Thomas O. Höllmann: "Das alte China"
Eine Kulturgeschichte
Charmant,
unterhaltsam und sehr informativ
China ist den meisten Europäern bestürzend fremd.
Dadurch, dass sich das Land mittlerweile einen bedeutenden Platz in der
internationalen Wirtschaft und Politik erobert hat, rückt es
jedoch zunehmend in die öffentliche Wahrnehmung, und eine
gewisse, von Vorurteilen, Halbwissen und westlicher
Überheblichkeit genährte Angst, begleitet von
Ablehnung, macht sich breit.
Bevor wir Europäer China verdammen, sollten wir uns die
Mühe machen, es zu verstehen, und dies ist nicht
möglich ohne Kenntnisse seiner Geschichte, insbesondere seiner
Kulturgeschichte. Zu deren Erwerb kann das vorliegende Buch einen
wertvollen Beitrag leisten.
Das Werk besteht aus einer Einführung und acht
themengebundenen Abschnitten, die wiederum aus kurzen Kapiteln
aufgebaut sind. Es geht darin um die unterschiedlichsten Aspekte der
altchinesischen Kultur: um Bevölkerungsgruppen und
-hierarchien, um die Rollenverteilung in der Familie und deren Umfeld,
um die Infrastruktur und um die Beschäftigung mit der Umwelt
und dem Geistigen. Weitere Themen bilden Handel und andere
Erwerbstätigkeiten, schriftliche Erzeugnisse und Kunst,
Religionen und Kulte sowie verschiedenste Möglichkeiten des
Zeitvertreibs.
Die einzelnen Kapitel innerhalb dieser Abschnitte umfassen zumeist vier
Seiten und werden eingeleitet vom Foto eines archäologischen
Fundstücks, das mit dem Kapitelinhalt in einem unmittelbaren
Zusammenhang steht, sowie einem passenden historischen Text. Darauf
folgt das eigentliche Kapitel, das immer auch Bezug nimmt auf das
abgebildete Exponat, darüber hinaus jedoch auf das
Kapitelthema ausführlich eingeht, sodass sich der Leser
umfassend informieren kann. Je nach Thema wird ein einzelner
Geschichtsabschnitt herausgegriffen oder die Entwicklung über
Jahrhunderte, gegebenenfalls über Jahrtausende, beleuchtet.
Um eine klassische Kulturgeschichte handelt es sich bei diesem Buch
also nicht, weshalb der Untertitel vielleicht etwas unpassend
gewählt wurde. Denn die einzelnen Abschnitte und Themen stehen
nebeneinander, ohne den roten Faden der Chronologie, den man bei einer
Kulturgeschichte erwarten würde.
Das Buch ist dennoch vorzüglich gelungen. Vor allem Menschen,
die bislang wenig oder keinen Bezug zur chinesischen Kultur hatten,
können sich anhand der Lektüre nicht nur
detaillierte, sorgfältig ausgewählte und umfangreiche
Informationen verschaffen, sondern auch an einem
äußerst kurzweilig geschriebenen Buch erfreuen:
Dieses Werk verbindet perfekt sachlichen und fachlichen Anspruch mit
charmanter Unterhaltung.
Der Aufbau kommt dem fachfremden Leser entgegen. Dass dieser
über die reinen Fakten hinaus noch eine beachtliche Reihe von
Kunstwerken
und anderen Artefakten sowie Auszüge aus
verschiedensten Schriften aus der chinesischen Geschichte kennen lernt,
ist ebenfalls hervorzuheben. Es kommen auch unerwartete, Details zur
Sprache, etwa das Verhältnis der Chinesen zum Hund als
Gefährten und Nahrungsmittel oder auch das Lesen auf der
Toilette - keineswegs eine moderne europäische Unsitte! Tiefe
und Breite halten sich beim Inhalt die Waage.
Auch die gesamte Aufmachung besticht durch Übersichtlichkeit
und Gefälligkeit. Der Preis freilich wirkt recht hoch. Wer
dies nicht scheut, findet in diesem Buch entweder eine packende und
informative Lektüre für sich selbst oder ein
ungewöhnliches, sicherlich geschätztes Geschenk
für interessierte Freunde und Bekannte.
(Regina Károlyi; 05/2008)
Thomas
O. Höllmann: "Das alte China. Eine Kulturgeschichte"
C.H. Beck, 2008. 328 Seiten.
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Weitere
Buchtipps:
Helwig Schmidt-Glintzer: "Kleine Geschichte Chinas"
Von der Hochkultur zur Weltmacht - 3000 Jahre chinesische Geschichte.
Klar, anschaulich und mit Blick auf das Wesentliche führt
Helwig
Schmidt-Glintzer durch die vieltausendjährige Geschichte
Chinas von den
vorgeschichtlichen Anfängen bis zur unmittelbaren Gegenwart.
Zahlreiche Karten
erschließen das Riesenreich, und farbige,
ausführlich erläuterte Abbildungen
vermitteln einen sinnlichen Eindruck der chinesischen Geschichte und
Kultur.
