Hannes Nygaard: "Tod am Kanal"
Hinterm Deich Krimi 8
Ein
Komplott in scheinbarer Idylle
Wieder entführt Hannes Nygaard den Leser in den
Großraum Husum und zu dem unnachahmlichen Ermittler Wilderich
Große Jäger und den anderen Beamten der Husumer
Kripo. Diesmal begeben sie sich in ein Gebiet, über das viele
Bescheid zu wissen glauben - aber wenige kennen es wirklich: Die
Schule. In diesem Fall ist es das Gymnasium von Friedrichsstadt, wohin
viele Eltern ihre Kinder schicken, wenn sie davon ausgehen, dass sie
woanders kein Abitur bekommen könnten.
Im Umkreis dieser Schule findet sich in einem Kanu die erdrosselte
Leiche einer Mathematiklehrerin, die wohl zwar zu Lebzeiten sehr
attraktiv war, aber bei den Schülerinnen und Schülern
wie auch bei weiten Teilen des Kollegiums ihrer
Schule
aus verschiedenen Gründen sehr unbeliebt. Und
so besuchen die Helden noch einmal eine Schule, um herauszubekommen,
was hinter der Ermordung der Lehrerin stecken könnte. Im Zuge
dessen lernen sie in der Schülerschaft und der Schulleitung
allerlei seltsame Gestalten kennen. Und auch die Eltern einiger
Schüler sind selbst wahrlich nicht von schlechten Eltern,
was
die Ermittlungen interessant gestaltet und immer wieder neue Wege
eröffnet. Weil die Zahl der Leichen dann auch noch ansteigt,
will man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Neben der Ermittlungsarbeit müssen sich die Husumer aber auch
um einige personelle Veränderungen Gedanken machen, und diese
weisen durchaus auch schwarze Momente auf. Denn Dr. Starke wirft seinen
Schatten voraus. Doch man wird sehen, wie sich die Sache weiter
entwickelt.
Viele der neu hinzukommenden Charaktere sind durchaus interessant, doch
sie bleiben zum Teil eher Typen als dass sie richtige Figuren werden,
so dass diesbezüglich ein paar Abstriche zu machen sind, aber
die "üblichen Verdächtigen" treten wieder einmal
derart vergnüglich auf, dass
die vorgenannte Schwäche im Grunde keine allzu große
Rolle spielt.
(K.-G. Beck-Ewerhardy; 10/2008)
Hannes
Nygaard: "Tod am Kanal. Hinterm Deich Krimi 8"
Emons Verlag, 2008. 252 Seiten.
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