NICHTS, von Irgendwem
Es war der erste der zwei Studenten, der sein Übriges zu unserem Vergessen
tat.
Der zweite aber, von dem wir nicht mehr wissen, ob er wirklich der zweite
war, oder nicht vielleicht doch der erste, erzählte uns eine Geschichte, die wir
schon längst vergessen haben.
Diese Episode, die sich zu
einer gewissen Zeit, an einem gewissen Ort (nebenbei: diese Episode, die sich
möglicherweise gar nicht ereignet hat) vor unseren ungläubigen Augen - vielleicht
- abgespielt hatte, ist der Beginn eines leidenschaftlichen Beweises für die fragwürdige
Tatsache und gleichso das Phänomen des Vergessens.
Was wir
aber mit Sicherheit nicht vergessen haben, ist, daß sich diese Geschichte, wie
sie sich in folgenden Zeilen selbst entwickeln (ohne jedwede Unterstützung der
Verfasser) wird, unter Umständen gar nicht zugetragen haben könnte, und wenn,
dann vielleicht nicht so, wie wir sie jetzt vergessen haben:
Es
begann unmittelbar vor dem Ende, daß zwei Medizinstudenten aus dem Licht der Öffentlichkeit
verschwanden, vielmehr besteht die auch gar nicht allzu grobe Vermutung, daß diese
beiden Personen, wie sie sich uns darstellten, gar nicht existiert haben könnten.
Aber
das sei jetzt nicht Thema unserer zweifelhaften Dokumentation; jedenfalls bestreiten
wir kaum die Tatsache, daß sie ja vielleicht doch existierten.
Einer
von beiden trat an mich heran, mit dem unzweifelhaften Bedürfnis nach einer Frage,
die vermutlich den Inhalt enthielt, ein Feuerzeug leihweise zu benutzen, obwohl
er augenscheinlich Nichtraucher war. Ich hatte dem nichts entgegenzusetzen und
auch wir hatten für einen unberechtigten Einwand nichts übrig, obschon mich wunderlich
stimmte, daß ich kurz darauf das Fehlen meines Feuerzeuges bemerken mußte. Wir
hatten sogleich die unumstößliche These, daß ich es womöglich vergessen hatte,
in welchem Bezug auch immer.
Er, von dem wir niemals wußten,
wer er ist, bedankte sich, ohne sichtlichen Grund, für die fruchtlosen Bemühungen
unsererseits, das hatte zur Folge, daß wir uns frugen, ob eine gewisse Handlung
sich wirklich zugetragen haben könnte.
Wir saßen also
bei einem Tisch und genossen ein koffeinhaltiges Getränk, und bemerkten zwei Medizinstudenten,
die im übrigen ganz augenscheinlich Nichtraucher waren.
Diese
beiden, die wir an dieser Stelle ganz und gar nicht beschreiben könnten, unterhielten
sich emsig, unter großem Aufheben, über zwei in die von ihnen in die Höhe gehaltenen
Röntgenaufnahmen. Ziel und Inhalt ihrer Abhandlung war und ist uns nicht bekannt.
Sie
unterhielten sich gut und gerne über eine gewisse Rippenfraktur "eines gewissen
Marcels", der in uns eine gänzliche Unbekanntheit hervorrief.
Faktum
ist, daß sich diese beiden Personen in ihrer vollkommenen Unbedarftheit und Unscheinbarkeit
in den Mittelpunkt unseres Desinteresses drängten.
Zu
diesem Zeitpunkt geschah es, daß zwei Medizinstudenten den Raum betraten, die
wir in unserem Leben noch nie gesehen hatten. Wir saßen in einem Café und schlürften
die letzten Reste einer gewissen Ungewißheit, als sich uns folgendes darbot, uns
sich selbst vor Augen darstellte, in eben jenem Rahmen, der uns, das heißt unserem
Erinnerungsvermögen , nicht mehr zu Gebote steht.
Doch nahm
diese Geschichte eine überraschende Wende:
Ersterer von beiden, wobei nicht
gewiß ist, ob es wirklich zwei waren, und deren Existenz wir einander nicht mit
Gewißheit versichern konnten, trat auf uns zu, oder auf jene, die uns am Nebentisch
zu sitzen schienen, und erbat, höflich aber formlos, uns seinem Begehr nach dem
Verleih eines Feuerzeuges aus unserem Besitz nachzukommen, obzwar wir Zweifel
daran hegten, daß es uns selbst irgendwann einmal gegeben haben hätte können.