Diese illustrierte Geschichte Chinas ist aus der Perspektive der
Gegenwart
geschrieben und zeichnet die für das
Selbstverständnis des heutigen China
wichtige vieltausendjährige Geschichte nach. Besonderes
Augenmerk liegt auf den
Grundlinien und der Dynamik der politischen Entwicklungen in diesem
großen
Kulturraum, in dem heute ein Viertel der Menschheit lebt. Die
Errungenschaften
und Erfolge dieser Kultur, die sich noch im 18. Jahrhundert an der
Spitze der
Weltkulturen befand, werden ebenso anschaulich wie der langsame
Aufbruch in die
Moderne. Der Blick über lange Zeiträume hinweg und
die Berücksichtigung des
für China charakteristischen Staatskultwesens ebenso wie der
vielen Religionen
Chinas bringen dem Leser ein neues Chinabild vor Augen.
Im zweiten Teil des Buches stehen die Auseinandersetzungen mit den
westlichen
Mächten, die schleppende, doch zunehmend dynamische
Industrialisierung des
Landes, die revolutionären Massenbewegungen unter Mao Zedong
und die
wirtschaftliche Öffnung in den vergangenen Jahrzehnten im
Zentrum. Vor dem
Hintergrund der Geschichte werden die Eigenheiten des sozialen und
religiösen
Lebens im heutigen China besser verständlich, und Chinas Weg
ins 21.
Jahrhundert gewinnt vor diesem gewaltigen Horizont seine
eigentümliche Gestalt.
(C.H. Beck)
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Yann
Layma: "China"
China - schwankend zwischen den Reichtümern einer der
ältesten Hochkulturen,
der Faszination seiner unvergleichlich schönen Landschaft und
der
explosionsartigen Entwicklung seiner Metropolen - wird für die
Welt in der
Zukunft Maßstäbe setzen. Aber wie nähert
man sich dieser neuen Weltmacht in
all ihrer Widersprüchlichkeit?
Auf
China richtet sich die Aufmerksamkeit der
Weltöffentlichkeit: die
olympischen Spiele im Sommer 2008 bilden den jüngsten
Höhepunkt einer
Entwicklung, die aus diesem Land nach der Öffnung in den
1980er-Jahren einen
wirtschaftlichen Wachstumsmarkt von unvorstellbarem Ausmaß
machte.
Yann Layma gelingt das intime Porträt des Landes in einer
großartigen
Bildfolge. Der sprachkundige Reisende begegnet diesem Land mit
Feinfühligkeit.
In einem großen Panorama von charakteristischen
Einzelporträts erlaubt er uns
unvergessliche Einblicke. Ausführliche Bildunterschriften
begleiten diese Reise
mit sachkundigen Kommentaren. Man folgt diesem einfühlsamen
Begleiter und lernt
ein großes Land mit seinen Augen besser verstehen. (Knesebeck)
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Helmut
Peters, Zhang Guangming
(Hrsg.): "Chinesische Weisheiten"
Die chinesische Kultur gehört zu den ältesten und
reichsten Kulturen der
Menschheit. Sie ist zudem die einzige menschliche Kultur, die
archäologisch und
literarisch von ihren Anfängen bis heute ununterbrochen
überliefert ist. Heute
ist mit der Renaissance der chinesischen Nation neben der materiellen
auch die
geistige Erneuerung dieser Kultur auf die Tagesordnung gesetzt. Das
schließt
vor allem die Herausbildung des Individuums, des Citoyen, und die
Entfaltung
seiner gesellschaftlichen Rolle ein. (OWC-Verlag)
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M.
Latsch, H. Forster-Latsch: "Hochchinesisch.
Wort für Wort"
Die Sprechführer der "Kauderwelsch-Reihe" orientieren sich am
typischen Reisealltag und vermitteln auf anregende Weise das
nötige Rüstzeug,
um ohne lästige Büffelei möglichst schnell
mit dem Sprechen beginnen zu können,
wenn auch vielleicht nicht immer druckreif. Besonders hilfreich ist
hierbei die
Wort-für-Wort-Übersetzung, die es
ermöglicht, mit einem Blick die Struktur
und "Denkweise" der jeweiligen Sprache zu durchschauen.
Chinesisch ist mit über einer Milliarde Sprecher die
meistgesprochene Sprache
der Welt. Innerhalb der Volksrepublik wird es von 95 Prozent der
Bevölkerung
gesprochen, der vorliegende Band kann aber auch für einen
Aufenthalt in Taiwan,
Singapur oder Hongkong benutzt werden.
Seit der ersten Auflage dieses Bandes hat sich in der Volksrepublik
China in
nahezu jeder Hinsicht viel geändert. Im Land sind
gesellschaftliche und
kulturelle Umbrüche auszumachen, und das schlägt sich
auch auf das Reisen
nieder. Dem soll durch diese völlige Neubearbeitung Rechnung
getragen werden.
