Klaus Bötig: "Marco Polo Reisen mit Insider Tipps: Malta / Gozo"
Südlich
von Sizilien, östlich
von Tunesien, nördlich von Tripolis
Die knalligbunten Reiseführer
aus der beliebten Reihe sind handliche Begleiter, die
sich unterwegs problemlos in Jackentaschen verstauen lassen, bei Bedarf
rasch zu Hand genommen werden können und
folglich jederzeit
kompakt aufbereitete Informationen bieten, und zwar nicht nur
für betuchte
Reisende brauchbare.
Der maltesische Archipel besteht aus drei Inseln: Malta, Gozo und
Comino ("der
Inselwinzling mit nur 2,5 Quadratkilometern ... ist eine Badeinsel"),
die nicht nur aufgrund ihrer Megalithtempel und prächtigen
Bauten des
Johanniter- bzw. Malteserordens Jahr für Jahr Scharen von
Touristen ebenso wie
Kletterer und Taucher
anziehen.
Der "Marco Polo"-Band "Malta / Gozo"
erschien 2008 übrigens in bereits dreizehnter (aktualisierter)
Auflage.
Ohne Umschweife geht es zur Sache: Die vordere Innenseite des
ausklappbaren Umschlags
liefert gleich einmal 15 "Insider Tipps" mit
Verweisen auf Details in
nachfolgenden Kapiteln, nicht zu verwechseln mit den 15
"Highlights", die unter dem
Aufruf "Entdecken Sie Malta!" auf den Seiten 4 und
5 lediglich knapp
umrissen werden und bezüglich näherer Angaben
ebenfalls auf nachfolgende Seiten hinweisen. Zu den 15
"Highlights", das sind "traumhafteste
Orte" sowie "spannendste
Sehenswürdigkeiten"
(Superlative, wohin das Auge blickt!?) zählen
beispielsweise "Ghajn Tuffieha Bay" (ein ruhiger
Sandstrand) und
"Hypogäum" (eine Kultstätte aus
der Jungsteinzeit).
Ein einleitendes Porträt der Insel trägt den Titel
"Auftakt" und
informiert auf vier Seiten kurz und bündig über das
Land, dessen wechselvolle Geschichte,
die dadurch bedingte, noch heute sichtbare Vielfalt und die Einwohner.
Die am 21. September 1964 unabhängig gewordene Mittelmeerinsel
Malta ist seit 2004 Mitglied der
Europäischen Union, seit 1. Jänner 2008 ist der Euro
Zahlungsmittel.
Amtssprachen sind Maltesisch ("die Wurzeln des Maltesischen
liegen im
Arabischen") und Englisch.
Auf den Seiten 12 bis 14 findet der zeitgeistig Interessierte einen
kompakten Überblick
über Angesagtes, vorgestellt von "Szene-Scout"
Nina Vogt,
die seit 2006 auf Malta lebt und auch die Seiten 100/101 ("Ein
Tag auf
Malta. Action pur und einmalige Erlebnisse") gestaltet hat.
Die Seiten 16 bis 21 ("Stichworte")
erläutern lokalspezifische
Besonderheiten, die für Touristen von Belang sind; z.B. kann
man sich zu den Themen
"Busse",
"Inquisition"
und "Megalithkultur" schlau machen, auch werden
weiterführende Internetadressen ("Blogs &
Podcasts") aufgelistet.
Dass Malta große Spektakel liebt, verrät die
anschließende Doppelseite:
"Events, Feste & mehr", so sind beispielweise der 10.
Februar
(Schiffbruch des
Apostels
Paulus) und der 7. Juni ("Sette
Giugno" -
Gedenktag zum Aufstand gegen
die Briten anno 1919 ) Feiertage, ausgelassen gefeiert wird z.B. am 1.
Sonntag im Juli (Festas mit
Feuerwerk).
Der Abschnitt "Essen & Trinken" (S. 24-27)
liefert vor
allem auf ihr
leibliches Wohl bedachten Touristen wertvolle Anregungen:
"Wer will, kann auf Malta
binnen eines Urlaubs eine kulinarische Weltreise unternehmen. Die
Küchenziele
reichen von Griechenland und der Mongolei bis nach Malaysia und
Indonesien,
Indien, China und Japan. Auch eine Reihe
arabischer Restaurants ist zu
finden." Keinesfalls verschmähen sollte man die
einheimische Kost: Fenek
(Kaninchen in Knoblauch- oder Rotweinsauce)
ist das Nationalgericht, als
Spezialitäten der maltesischen Küche gelten auch Timpana,
Aljotta
sowie Kappunata, und Besuche in Konditoreien
versprechen ebenfalls interessante
Entdeckungen und Gaumenfreuden. Nicht unversucht lassen sollte man die
bittere
Limonade "Kinnie", hergestellt aus
ungeschälten Orangen,
Wasser und Wermutkraut.
