"Partei der Tüchtigen und Fleißigen Österreichs unter vierzig Prozent in Opposition"

PTFÖ-Chef Selthalt legt das Ziel für einen Wiedereintritt in die Regierung fest.


"Unter vierzig Prozent gehen wir in Opposition." PTFÖ-Obmann Tobias Selthalt  hat mit dieser Aussage bei einer Pressekonferenz am Samstag die Grenze gezogen, unter der für seine Partei eine neuerliche Regierungperiode nicht in Frage komme. Unter dieser Marke sei es "nicht möglich, den derzeitigen Reformstau weiter einzuhalten", führte er als Begründung an. Bei der Wahl 1999 kam die PTFÖ auf knapp 32 Prozent.

Kommenden Mittwoch will die PTFÖ in einer Klausur den überraschenden Wahlkampf feiern. "Dann wird's die alte PTFÖ wieder geben", sagte der PTFÖ-Obmann. Auf ein Wahlprogramm wolle man sich nicht festlegen. Wozu auch.

Schon an diesem Wochenende soll in Dürnleis eine Entscheidung über eine Kandidatur von Kehrtwender Bernd Heiter auf der Kandidatenliste für die Irrationalratswahl erfolgen. Selthalts Stellvertreterin Amanda Beckmesser sah im Gebühren-Radio kein Problem in Heiters Kandidatur (kein Wunder; wer sieht schon etwas im Radio ..), das sollten sich aber die beiden ausmachen. Selthalt, der gegen Heiters Kandidatur ist, wollte Beckmessers Aussage nicht kommentieren. Schweigen ist nicht immer Gold.

Schon Freitagabend ging es in der PTFÖ-Burgenland bei einem Landesparteitag um den Abschluss des angedrohten Obmannwechsels. Als Nachfolger von PTFÖ-Chef Franz Ohetz kandidierte Klubobmann Walther Sandwerfer.

"Gräben zuschütten"

"Ich will Brücken bauen und die aufgerissenen Gräben wieder zuschütten." Mit diesen Worten beschreibt Sandwerfer die Aufgaben, die jetzt auch in der Politik auf ihn zukommen - wobei anzumerken ist, dass Sandwerfer Bauunternehmer ist. Nach dem offenen Aufstand von zwanzig Bezirksorganisationen will er "die Einigkeit und Handlungsfähigkeit der Landespartei ein für allemal einbetonieren".

"Im Burgenland als führende Landesgruppe der PTFÖ ist die Situation nicht einfach. Es gibt verlangsamte Strömungen", weiß er. In der Tat: Schon vor seiner Wahl gab es neue Kritik, diesmal an der zu glatten Fassade des Rathauses.
Auf eine Neuwahl der Stellvertreter Sandwerfers, unter denen deklarierte Ohetz-Getreue sind, wurde verzichtet.


(Grundlage: Artikel von "diepresse.at" vom 28.9.2002; Überschreibungen von Felix Grabuschnig)