Es geht darum, für Reisen in China eine brauchbare Hilfe zu
vermitteln, zum
raschen Zurechtfinden und zur sprachlichen Orientierung. Eine
vollständige
Grammatik zu liefern, ist nicht der Anspruch, es soll vielmehr zum
Sprechen
ermuntert werden, denn bei einer Begegnung mit einem fremden Land und
dessen
Bewohnern bleibt das Gespräch halt immer noch das Wichtigste.
(Verlagsgruppe Reise
Know-How)
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Volker Häring, Françoise Hauser: "Peking und
Shanghai. Unterwegs in
Chinas Metropolen"
Peking und Shanghai sind die beiden interessantesten Metropolen Chinas.
Ihre
Entwicklung ist so atemberaubend, dass angeblich selbst ihre Einwohner
sie
morgens nach dem Aufwachen nicht mehr wiedererkennen.
Dieser Reiseführer stellt die beiden Städte in all
ihren Facetten vor. Neben
umfangreichen Informationen zu Geschichte, Kultur und Alltag stehen
ausführliche
Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten. Eigene Kapitel sind dem
spannenden
Nachtleben, den kulinarischen Besonderheiten sowie den vielen
interessanten Läden
und Märkten gewidmet. (Trescher Verlag)
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"Wildes
China.
Naturwunder im Reich der Mitte"
China bietet mehr ursprüngliche, "wilde" Naturlandschaften als
jedes
andere Land der Erde: die höchsten Gipfel in der
Himalaya-Region, die sandigen
Weiten der Taklamahan-Wüste, subtropische Regionen,
reißende Flüsse und
undurchdringliche Dschungel. Dort sind die Lebensräume
für Wildtiere wie
Zwergalligatoren, Pandabären, Tiger oder Papageien. Erstmals
durften die
Autoren in bis vor kurzem unzugänglichen Gebieten
fotografieren; es entstanden
bisher einmalige Bilder. (Bucher)
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Oliver
Bolch, Oliver Fülling: "China.
Der Drache erwacht"
China ist anders: Monumental die Natur und extrem die
Gegensätze zwischen Stadt
und Land. China umweht der Hauch des Geheimnisvollen: Die uralten
Schriftzeichen
und die Verbotene Stadt, die chinesische Mauer und die Terrakotta-Armee
von
Xi'an - sie alle tragen zur Mythenbildung bei. Sechs regionale Kapitel,
Abschnitte zu Brauchtum, Geschichte und Mentalität und
atemberaubende
Fotografien versuchen eine behutsame Annäherung an das riesige
"Reich der
Mitte". (Bucher)
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Fritz
Dressler, Johnny Erling,
Kai Ulrich Müller: "China"
Bilder aus der uns Europäern noch heute rätselhaften
Welt Chinas: Begegnungen
mit einer mehr als 3500 Jahre alten Kultur - an der Großen
Mauer, im Pekinger
Kaiserpalast oder am Grab des Ersten Kaisers. Einblicke in den Alltag
des bevölkerungsreichsten
Staates der Welt. Atemberaubende Fotos - von Wüsten und
Hochgebirgen bis zu
fruchtbaren Ebenen im Südosten und subtropischen Dschungeln im
Südwesten.
Chinas klassische
Architektur und Sehenswürdigkeiten und die
Veränderungen von
heute. (Bucher)
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Andrea
und Oliver Fülling: "China
Manual"
Der kompakte Reisebegleiter, der nicht nur die
Sehenswürdigkeiten beschreibt
und praktische Informationen gibt, sondern verstärkt hilft,
die Sprach- und
Orientierungsprobleme auf der Reise zu meistern. Sämtliche
Sehenswürdigkeiten,
Städte- und Hotelnamen, Straßen- und
Ortsbezeichnungen u.s.w. werden mit
chinesischen Schriftzeichen und der latinisierten Umschrift
wiedergegeben.
Besonderer Wert wurde auch auf die ausführliche Darstellung
der
Verkehrsverbindungen gelegt. Über 150 Stadt- und
Provinzpläne erfassen das
ganze Land. Ein kompaktes Chinalexikon vermittelt Wissenswertes
über
Geschichte, Wirtschaft, Politik, Kunst und Kultur. (Verlagsgruppe Reise
Know-How)
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Hanne
Chen: "KulturSchock
China. VR China und Taiwan"
Chinesen zu verstehen, sei es in der Volksrepublik oder auf Taiwan,
erfordert
Wissen und Einfühlungsvermögen. Dieses Buch
beschreibt die Denk- und
Verhaltensweisen der Einwohner, erklärt die geschichtlichen,
religiösen und
sozialen Hintergründe, die zu diesen Lebensweisen
führen und bietet somit eine
Orientierung im Dschungel des fremden Alltags. Familienleben,
Moralvorstellungen
und Anstandsregeln werden genauso erläutert wie Umgangsformen,
religiöse
Gebote oder Tischsitten. Davon abgeleitet werden Empfehlungen
für den
Reisealltag, z.B. im Hotel, unterwegs, beim Einkaufen und beim
alltäglichen
Umgang mit den Einwohnern des Gastlandes. (Verlagsgruppe Reise Know-How)
Buch
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