Wer auch im Urlaub bzw. auf Reisen nicht auf Schaufensterbummel und
Einkaufen
verzichten kann oder will, findet auf den Seiten 28 und 29
entsprechende Ratschläge.
Doch Achtung: "Nirgendwo auf Malta reiht sich ein
Souvenirgeschäft ans
andere ..."
Beliebte Mitbringsel sind Filigranarbeiten aus Silber
(Malteserkreuze!),
Gebrauchsgegenstände aus Kalkstein, Malteserspitze, Produkte
der
Glasbläsereien, spezielle Tabakspfeifen, Keramik, Wein, Honig,
Halva und
maltesisches Olivenöl.
Unter der Überschrift "Am Puls des Lebens"
bieten die Seiten 30 bis
55 ausführliche, z.T. bebilderte Informationen über
die Hauptstadt Maltas,
Valetta, und deren Umgebung, die zum Planen abwechslungsreicher
Spaziergänge
vor Reiseantritt oder vor Ort zum Flanieren nach Lust und Laune anregen
(ein
Stadtplan zum Ausklappen befindet sich im hinteren Umschlagteil).
Gewährleistet
ist, dass man keine Sehenswürdigkeit versehentlich
auslässt. Natürlich gibt
es auch Tipps für Fälle plötzlichen
Heißhungers, abendlicher Ausgehlust oder
unbezähmbaren Kaufverlangens;
Unterkünfte unterschiedlicher Kategorien werden ebenso
aufgelistet und
prägnant beschrieben wie touristische Ziele in der Umgebung.
Besonders bemerkenswert: Valetta ist die einzige Hauptstadt Europas
unter
Denkmalschutz. ("Auffällige Werbung ist wegen des
historischen
Stadtbildes verboten.")
Auf den anschließenden acht Seiten kann man sich ein Bild von
"Maltas Südosten",
der (noch) kaum für den Fremdenverkehr erschlossen ist, machen
("Sehenswertes",
"Essen & Trinken", "Übernachten",
"Ziele
in der Umgebung").
Auch das Kapitel "Zentralmalta. Geschichte im Herzen der
Insel"
(S. 64-75) vermittelt Wissenswertes, z.B. über Mdina ("die
Stille
Stadt") und Rabat ("lebhaftes Landstädtchen
mit echter
südländischer Atmosphäre"),
Kirchen, Katakomben, ...
Im Anschluss daran wird "Maltas Nordwesten" (S.
76-83)
behandelt. Dort wird intensive Landwirtschaft betrieben, um "St.
Paul's
Bay" dominiert der Fremdenverkehr (10.000 Fremdenbetten) mit
all seinen
erwünschten und unerwünschten Nebenwirkungen das
Bild, wobei bemerkt wird: "Nur
eins gibt es hier nicht: Strände".
Über den "Inselwinzling" Gozo geben die
Seiten 84 bis 95
Auskunft. 30.000 Menschen bewohnen die mittels Fähre in etwa
einer halben
Stunde von Malta aus zu erreichende "kleine Schwesterinsel",
die vor allem ländliche Ruhe, jedoch auch einige
Sehenswürdigkeiten (z.B. Ggantija,
"die eindrucksvollste Tempelanlage der Maltesischen Inseln")
bietet sowie mit einsamen Felsbuchten und Fjorden zum Baden
einlädt.
Vorschläge für drei "Ausflüge und
Touren" zeigen die Seiten
96 bis 99, Bedürftige mögen sich an Nina Vogts
Anregungen für "24 Stunden auf Malta"
(S. 100, 101) orientieren, und Sportbegeisterte kommen auf den Seiten
102 bis
105 auf ihre Kosten ("Die besten Plätze für
Ihren Lieblingssport und
dazu die wichtigsten Adressen und Websites").
Die beiden folgenden Seiten sind dem Thema "Mit Kindern reisen"
gewidmet.
Sechs Seiten "Praktische Hinweise" informieren u.a. über
Camping,
Fährverkehr, Internetcafés, Mietfahrzeuge, Zoll und
das Wetter auf Malta.
Ein vierseitiger Sprachführer (leider nicht Maltesisch,
sondern Englisch!), ein auf die
Bedürfnisse von Autofahrern zugeschnittener "Reiseatlas Malta"
mit
Kartenlegende, Register, Impressum, ein Interview mit Klaus
Bötig ("Unser Insider") sowie die
Fettnäpfchen-Prophylaxe-Rubrik "Bloß
nicht!" (z.B. "Oben ohne baden"
- 97 Prozent der Einwohner sind römisch-katholisch)
komplettieren
den kurzweilig gestalteten Reiseführer.
