Konstanze von Schulthess: "Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg"
Ein Porträt
Ein
Füllhorn von Geschichten
Konstanze von Schulthess, die jüngste Tochter des
Hitlerattentäters
Stauffenberg, räumt auf mit dem Klischee: hier die glorreichen
Männer, dort
die schwachen, ängstlichen Frauen. Herausgekommen ist ein
wunderbares Porträt
einer starken Frau; das ihrer Mutter: Nina Schenk Gräfin von
Stauffenberg.
Als der damalige vierfache Familienvater Claus Schenk Graf von
Stauffenberg am
20. Juli 1944 mit einer Aktentasche das Führerhauptquartier in
der ostpreußischen
"Wolfsschanze" betrat, sollte das der Anfang eines
großangelegten
Putsches werden. Doch es kam anders. Als die Bombe, die Stauffenberg
entsichert
hatte, explodierte, wurden zwar vier Menschen getötet und
einige verletzt,
Hitler jedoch überlebte. Die federführend von
Generalmajor Henning von
Tresckow ausgearbeitete "Operation Walküre", deren
Ouvertüre der Tod
Hitlers sein sollte, wurde im Keim erstickt. Der Putsch brach in sich
zusammen.
Noch am selben Abend wurde Claus Graf Schenk von Stauffenberg im Kreis
seiner
Mitverschwörer erschossen.
Seine Frau Nina (geborene von Lerchenfeld) war damals gerade mit seinem
fünften
Kind schwanger. Die Tochter sollte ihren Vater nie kennenlernen.
Nun hat eben diese jüngste Tochter - Konstanze von Schulthess
- in der
Biografie "Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg" ein
liebevolles Porträt
ihrer Mutter gezeichnet.
Gestützt auf Gespräche, zahlreiche Dokumente, Briefe
und Interviews sowie eine
bis dato nicht veröffentlichte private Familienchronik
resümiert sie deren
Leben, das ihrer Familie und ihres engsten Umfeldes. Eben diese - bis
ins 18.
Jahrhundert zurückreichende - Familienchronik, die Nina auf
Drängen ihrer
Kinder in den 1960er-Jahren schrieb, erwies sich als "ein
wahres Füllhorn
von Geschichten, nicht nur die tragischen und dramatischen - auch
Familienanekdoten, amüsante Szenen und Kolportagen, wie sie
von Generation zu
Generation weitergegeben werden". Diese wirken wie das
sogenannte Salz
in der Suppe, denn die Autorin weiß sie - trotz der Tragik
der Familie
Stauffenberg - auflockernd in ihr leicht und sehr angenehm zu lesendes
Buch
einzuweben. Sie machen es überaus lebendig,
verströmen eine atemberaubende
Essenz aus "Duft und Farbe des gelebten Lebens", ganz nach dem Motto
ihrer Mutter, die durchaus selbstbewusst und ironisch in ihrer Chronik
vermerkte: "Ein Mann schreibt Geschichte, eine Frau neigt zu
Geschichten!"
Konstanze von Schulthess holt ihre Mutter vom Rand in die Mitte des
öffentlichen
Bewusstseins und räumt auf mit dem Vorurteil, der naiven, "dumme[n]
kleine[n] Hausfrau mit Kindern und Windeln und schmutziger
Wäsche",
als die Nina Stauffenberg in den Medien gern hingestellt wurde. Sie
rückt ein
Klischee zurecht: das der treusorgenden, nichtsahnenden, apolitischen
deutschen
Offiziersfrau, dem "Heimchen am Herd". Entstanden sicherlich aus einer
überlebenswichtigen Haltung, die im Nachhinein an ihr haften
bliebt, obwohl sie
mit der realen Person nichts gemein hatte. Im Gegenteil, Nina
von
Stauffenberg war eine außergewöhnlich
selbstständige und starke Person. Doch
in ihrer ausweglosen Situation - als Frau eines
Hitlerattentäters - war sie
zwangsläufig gezwungen, das "kleine Dummchen" zu inszenieren
und zum
Beispiel ihren beiden älteren Kindern mitzuteilen: "Der
Papi hat sich
geirrt, deshalb hat man ihn erschossen." Zum Schutze ihrer
Kinder prägte
sie ihnen einen weiteren Satz ein: "Die Vorsehung
schütze unseren
geliebten Führer." Es sind Worthülsen
für das Verhör. Sie rechnete
fest damit, dass die Kinder verhört werden würden und
sich verplappern könnten.