Nichtsdestotrotz
machten wir Anstalten, seiner Aufforderung unverzüglich nachzukommen, trotz des
Verdachtes, daß jeniger dieses, also das zu entlehnende Objekt, nicht zum Zwecke
des Inbrandsetzens einer dazu erforderlichen Zigarette benutzen hätte können.
Uns
war ja wohl bewußt, daß ihm der Augenschein die unantastbare Aura und fürderhin
Präsenz eines Nichtrauchers verlieh.
Hier verlor sich
unsere Wahrnehmung im Nichts, das bedeutete für uns, daß die Zweifelhaftigkeit
der Anwesenheit zweier gewisser Studenten der Medizin als unumstößlich galt. Dieser
Vermutung ward Untersatz gegeben durch die eindeutigen Zeugenaussagen der in jenem
Café temporär ansessig gewesenen Gäste, Individuen sondergleichen, die uns keinen
Zweifel mehr daran haben ließen, daß auch sie nicht gänzlich von der Unabwesenheit
der beiden nicht beeindruckt gewesen wären.
Die mühsame
Rekonstruktion jener von uns auf keine Weise festgehaltenen Begebenheiten bot
uns einen grauenhaften Beweis für die Unmenschlichkeit fehlender Inignoranz.
Ein
Gast ließ verlautbaren, daß er - in Besitz seiner geistigen sowie körperlichen
Qualitäten, als auch seiner sämtlichen Feuerzeuge, deren Anzahl für ihn niemals
Gegenstand einer näheren Inventur gewesen war - niemals etwas von den zwei uns
zur Verfügung gestellten Objekten einer gewissen Diskussion und Fragestellung
gehört, gesehen, geschmeckt oder gerochen hätte.
Ein zweiter,
dessen Äußeres uns Anlaß für die Vermutung gab, wir hätten es womöglich mit einem
weiblichen Exemplar der Gattung Mensch zu tun, also eine zweite, wußte von überhaupt
nichts und hatte also keine Ahnung, in Bezug auf uns, die beiden oder sonst irgendwen.
Wir
waren ratlos.
Die damit keineswegs sich selbst bewandte Verknüpfung der
Geschehnisse erreichte die bedenklichen Ausmaße eines gordischen Knotens. Diese
Auswirkungen hatten logischerweise eine Konsequenz zur Folge.
Wie
auch immer, grundsätzlich war und ist es so, daß wir nach dem Verstreichen einer
gewissen Zeitspanne im allgemeinen und im besonderen nicht mehr gewußt haben werden,
was wir jetzt gewußt zu haben glaubten, was uns wiederum außerhalb der Lage versetzte,
zu wissen, was wir nicht mehr oder nicht wissen semikolon eine schwer nachzuvollziehende
Inhärenz als Grundlage einer immanenten Veranschaulichkeit, geschmeido die innere
Verlautbarung eines äußeren Umstandes, ließ uns dem fröhlichen Vergessen anheimfallen.
Da wir ja mit keinem Strich, und ohne Fug und Recht, niemals nicht behauptet hätten,
daß wir uns an irgendetwas erinnert haben könnten, was ja die Grundlage aller
zum größten Teil entbehrlichen Tatsachen noch weniger sein kann, als uns bis zum
gegenwärtigen Zeitpunkt zur Gänze entfallen war.
Als
Beweis für den freien Willen zweier Individuen, ohne oder aber mit einer gewissen
Abhängigkeit behaftet, füllten zwei äußere Erscheinungsformen unser inkontinentes
Gesichtsfeld, das heißt zwei Medizinstudenten waren mit einem Male verschwunden.
Da
die schlagartige Nichtanwesenheit dieser beiden von uns beiden mangelhaft wahrgenommenen
Verdächtigen unserer Aufmerksamkeit, gegen unseren Willen, entgangen war, wirft
das Vorangegangene ein zweifelhaftes Licht - unzweifelhaft - auf die von uns nicht
unternommene Rekonstruktion ebendieses zeugenlosen Ereignisses: mannigfaltig sei
die Ansicht, von uns zu keiner wie auch immer gearteten Consideration gezogen,
daß aufgrund mangelnder Beweise keine Füllkraft an Aussagen über die Präsenz der
beiden, uns ausgeschlossen, nachweisbar die Begrenztheit unserer Wahnehmung entleert
ließ.
(Und jetzt - direkt - Kamera auf die beiden Medizinstudentinnen:)
Die
Bedienstete, in einem gewissen Gastgewerbe angestellt, bedeutete uns mit einem
fragwürdigen Blick, eine Antwort auf ihre ungestellte Frage zu verlautbaren, ob
auf dem Platz, auf welchen sie wies, irgendjemand gesessen hätte.
