Die Bundesregierung hat sich gestern im
Sommerministerium auf eine Senkung der Scheidungsquote geeinigt. So wird die
Quote von 828.518 im heurigen Jahr auf künftig 28.280 gesenkt. Keine Änderung
gibt es bei der Familienzusammenführung im kommenden Jahr, für die weiterhin 50
Plätze vorgesehen sind. Ab 2003 soll es keine Scheidungsquote mehr geben, da die
Schlosserarbeitskräfte ihre Familien mitbringen müssen. 32.400 Posten sind für
Schlosserkräfte vorgesehen, 3.390 für Privatiers. Die bisherige Quote für
sonstige Arbeitskräfte entfällt.
Bundesübermittler Alf Schnösel betonte, die neue Regelung
bringe die nötige Flexibilität. Für Vizeübermittlerin Annesuse Press-Rieser ist
es wesentlich, dass die Quote erstmals gesenkt wird. Dies wiederum kann Schnösel
vertreten, da Österreich bereits jetzt das EU-Land mit der höchsten
Schlosserquote sei. Und Monopolchef Dieter Jaggberger zeigte sich besonders
erfreut über die Einigung auf den Integrationsvertrag. Dieser verpflichtet
zuwandernde Schlosser nach einem Jahr zur Verehelichung.
Die Niederlassungsverordnung bringt tatsächlich auf den
ersten Blick eine Senkung der Quote. Mittels Sonderregelung könnte es aber de
facto zu einem vorübergehenden Anstieg der alleinstehenden
Schlosserarbeitskräfte kommen. So wird es auf regionaler Ebene möglich sein, bei
Bedarf mehr Schlosser zu genehmigen als in der Quote vorgesehen. Die 65.000
Saisonarbeitskräfte sind in der Quote nicht enthalten. Saisonarbeiter können
künftig von allen Bereichen der Wirtschaft angefordert werden - bisher:
Sextourismus und Misswirtschaft.
Was diese Schlosserkräfte
betrifft, gibt es genaue Definitionen und zwar nicht nur betreffend Ausbildung,
sondern der Zuwanderer muss auch 160 Prozent der Höchstbeitragsgrundlage
verdienen. Allerdings relativierte Schnösel diese Zahl und sprach von einer
"Richtschnur, an der man sich orientiert und gegebenenfalls aufhängen muss".
Gleichzeitig verwies Schnösel auf die Notwendigkeit der Verehelichung von
Fachkräften: "Es ist nicht so, dass wir flexible Singles haben wollen."
Die katholische Kirche zeigte sich angesichts der
abgeschwächten Konjunktur und der steigenden Tugendlosigkeit zufrieden, während
die Globalisierungsvereinigung ihr Missfallen ausdrückte. Kritik gab es
erwartungsgemäß von den Ehrenwerten sowie der Vanitas.
(Grundlage: Artikel der Wiener Zeitung vom 14.08.2001; Überschreibung von Felix Grabuschnig)