Genau wie ihre vorgespielte Naivität ihr wohl das Leben
rettete.
Denn nach dem 20. Juli 1944 wurden die Familien im Rahmen der Aktion
"Gewitter" von der sogenannten "Sippenhaft" der
nationalsozialistischen Machthaber getroffen. Die Gestapo verhaftete
auch die
schwangere Nina von Stauffenberg. Sie wurde zuerst nach Rottweil, dann
nach
Berlin, am Ende für fünf Monate ins
Konzentrationslager Ravensbrück gesteckt,
ständig in Isolationshaft und ohne zu wissen, was aus ihrer
Familie, den
Kindern geworden war. Die Zeiten überstand sie nur, weil die
Schwangerschaft
sie zum Durchhalten zwang, sie imaginäre Musik- und
Literaturabende in ihrer
Zelle veranstaltete und Gedichte rezitierte.
Die Kinder wurden übrigens in ein Heim nach Bad Sachsa in
Thüringen
verschleppt und unter falschem Namen festgehalten. Derweil musste Nina
von
Stauffenberg ihr fünftes Kind, Konstanze, während der
Haft am 17. Januar 1945
in einem NS-Frauenentbindungsheim in Frankfurt an der Oder zur Welt
bringen. Von
Seiten der NS-Führung bestanden auch Pläne, die
jüngsten Kinder
nationalsozialistischen Familien zur Adoption zu überlassen.
Das baldige Kriegsende verhinderte dieses Schicksal, und die Kinder
konnten sich
- gemeinsam mit einigen überlebenden Freunden der Familie -
nach Kriegsende auf
dem Stauffenbergschen Familiensitz in Lautlingen wieder mit Mutter und
Großmutter
zusammenfinden.
Dass das Buch mit sehr viel Empathie für die Mutter der
Autorin geschrieben
ist, spürt man permanent, schadet jedoch keineswegs dem
durchweg positiven
Gesamteindruck. Konstanze von Schulthess zeichnet ein stimmiges Bild
einer
starken Persönlichkeit ("Schwach habe ich meine
Mutter nie
erlebt."), die keinesfalls nur ein ahnungsloses Opfer und
relativ
intensiv in die Pläne ihres Ehemannes eingeweiht war.
Auch nach dem Krieg war Nina von Stauffenberg ein engagiertes Mitglied
der
Gesellschaft. Sie lebte fortan von ihrer Witwenrente und engagierte
sich für
den Denkmalschutz und die Verbesserung des Verhältnisses
zwischen us-amerikanischen
Offizieren und Deutschen. Heiraten sollte sie nicht noch einmal. Nina
Gräfin
von Stauffenberg starb im Jahr 2006.
Zum gelungenen Gesamteindruck dieser Biografie tragen gleichfalls 42
Fotografien
bei, die die Eltern, die Familie und vor allem den Weg des jungen
Mädchens aus
gutem Hause bis hin zur alten, immer noch würdevollen Frau,
zeigen, einer Frau,
die ihrem Mann eine ebenbürtige Partnerin war, "in guten und
in schlechten
Tagen", auch wenn sie dafür einen hohen Preis zahlen musste.
Fazit:
Neben einer gelungenen Einbettung in den jeweiligen historischen
Horizont ist
dieses Buch vor allem eine neuerliche Annäherung an die
Mutter. "Was
gelebtes Leben zwischen Mutter und Tochter war, ist so zu einem
Porträt
geworden, das meiner Mutter - so hoffe ich - eine eigene Gestalt
verleiht. Ein
Porträt, das eine eindrucksvolle Frau zeigt, deren Leben mit
einem der
dramatischsten Kapitel unserer Zeitgeschichte verknüpft war.
Zugleich ist es
durchaus auch als etwas sehr Persönliches gemeint:
nämlich als eine Liebeserklärung
an meine Mutter."
Dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen.
(Heike Geilen; 05/2008)
Konstanze
von Schulthess: "Nina Schenk Gräfin
von Stauffenberg. Ein Porträt"
Pendo Verlag, 2008. 224 Seiten.
