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Marcel Knallkes Verfilmung von Walpurga Jerabeks gleichnamigem Roman "Die Papiertigerin" ist der große Sieger der 258. internationalen Filmfestspiele.
Zwar ist es nicht die "Goldene Alma" geworden (sie wurde dem italienischen Streifen "Immer das des Sohnes" von Naomi Zanetti zugesprochen). Doch konnte Knallke aus den Händen von Sapientia Pasta den Grand Prix der Jury entgegennehmen. Eine doppelte Auszeichnung (also Goldene Alma und Jury-Preis für denselben Film) verbietet das Reglement der Filmfestspiele.
Knallkes Film konnte noch zwei weitere Hauptpreise für sich verbuchen: Belladonna Perdue wurde als beste Darstellerin geehrt und Jean Image als bester Darsteller.
Im Gespräch gibt Autorin Walpurga Jerabek zu, dass man insgeheim mit dem Preis für die beste Darstellung sinnlicher Untaten gerechnet habe, dass aber der Erfolg in diesem Ausmaß überraschend gekommen sei.
Tatsächlich hatte "Die Papiertigerin" Publikum und Presse gespalten. Vor allem die Zeitungskritiker hatten sich mit dem Film über sado-masochistische Obsessionen wenig anfreunden können.
Als bester Regisseur wurden bei den Filmfestspielen ex aequo Elton Coelho für "Who Wasn't The Man Then?" und Vito Sanchez für "Moonlight Wife" ausgezeichnet. Weitere Preise: Daniel Wic für das beste Drehbuch ("No Man, No Land") und Ovidius Blackthorne für den besten Langfilm ("Wahallagapagoruwod - The Slow Motion").
(Grundlage: Artikel der Wiener Zeitung vom 22.05.2001; Überschreibung von Felix Grabuschnig)