenteil aufeinander angewiesen sind.
Immer noch glauben bibeltreue Christen an die Schöpfung, wie
sie in der Bibel
erzählt wird, und lehnen die naturwissenschaftliche
Evolutionstheorie nach
Darwin strikt ab. Diese Haltung, so Christian Kummer, sei ein
"akademischer
Ladenhüter", der noch immer politischen Sprengstoff
in sich berge. Seiner
Meinung nach sollten Naturwissenschaft und Religion miteinander im
Gespräch
bleiben. Sie sind geradezu aufeinander angewiesen.
Denn die großen ethischen Fragen unserer Zeit, zum Beispiel
Lebensschutz oder
Stammzellforschung, kann man nicht ohne biologisches Wissen
beantworten. Und
unsere wissenschaftlich-technische Zukunft lässt sich ohne ein
religiös geprägtes
Verantwortungsethos nicht human gestalten. (Pattloch)
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Markus
Bennemann: "Im Fadenkreuz des Schützenfischs. Die
raffiniertesten
Morde im Tierreich"
Tiere töten auf so faszinierende, intelligente und
raffinierte Weise, dass man nur staunen kann. Kenntnisreich und
spannend
erzählt Markus Bennemann, wie Eisbär, Fingertier,
Buckelwal, Schimpanse,
Buntbarsch oder
Chamäleon ihrem
jeweiligen Opfer den Garaus machen. Die Natur ist nicht
nur einfallsreich, wenn es um schöne Dinge wie Pfauenkleider
oder Vogelgesänge
geht. Auch beim Töten hat sie im Laufe der Evolution eine
erstaunliche Fantasie
entwickelt. Etwa beim Schützenfisch, der die Mangrovengrille
auf seinem
Speiseteller liebt, sie aber mit einem gezielten Wasserstrahl erst von
den
Bäumen holen muss. Oder bei der Bolaspinne, die nicht nur den
Geruch weiblicher
Nachtfalter
exakt nachbildet, um Nachtfaltermännchen in ihre
Nähe zu locken,
sondern diese auch noch mit einem selbst gewebten Lasso
einfängt wie Cowboys
ihre Kühe. Ob Tarantelwespe und Vogelspinne, Hammerhai und
Stachelrochen,
Tigernatter und Erdkröte oder Eisbär und Ringelrobbe:
Anhand von zahlreichen
Morden erfährt man nicht nur alles über die
bizarrsten
Täter-Opfer-Konstellationen der Evolution, sondern auch alles
Wissenswerte
über Ernährung, Fortpflanzung, Paarung und Lebensraum
der Protagonisten. Und
warum das Opfer keine Chance hat - egal, ob das Verbrechen am Nordpol,
in
Südostasien, Afrika oder Europa geschieht. (Eichborn)
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Andreas
Weber: "Biokapital. Die
Versöhnung von Ökonomie, Natur und Menschlichkeit"
Wirtschaftswachstum erhöht längst nicht mehr
überall den Wohlstand, sondern
beschleunigt Artensterben,
Massenarmut und Sinnleere. Erst eine neue Wirtschaft vom wirklichen
Wohlergehen
- eine Ökonomie des Glücks - kann die Wende schaffen,
den Reichtum der Natur
dauerhaft nutzen und damit auch unsere Humanität bewahren.
Heute bedrückt die Menschheit eine Verkettung kaum
lösbarer Probleme: der
Verlust von klimatischer Stabilität und natürlicher
Vielfalt; die
galoppierende
Globalisierung
und der sich immer schneller
öffnende Abgrund
zwischen Arm und Reich - aber auch die Rastlosigkeit, Hektik und
Sinnleere,
unter denen gerade Bewohner wohlhabender Regionen leiden.
Für Andreas Weber sind all diese Probleme auf eine einzige
Ursache
zurückzuführen: auf eine Wirtschaftsreligion, die
alles dem Wachstum
unterordnet und deren Grundgedanken in einem falschen Bild vom Leben
und einer
falschen Idee vom Menschen wurzeln. Boomender Wohlstand allein macht
nicht
glücklicher - Menschen begehren nicht nur Güter,
sondern Zufriedenheit und
Glück in der Gemeinschaft. Und weder in der Natur noch in der
menschlichen
Biologie ist ein ungebremster Wettkampf aller gegen alle die
treibende
Kraft.
Weber beschreibt und fordert deshalb eine neue, "ökologische
Ökonomie",
die mit der Natur wirtschaftet - und nicht gegen sie. Gesundheit,
seelische
Zufriedenheit, ökologisches Gedeihen und eine dauerhafte,
gerechte und auf die
Zukunft hin angelegte Wirtschaft sind nach seiner Überzeugung
überhaupt nur
gemeinsam möglich - und darin liegt der wahre Fortschritt.
In seinem anschaulichen und klugen Buch stellt Weber Pioniere der
realen
Nachhaltigkeitswende vor, etwa den Ökonomen Robert Costanza,
der als Erster den
Gesamtwert aller Dienstleistungen des Planeten berechnet hat. Und er
besucht
Vorbild- Orte wie die Kleinstadt Varese in den ligurischen Bergen und
ein
verstecktes Alpental, die beide auf überschaubare
Kreislaufwirtschaft setzen,
mit grüner Wirtschaft hohe Renditen verzeichnen und
überdurchschnittlich
glücklichen Menschen Heimat sind. (Berlin Verlag)
Buch
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