Buch
bei amazon.de bestellen
Weitere
Lektüreempfehlungen:
Peter Hoffmann: "Claus
Schenk Graf von Stauffenberg. Die Biografie"
Am 20. Juli 1944 verübte Claus Schenk Graf von Stauffenberg
ein Attentat auf
Hitler, das Deutschland von seinem verbrecherischen Diktator befreien
und den
Zweiten Weltkrieg beenden sollte. Der Historiker Peter Hoffmann, einer
der
besten Kenner des deutschen Widerstands, entwirft in seiner zum
Standardwerk
gewordenen Biografie ein faszinierendes Porträt Stauffenbergs,
seines familiären
Umfelds und seiner geistigen Wurzeln. Er schildert den schwierigen Weg
des
Offiziers, der sich lange an den Treueeid auf Hitler gebunden
fühlte, hin zum
Widerstandskämpfer, der die Ermordung Hitlers als einzigen
Ausweg sah.
(Pantheon)
Buch
bei amazon.de bestellen
Christian
Graf von Krockow:
"Eine Frage der Ehre. Stauffenberg und das
Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944"
Am 20. Juli 1944 zündet Oberst Claus Graf Schenk von
Stauffenberg eine Bombe in
Hitlers Hauptquartier "Wolfsschanze". Gleich im Anschluss fliegt er
nach Berlin, um selbst den Staatsstreich zu leiten. Doch Hitler wird
nur leicht
verletzt - der Staatsstreich misslingt. Stauffenberg wird noch am
gleichen Abend
erschossen, Hunderte andere Deutsche werden verhaftet, 180 davon
hingerichtet.
Stauffenberg und der 20. Juli sind zu einem Symbol des deutschen
Widerstandes
gegen die NS-Diktatur geworden.
Was veranlasste führende Militärs wie Stauffenberg,
die anfangs durchaus von
Hitlers Erfolgen beeindruckt waren, sich gegen ihren "Führer"
zu
wenden und "Hochverrat" zu begehen? Wie konnten sie einen
Staatsstreich planen, ohne entdeckt zu werden? Wieso entschieden sie
sich noch
am Ende, in einer bereits ausweglosen Situation, bis zum
Äußersten zu gehen?
Und wie kann jeder von uns dafür Sorge tragen, dass
Deutschland nie wieder in
so eine Lage gerät? (Rowohlt)
Buch
bei amazon.de bestellen
Joachim
Fest: "Staatsstreich.
Der lange Weg zum 20. Juli"
Der deutsche Widerstand gegen Hitler hat ein Symbol: den 20. Juli 1944.
Die
Gruppen, die ihn ausgemacht haben, haben im Attentat Claus Schenk von
Stauffenbergs zu einer verbindenden Tat gefunden. Hitler
überlebte; die große
Zahl der Verschwörer wurde zum Tode verurteilt und
hingerichtet. Und trotzdem
war der Versuch nicht vergeblich. Der tiefe Schatten, der über
den zwölf
Jahren des Dritten Reiches liegt, ist dadurch aufgehellt worden. (btb)
Buch
bei amazon.de bestellen
Tobias Kniebe: "Operation
Walküre. Das Drama des 20. Juli"
Am 20. Juli 1944 kurz nach 12.40 Uhr detoniert unter dem Kartentisch in
der
Lagebaracke der "Wolfsschanze", dem "Führerhauptquartier"
in Ostpreußen,
eine Bombe. Dreizehn Personen werden schwer verletzt, vier
sterben an den Folgen. Adolf Hitler erleidet nur leichte Verbrennungen.
Der
Attentäter, Oberst von Stauffenberg, fliegt - im Glauben,
Hitler sei tot - nach
Berlin, um sich an die Spitze des Staatsstreichs zu setzen: Die
"Operation
Walküre" läuft an. Sie endet im Desaster - und
Stauffenberg stirbt im
Kugelhagel.
Wenige Ereignisse haben die Fantasie der Deutschen so
beschäftigt wie der
gescheiterte Putsch vom 20. Juli. Wäre er gelungen,
hätte die Geschichte womöglich
einen anderen Verlauf genommen - das Attentat wurde zum Mythos. Tobias
Kniebe
hat seine Vorgeschichte minutiös rekonstruiert und
erzählt auf packende Weise
den dramatischen Ablauf des Geschehens, von den monatelangen Planungen
und dem
heiklen Transport der Bombe bis zu den verzweifelten Versuchen der
Verschwörer
im Bendler-Block, die Wehrmacht und die Öffentlichkeit
über die wahre Lage zu
täuschen. (Rowohlt Berlin)
Buch
bei amazon.de bestellen
Dorothee von Meding, Hans
Sarkowicz: "Der letzte Zeuge des 20. Juli 1944.