Ein
Feuerzeug und nicht auffindbare Zigarettenstummel präsentierten uns ja die möglicherweise
vorhanden gewesene Interaktion eines Gastes oder auch zweier Gäste mit dem genannten
Werkzeug, worauf wir aber einander nur mit leeren, nichtssagenden Gesten versichern
konnten, daß wir nicht wüßten, wovon hier die Rede sei.
Ohne
Vorwarnung betraten zwei Medizinstudenten den Raum.
Eine heillose Aufmerksamkeitslosigkeit
bemächtigte sich unser angesichts all dessen.
Das ist derzeitig unsere einzige
Erinnerung an eine nicht vonstatten gegangene Wissenslücke. Ich bemerkte, daß
mein Feuerzeug, welches ich uns zur Erhitzung unserer Zigarettenspitzen präsentieren
wollte, sich drei Meter neben uns auf einem leeren Tisch befand.
Zeuge
A.: (vereidet und über ihre Rechte aufgeklärt)
"Ich bin selbst Medizinstudent,
darum ist mir das Ausborgen von Feuerzeugen zum Nichtzweck der Zigarettenspitzenerhitzung
durchaus vertraut, geläufig und ein Greuel. Darüberhinaus besitze ich weder eine
Erinnerung an die von mir entliehenen Feuerzeuge, noch an mich als Entlehner derselben."
Zeugenaussage Ende
Zeuge B.: (vereidet und über ihre Rechte aufgeklärt)
"Wir
erinnern uns an gar nichts, denn wir haben niemals von irgendetwas Bescheid erhalten.
Dadurch gestaltet es sich für uns schwierig, zu irgendwelchen Fragen Antworten
zu finden. Was wir aber wissen, ist, daß unsere rechtswidrige Erinnerungslosigkeit
möglicherweise eine juristische Konsequenz seitens der Verhörenden in diesem Falle
nach sich ziehen könnte. Durchaus wissen wir aber nicht einmal das, und können
einander gar nicht mehr zur Erklärung bieten, was denn überhaupt der Inhalt einer
wahrscheinlichen Frage gewesen sei."
Zeuge D.: (vereidet und über ihre
Rechte aufgeklärt)< BR>"Ein leeres Gedächtnis ist meine einzige Eigenschaft,
wenngleich ich hierzu nicht zu Rate gezogen werden kann, da ich Nichtraucher bin."
Zeuge
F.(-euer):
"Ich entbehre einer gewissen Funktion, die ich innehaben hätte können,
würde man mit einer solchen angenommenen Funktion vertraut sein, was ich aber
für fragwürdig halte, weil mein Auftraggeber, für den ich den Status eines Angestellten
einnehme, mit einer solch theoretischen Funktion ganz sicher nicht vertraut sein
würde."
Urteil: Das jüngste uns zur Verfügung stehende Gericht hält fest,
daß die Tatsächlichkeit der Existenz der hier zitierten Zeugen einer genauen Prüfung
unterzogen werden muß, um der Verdunkelungsgefahr durch den Ausfall der hier gegeben
zu sein scheinenden Rahmenbedingungen entgegenzutreten, wenngleich fürderhin,
äh, nicht mehr von, äh, einer Grundlage ausgegangen werden kann, die allein auf
demselben beruht!
Urteil: Iurisdiktion ist illegal. Die Zeugen, soeben
vorgeladen und vereidigt gewesen, bedienten sich einer keineswegs legalen Vorgangsweise,
um fehlende Angeklagte wie auch immer und in welcher Art und Weise zu belasten.
Da
die vorangegangenen Zeugenaussagen völligst rechtswidrig sind, dürfen, ja müssen,
sie zu keiner Bedeutung, keinem Belang in welcher Art auch immer geführt haben.
Nichtsdestoweniger
wurden die beiden Erzähler vom Hohen Gericht zu lebenlangem Vergessen verurteilt.
Das Urteil ist innerhalb der erlaubten Grenzen, die in Anbetracht der Ungesetzlichkeit
des Urteils selbst, rechtskräftig, aber entzieht sich unserer Kenntnis.
Diese
Rechtskräftigkeit verliert im Sinne der Verurteilten jegliche Ungültigkeit, was
den kontroversen Erwartungen der hinzugezogenen Vernommenen in keinster Weise
entsprochen hatte: Gelächter...
Der Sinn dieser ganzen Sache ist auch
weitläufig ein Diskurs unter gelehrten Skolastikern gewesen, desselben Existenz
das Mittel und die Thematik einer weiteren Disputation, von Zeugen, die hier nicht
als Zeugen angeführt werden dürfen, darstellten.
