Margriet de Moor: "Der Jongleur"
Ein Divertimento
Eher
leichte Kost: Amsterdamer Milieuschilderungen
So wie in ihrem Roman "Sturmflut"
entführt die niederländische Schriftstellerin
Margriet de Moor den Leser auch in
"Der Jongleur" in die 1950er-Jahre. Der Untertitel lautet "Ein
Divertimento", also ein einfaches
Unterhaltungsstück - und sehr viel mehr vermag man darin auch
nicht zu erkennen.
De Moor erzählt die Geschichte einer Dreiecksbeziehung im
Amsterdamer Artistenmilieu der 1950er-Jahre.
In einer von Mevrouw Minna geführten Pension beziehen immer
wieder die unterschiedlichsten Varietékünstler
vorübergehend Quartier. Sie logieren dort so lange, wie sie in
Amsterdam Engagements bekommen, bevor sie dann weiterziehen, um einige
Zeit später wiederzukommen.
Da haben sich mehr oder weniger zufällig
für einige Wochen getroffen: Peter Newton, ein talentierter
Jongleur, Charles Pluut, der Zauberer, Mis Daisy, eine junge
Tänzerin aus Polen, ein sogenannter Antipodist, der es
schafft, auf seinen Füßen ein Sofa zu balancieren,
auf dem zwei italienische Zwerginnen sitzen, ein deutscher
Kriegsinvalide, der sein Geld als Schnellzeichner verdient, und noch
etliche mehr. |
Es ist Zeit! Auf der anderen Seite der
Tür brüllte der Conferencier einen Namen. Applaus
brandete auf: Charles Pluut, elegant, als wäre er schnell mal
von einer Fete weggeeilt, und arrogant, als müßte er
gleich wieder dorthin, trat ins Rampenlicht. |
Der Klappentext kündigt an, dass "etwas
Gefährliches und Böses"
heraufzieht. Lassen
Sie sich beim Lesen selbst überraschen, inwieweit dies
zutrifft ...
Nach Meinung des Rezensenten reicht "Der Jongleur" bei Weitem nicht an
den großen Roman "Sturmflut" heran. Die Stärken
liegen in der
Schilderung der Amsterdamer Szenerie jener Jahre.
(Winfried Stanzick; 05/2008)
Margriet
de Moor: "Der Jongleur. Ein Divertimento"
(Originaltitel "De kegelwerper")
Übersetzt aus dem Niederländischen von Helga van
Beuningen.
Gebundene Ausgabe:
Hanser, 2008. 158 Seiten.
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Taschenbuchausgabe:
dtv, 2010.
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Ein weiteres Buch der Autorin:
"Der Maler und das Mädchen"
Warum erschlug die achtzehnjährige Elsje, gerade erst nach Amsterdam
gekommen, ihr Zimmermädchen mit einem Beil? Und was veranlasste den Maler
Rembrandt, dessen Name nicht genannt wird, sich zu dem Leichnam zu begeben und
ihn mit wenigen Strichen für immer festzuhalten?
Margriet de Moor schreibt einen großen Roman über die Malerei, die Liebe und
den Tod im Amsterdam des 17. Jahrhunderts. Wie eine Malerin wechselt sie in
diesem Krimi zwischen Hell und Dunkel und verschränkt die gegensätzlichen
Geschichten zu einer spannenden, ergreifenden Erzählung. (Hanser)
zur Rezension ...
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