Philipp von Boeselager
- Stauffenbergs Helfer"
Schon 1940, erst 23-jährig, verhinderte der junge Boeselager
die völlig
sinnlose Eroberung und Zerstörung eines französischen
Dorfs, indem er den
kommandierenden Offizier mit seiner Pistole bedrohte. Drei Jahre
später wollte
er zusammen mit einigen weiteren Offizieren Hitler in Smolensk
erschießen. Für
das Attentat am 20. Juli 1944 schließlich besorgte Boeselager
den Sprengstoff
und führte, während Stauffenberg in der Wolfsschanze
die Bombe zündete, 1.200
Kavalleriesoldaten auf einen geheimen Gewaltritt, um in Berlin den
Umsturz
militärisch mit abzusichern.
Nach dem Scheitern des Attentats überlebte er nur, weil alle
Mitwisser selbst
unter der Folter schwiegen. Boeselager ist einer
der Wenigen, die überhaupt aus erster Hand von den Ereignissen
berichten
konnten, denn die meisten anderen Beteiligten wurden hingerichtet.
Was bewog den christlich und zum treuen Staatsdienst erzogenen Philipp
von
Boeselager, sich für die Ermordung Hitlers zu entscheiden? Wie
ist er mit der
Angst und der Einsamkeit des Widerständlers umgegangen? Worin
besteht sein für
heute vorbildliches Handeln? Dorothee von Meding und Hans Sarkowicz
führten
zahlreiche Interviews mit von Boeselager, durften in seinem
Privatarchiv
forschen und erzählen nun, reich bebildert und mit bislang
unbekannten Details,
die Widerstandsgeschichte eines faszinierenden Mannes, der in der
Geschichtsschreibung über den 20. Juli 1944 bislang noch viel
zu wenig
gewürdigt wurde. (Zabert Sandmann)
Buch
bei amazon.de bestellen
Peter Hoffmann: "Stauffenbergs
Freund. Das tragische Leben des Widerstandskämpfers Joachim
Kuhn"
Joachim Kuhn, heute praktisch vergessen, besorgt den Sprengstoff, mit
dem die Männer
des 20. Juli vergeblich versuchen, Hitler in die Luft zu sprengen. Nach
dem
gescheiterten Attentat gerät er an der Ostfront in sowjetische
Gefangenschaft.
Die nächsten elf Jahre verbringt er in Kerkerhaft. Als er 1956
entlassen und in
die Bundesrepublik abgeschoben wird, ist er ein gebrochener Mann. Seine
Gesuche
auf Entschädigung werden von deutschen Gerichten abgelehnt.
Vereinsamt und
geistig verwirrt lebt er mit seinem Schäferhund in einem
Zimmer zur Untermiete,
bis er 1994 stirbt.
Peter Hoffmann, einer der führenden Widerstandshistoriker, hat
die bewegende
Geschichte des Mannes, der zum Opfer von zwei Diktaturen wurde,
rekonstruiert
und dem vergessenen Helden ein literarisches Denkmal gesetzt. (C. H.
Beck)
Buch
bei amazon.de bestellen
Karl Christ: "Der andere Stauffenberg.
Der Historiker und Dichter Alexander von Stauffenberg"
Karl Christ, renommierter deutscher Althistoriker und Pionier der
Wissenschaftsgeschichte seines Faches, legt ein Buch über den
Münchner
Altertumswissenschaftler Alexander Schenk Graf von Stauffenberg vor.
Während
Claus und Berthold von Stauffenberg durch das Attentat auf
Hitler einen festen
Platz im kollektiven Gedächtnis der Deutschen gefunden haben,
ist ihr Bruder -
wie sie ein Mitglied des George-Kreises und eingeweiht in die
Attentatspläne -
fast völlig in Vergessenheit geraten. Die biografische Skizze
und die
wissenschaftsgeschichtliche Studie erhellen das Bild dieses "anderen
Stauffenberg".