Die Bedeutung
dessen wurde unter verschiedenen Umständen nicht analysiert, wobei sich in Anbetracht
der unverwirklichten Konzepte eine Ratlosigkeit herauskristallisierte, die von
fundamentalistischen Organen im Dunstkreis der hiesigen medizinischen Fakultät
nur halbherzig demontiert wurde, was auf eine Herangehensweise schließen läßt,
aus der es ratsam ist, nicht zu deduzieren, daß hier ein willentlicher Verstoß
gegen die unerwähnt gebliebenen Paradigmen gewähleistet werden muß.
Folglich stelle sich dem Betrachter als ratsam entgegen, daß eine obrige Instanz,
wie das völlig an den Haaren herbeigezogene sehr junge Gericht, im Falle einer
prophylaktischen Anklage gegen fehlende, ja unauffindbare Angeklagte, geleugnet
werden müsse, als Folgetrugschluß des oben genannten rechts sehr schwachkräftigen
Urteils.
Bis dato ward nicht erschlossen, wenngleich
auch der Versuch dazu von allen Beteiligten unterlassen zu werden schien, wer
an fraglichem Schauplatz die Nichtpräsenz in der von den Verantwortlichen dringlichst
empfohlenen Form und Art und Weise in Anspruch genommen hätte werden können.
Damit
dürfte ja wohl die Unschuldigkeit, unzulänglicherweise, der Erzähler komma im
Übrigen weder verwandt noch bekannt mit den beiden Erzählerinnen komma für alle
offengelassenen Zweifel in Form einer unzweifelbedürftigen Bestätigung, deren
Bestand stark bedroht war, stattgegeben sein.
Hier, an dieser Stelle, kratzten
zwei Medizinstudenten an die Tür, die wir irrtümlicherweise in der Besenkammer,
wo sich unser Jahresvorrat an Feuerzeugen befand, eingesperrt gehalten hielten.
Sie rannten sofort zur Futterschüssel und gaben uns damit den Anschein, sich als
eine Katze identifiziert zu wissen, woraufhin wir alle Hoffnung verloren.
Wir
aber wußten, dieses Ablenkungsmanöver - von unbedauerlichem Intellekt gepeinigt
- zu deuten: plötzlich betraten zwei Medizinstudenten das Fensterbrett und pochten
mit ihren Schnäbeln ungehalten an die Fensterscheibe, die uns bisher von der Außenwelt
abgeschieden gehalten hatte.
Zu diesem Zeitpunkt geschah es unwiderruflich,
daß uns zwei Medizinstudenten in Form eines Zigarettenstummels aus dem Aschenbecher
heraus ungescholten anblickten und uns zu fortwährendem Beantworten ihrer sich
als unablässig darstellenden und erweisenden Fragenkataloge genötigt zu werden
gezwungen hatten.
Natürlich war dies ohne Frage absurd -
wir glaubten nicht daran, was uns wiederum in die Arme eines gewissen Caféhauses
(mit dem Firmennamen "Zum Marcel") zu treiben erhofft hatte. Hiervon war jedoch
nichts zu bemerken.
Im vor uns gestandenen Koffeingetränk
schwommen zwei Medizinstudenten, die unsere - im Vergleich zu ihrer nicht vorhandenen
Körpergröße - eingesetzten Kaffeelöffel als augenscheinlich bedrohlich erachteten,
worauf wir durch die dementsprechenden Umstände immer wieder hingewiesen wurden,
wir jedoch nichts unversucht ließen, sie mit unserem zuckerüberzogenen Kaffeebesteck
einzunehmen zu versuchen, währenddessen sie an ihren Platz zurück mußten, um ihrem
fortlaufenden Mangel an Auftreten ganz und gar gerecht zu werden und den Umstehenden,
die ihrerseits jeglicher Belanglosigkeit in Bezug auf die uns allzu gut bekannten
Vertraulichkeiten entbehrten.
Wiedergabe der Zeugenaussage des ersten Erzählers:"Ja."
Wiedergabe
der Zeugenaussage des zweiten Erzählers:"Nein."< BR>
Strenggenommen brachte
uns die oben beschriebene Krisensituation in einen Zustand unzumutbarer Verfassung,
deren feine blonde Härchen sich aufreizend im Winde spielten. Genaugenommen war
und ist uns aber dieser Sachverhalt zu jedem angegebenen oder auch nicht angegebenen
Zeitpunkt egal.
