Nicolas Remin: "Die Masken von San Marco"
Commissario Trons vierter Fall
Allerbeste und spannende Unterhaltung auf hohem Niveau
Der 1948 geborene Autor Nicolas Remin hat mit seinem Commissario Alvise
Tron eine literarische und historische Figur erschaffen, mit der es ihm
gelingt, nicht nur spannende Kriminalfälle zu schildern,
sondern auch vor dem Hintergrund der politischen Situation um etwa 1860
herum dem interessierten Leser manche historische Information zu
vermitteln. Dabei legt er immer wieder besonderen Wert auf die
Darstellung der innenpolitischen Vorgänge im Vorfeld der
italienischen Staatsbildung.
Venedig, der Arbeits- und Lebensort des Commissario Alvise Tron,
gehört noch zum österreichischen Kaiserreich. Doch
die politischen Veränderungen sind schon allenthalben zu
spüren. Da ist die Rede von den Rothemden
Garibaldis
und von Versuchen aus Piemont, dem Kaiser ans Leben zu gehen.
Und so handelt dieser vierte Fall des sympathischen Tron von einem
geplanten Attentat auf
Kaiser Franz
Joseph. Zunächst von diesem selbst ausgeheckt, soll
ein angeblicher Attentäter bei einem Staatsbesuch in Venedig
auf ihn schießen, und der Kaiser, wohl informiert
über diesen fingierten Anschlag, soll durch seine beherzte und
souveräne Reaktion darauf bei der Bevölkerung Punkte
sammeln.
Doch da gibt es noch einen anderen Mann, der tatsächlich
plant, den Kaiser zu erschießen. Tron setzt sich auf seine
Spur und findet mit seiner eigenen Methode bald erstaunliche
historische Zusammenhänge und Hintergründe der
geplanten Tat heraus.
Remin schildert mit einer frischen Sprache Szenen voller wunderbarer
Situationskomik. Er bietet dem begeisterten Leser, der das Buch bis zur
letzten Seite nicht aus der Hand legen möchte, spritzige
Dialoge seiner Hauptpersonen und spart nicht mit einer feinsinnigen
Ironie auf allerlei Phänomene der damaligen Zeit wie auch
Kultur.
Tron, selbst adliger Herkunft und schon in früheren
Büchern in die direkte Nähe der Kaiserin Elisabeth
gekommen, nutzt auch in
"Die Masken von San Marco" seine Beziehungen und verhilft ganz nebenbei
seiner Verlobten noch zu erstaunlichen unternehmerischen Vorteilen.
Wo er sich politisch in den heraufziehenden sich verändernden
politischen Konstellationen in Venedig verorten soll, ist noch recht
unklar. Aber vielleicht verrät Nicolas Remin in den
nächsten Bänden mehr darüber.
Jedenfalls ist die Reihe der Bücher mit Commissario Tron unter
den historischen Krimiserien auf dem Markt eine der besten.
(Winfried Stanzick; 02/2008)
Nicolas
Remin: "Die Masken von San Marco.
Commissario Trons vierter Fall"
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Ein weiteres Buch der Reihe:
"Die letzte Lagune"
Im Februar des Jahres 1865 werden in der Bibliothek von San Marco Fragmente
eines alten Tagebuchs entdeckt. Der Autor ist Zanetto Tron, ein Teilnehmer des
vierten Kreuzzuges. An der Eroberung und Plünderung von Byzanz im Jahre 1204
beteiligt, scheint er eine höchst kostbare Reliquie nach Venedig gebracht und
dort versteckt zu haben. Handelt es sich womöglich um den Gral? Haben der
Kaiser und der Papst deshalb Sondergesandte nach Venedig geschickt? Muss Zanetto
Trons Nachfahre, Commissario Tron, aus diesem Grund in zwei brutalen Mordfällen
ermitteln?
Die Lösung des Falls scheint sich in einer alten Jagdhütte der Trons am
Nordufer der venezianischen Lagune zu verbergen. Dort erwartet den Commissario
eine Überraschung, die ihn beinahe das Leben kostet ... (Kindler)
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