Hatte Alexander von Stauffenberg bis zum 20. Juli 1944 seinen Weg als
Jünger Stefan Georges sowie als Dichter, Althistoriker und Soldat
genommen, geriet er
danach in die Fänge der Gestapo, kam in Sippenhaft, durchlief
verschiedene
Konzentrationslager und verlor in den letzten Kriegstagen seine
geliebte Frau
Melitta, die ihn offenbar aus der Lagerhaft befreien wollte. Nach
us-amerikanischer
Kriegsgefangenschaft lebte er, existenziell erschüttert und
weitgehend
mittellos, am Bodensee - gestützt von einstigen Mitstreitern
seiner Brüder und
alten Weggefährten. Eine neue Ehe und die Berufung auf den
Münchener Lehrstuhl
für Alte Geschichte halfen ihm, die materielle Not zu
überwinden und
eröffneten ihm neue Lebensperspektiven. Seine eigenwilligen
Arbeiten, sein
dichterisch-wissenschaftlicher Stil und seine Sensibilität
für
gesellschaftliche und politische Veränderungen
ließen ihn zu einem fachlichen
Außenseiter und unbequemen Mahner werden. Karl Christ
lässt mit seiner
einfühlsam gestalteten Studie diesem "anderen Stauffenberg"
eine
bemerkenswerte Würdigung zuteil werden. (C. H. Beck)
Buch
bei amazon.de bestellen
Carsten
Dams, Michael Stolle: "Die
Gestapo. Herrschaft und Terror im Dritten Reich"
Die Geheime Staatspolizei - kurz Gestapo - war das am meisten
gefürchtete
Instrument des politischen Terrors in Deutschland und in den besetzten
Ländern.
Als zentrales Exekutivorgan im NS-Staat wurde sie mit weitreichenden
Machtbefugnissen ausgestattet. Sie verfolgte und eliminierte mit
Brutalität und
Willkür die Gegner des Regimes und alle, die sie als solche
definierte:
Sozialisten, Kommunisten, Juden, Homosexuelle oder "Asoziale". Zu
ihren Methoden zählten Überwachung,
Einschüchterung, Folter
und Mord in den
berüchtigten Gestapo-Gefängnissen.
Carsten Dams und Michael Stolle zeigen in diesem Buch Mythos und
Metapher der
Gestapo von ihrer Entstehung über ihren Platz im System des
NS-Staats bis hin
zur Strafverfolgung ihrer Mitglieder nach 1945. (C.H. Beck)
Buch
bei amazon.de bestellen
Roger Moorhouse: "Killing
Hitler. Die Attentate, die Pläne und warum sie scheiterten"
Wohl auf keinen Staatschef der Welt wurden so viele
Mordanschläge verübt:
nicht weniger als 42 Einzelversuche haben Historiker auf den
mächtigsten Mann
des 20. Jahrhunderts gezählt. Hitlers Attentäter aber
sind heute weitgehend
unbekannt. Allenfalls der Name Claus von Stauffenberg mag noch
präsent sein.
Gewiss, keiner hat das hochgesteckte Ziel erreicht, die Welt von Adolf
Hitler zu
befreien. Und doch: diese Menschen verdienen größere
Anerkennung, als sie
heute erfahren. Sie verdienen Besseres, als nur in den
Fußnoten der
Geschichtsbücher fortzuexistieren; Besseres, als das anonyme
Dunkel, in das sie
verbannt wurden - jenes Dunkel, das oft schon ihre nazistischen Henker
über sie
verhängen wollten. Unter Hitlers Attentätern waren
einfache Handwerker ebenso
vertreten wie hochrangige Militärs, Unpolitische ebenso wie
ideologisch
Besessene, feindliche Agenten ebenso wie engste Verbündete.
Unerklärlicherweise sind nur wenige dieser Menschen
außerhalb der engen
Grenzen akademischer Historik bekannt. Dem Durchschnittsleser
dürfte kaum eine
ihrer Aktionen geläufig sein. Hier also ist ihre Geschichte.
Es ist die
Geschichte ihrer Pläne, ihrer Motive und - unvermeidlich -
ihres Scheiterns.
Aber es ist auch ein Protokoll über die erstaunliche
Zählebigkeit eines
Tyrannen. (marixverlag)
Buch
bei amazon.de bestellen
Tobias Kniebe: "Operation Walküre" zur Rezension ...