(kre; 04/2008)
Klaus
Bötig: "Marco Polo Reisen mit
Insider Tipps: Malta / Gozo"
Mairdumont, 2008. 136 Seiten.
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Lien
zur Netzseite von
"Marco Polo" über Malta:
https://www.marcopolo.de/reise_und_freizeit/malta
Lien zur Netzpräsenz des offiziellen Tourismusportals
für Malta, Gozo und
Comino:
https://www.visitmalta.com/main?l=5
Weitere Buchtipps:
Michael Losse: "Die Kreuzritter von Rhodos. Bevor die Johanniter
Malteser
wurden"
Aus einer im 11. Jahrhundert gegründeten Hospital-Bruderschaft
entwickelte
sich im 12. Jahrhundert der Johanniter-Orden, der älteste
geistliche
Ritterorden. Nach der Rückeroberung des Heiligen Landes durch
Moslems und der
Vertreibung der Kreuzfahrer 1291 wurde ab 1306 Rhódos neuer
Ordenssitz. Trotz
mehrerer Angriffe und Belagerungen durch Ägypter und
Türken - besonders
brisant war die türkische Belagerung 1480 - gelang es dem
Orden, die Insel bis
1522 zu halten. 1530 fand der Orden in Malta eine neue Heimat und wurde
zum
Malteser-Orden. Auf Rhódos und den anderen zum Ordensstaat
gehörigen Inseln
entstand eine Vielzahl bemerkenswerter, teils spektakulär
gelegener Burgen,
Festungen und Türme. (Jan Thorbecke Verlag)
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Thomas
Freller: "Die
Geschichte Maltas. Eine Insel zwischen Orient und Okzident"
Malta ist bei weitem nicht nur ein Touristenparadies im Mittelmeer. Der
kleine
Inselstaat kann vielmehr auf eine bewegte Geschichte
zurückblicken. Häufig
geriet der Mittelmeerstaat in der Vergangenheit ins Spannungsfeld
verschiedener
Mächte: zwischen Rom und Karthago in der Antike oder Orient
und Okzident im
Mittelalter.
Als Residenz des Johanniterordens spielte er für die
Geschichte Europas eine
wichtige Rolle. Auch heute noch ist die Insel von der Kolonialzeit
unter
britischer Herrschaft geprägt, obgleich die junge Republik
längst den Weg zu
einer neuen Identität innerhalb Europas eingeschlagen hat.
Thomas Freller folgt
der spannenden und wechselvollen Geschichte Maltas von den
Anfängen bis in die
Gegenwart. (Jan Thorbecke Verlag)
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Kim
Ohk: "Maltesisch.
Wort für Wort"
Die Sprechführer der "Kauderwelsch-Reihe" orientieren sich am
typischen Reisealltag und vermitteln auf anregende Weise das
nötige Rüstzeug,
um ohne lästige Büffelei möglichst schnell
mit dem Sprechen beginnen zu können,
wenn auch vielleicht nicht immer druckreif. Besonders hilfreich ist
hierbei die
Wort-für-Wort-Übersetzung, die es
ermöglicht, mit einem Blick die Struktur
und "Denkweise" der jeweiligen Sprache zu durchschauen.
Malta wurde im Laufe der Jahrhunderte Besitz vieler Herren,
was sich natürlich auf die Sprache ausgewirkt hat. Maltesisch
ist eine
semitische Sprache mit einer auf dem Arabischen basierenden Grammatik
und einem
aus vielen Sprachen zusammengesetzten Vokabular.
Glücklicherweise wird das
Malti in lateinischen Buchstaben geschrieben, sodass man sich nicht mit
einem
anderen Schriftsystem
auseinandersetzen muss.
Das heutige Maltesisch wird hauptsächlich getragen von
mittelalterlichem
Sizilianisch, dem sich später Italienisch und in neuerer Zeit
Englisch
hinzugesellten. Es verfügt über einen reichhaltigen
Wortschatz, der weiterhin
ergänzt wird durch Lehnwörter aus anderen Sprachen,
um eine Anpassung an
moderne Zeiten zu gewährleisten.
Obwohl fast überall Englisch und auch Italienisch verstanden
wird, ist es
erstaunlich, mit wieviel Freude und Ermunterung Malteser selbst die
winzigsten
Versuche von Ausländern, in ihrer Sprache zu sprechen,
unterstützen. Fehler
werden gern verziehen, und notfalls kann man Wörter, die man
nicht weiß, in
Englisch oder Italienisch einflicken. Es öffnet dem Touristen
einen ganz
anderen Zugang zur Mentalität, Kultur und den Herzen der
Inselbewohner, wenn
diese merken, dass sich jemand bemüht, "ihre" Sprache zu
benutzen! (Reise
Know-How Verlag Rump)
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