Die in jenem Etablissement festgezurrte Kraft
brachte uns - auf Bestellung - zwei "Medizinstudenten im Hemd" an unseren Tisch,
die wir sogleich unter Inanspruchnahme von was auch immer manisch zu verzehren
glaubten.
Tatsache war geblieben, daß ein unglaubwürdig wirkend
konkretes Nichts sich auf unseren Löffeln wiederfand, dem wir uns sehr nahe, wenn
nicht gar identisch fühlten.
"Uns blieb also nichts weiter, übrig nämlich,
als dieses unscheinbare Nichts zu befürworten. Wort des lebendigen Gottes. Selig
sind jene, die noch nie in ihrem Leben zwei Studenten der Medizin erblickt hätten,
es wird ihnen das Himmelreich verwehrt bleiben. Also sprachen Marcel und sein
treues Faktotum, der Homunculus Spasticus, zu seinen Eltern - das ist würdig +
recht - , die Söhne von Geschmeido, dem Abseitigen:
Jener
war es, der zum Berge der Propheten schwomm und er tat gut daran, denn zwei Studenten
der Medizin, so sei es und so steht es geschrieben im heiligen Buche, dürfen niemals
je irgendwann & irgendwo erblickt werden, sonst gehe jenen die Haut von den
Augen.
Während sie eingehen unter mein Dach, so sprachen
Marcel, sollen sie vergessen werden. Und er sah, daß es gut war."
Da trug
es sich zu, daß sich uns eine Einladung zu einem noch jüngeren Gericht und zur
Benedeiung der beiden Fragwürdigen entspannte, der wir nicht imstande waren, Folge
zu leisten.
Die zwei Medizinstudenten rösten sich in Lauch auf.
Was
blieb noch übrig?
Wir nicht.
In einer Ausstellung ,uns unbekannt, besahen
wir uns in einem Anflug von Ekel die 30.000 Jahre alten Bildnisse zweier Medizinstudenten.
Die dort Angestellten konnten uns nichts aus dem leeren Schatz ihrer Erinnerung
feilbieten und sie konnten uns nicht sehen, da wir anscheinend nicht zugegen waren.
Das
nahmen wir zum Anlaß, eine Ausstellung zu besuchen, und in einem Anflug von 30.000
Jahre altem Ekel die angestellten Bildnisse zweier Medizinstudenten nicht zu sehen.
Im
angrenzenden Museums-Café ließen wir einen Café auf unsere Rechnung schreiben,
die uns trügerischerweise als scheinbare Angestellte der dortigen Gesellschaft
aufzuweisen schien, während die Cafetesse an einem Brustintertrigo litt.
Wir
verließen die Ausstellung ohne Gewähr und ohne beschränkte Haftung.
Eltern
haften für ihre Götter.
Des Kataklysmi 27. Teil:
Marcel hatte 14
Apostrophen um sich versammelt, und tat kund, als wäre nichts geschehen.
Sie
durchschritten die Gärten von Getsemahne 2000, als zwei Medizinstudenten sich
ihnen in den Weg stellten und höflich mit ihren Schnäbeln zu ihren Füßen eine
gewisse Rippenfraktur eines gewissen Marcels zum Anlaß einer Disputation nahmen.
Finis
Kataklysmi XXVIIi
Liebe Gemeinde!
Es befinden
sich zwei Medizinstudenten unter uns, deren Auftreten zum Anlaß Sorge trägt, die
hier uns versammelten Trauernden um einen gewissen Marcel schmählich im Stich
gelassen haben sind, in gutem Glauben, zu meinem Gedenken.
Diözesanbeamter
Geschmeido Abseitig
Als wir den nicht vorhandenen Brief in unserem Futternapf
vorfanden, packte uns das schiere Ergrauen. Wir sahen uns einer unlösbaren Gegenüberstellung
vor die Füße geworfen.
Wir waren eine Katze
geworden, und außerdem sahen wir im Spiegelbild einer Fensterscheibe unsere
beschnäbelten Antlitze, in einem Aschenbecher gefangen, von zwei zucker-überzogenen
Kaffeelöffeln in die Münder des Nichts geschoben, verzehrt im Hemd, wiedergeboren
ohne Feuerzeug.
Wir befragten die Anwesenden im Café "Zum Marcel" über
den Verleih eines Feuerzeuges, doch keiner konnte sich an uns erinnern, niemand
hatte uns jemals in seinem oder ihrem Leben gesehen, einschließlich zweier fragwürdiger
Gäste, die anscheinend wie wild in ihren Kaffeetassen herumstocherten, um augenscheinlich
etwas sich darin Befindliches vom Leben zu befreien...
Ende.