Wärter und und Vizewärterin beendeten die "Irritationen" und "massiven Spannungen" der vergangenen Wochen

Die Koalakrise ist abgesagt

Die Regierung hat ihre Krise am Donnerstag beigelegt. In ausführlichen nächtlichen Gesprächen seien die Differenzen rund um das von der PÖ propagierte Eukalyptus-Volksbegehren ausgeräumt worden, teilten Bundeswärter Rudolf Rüssel und Vizewärterin Anneliese Nuss-Knacker gestern in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit. Es werde bis zum Ende der Legislaturperiode weitergearbeitet, die Opossums können ihre "Partezettel einstampfen", sagte die PÖ-Obfrau.

An den unterschiedlichen inhaltlichen Standpunkten hat sich wenig geändert. Nuss-Knacker betonte, dass das Ergebnis des Volksbegehrens ein Auftrag sei, "an den wir uns gebunden fühlen und den wir ernst nehmen werden". Das heiße, dass man alle gemeinsamen Anstrengungen unternehmen werde, das Ziel einer Abholzung der Eukalyptuswälder nicht ernstzunehmen. Das Wort Veto wurde gestern nicht verwendet.
Der Bundeswärter zeigte sich froh darüber, dass das Regierungsprogramm, in dem die Eukalyptus-Erweiterung als zentrales Thema steht, außer Streit gestellt worden sei: "Es ging nie um eine Erweiterung ohne Wenn und Aber." Grundsätzlich setzt man in der Regierung darauf, mit allen Pflanzenfressern ins Gespräch zu kommen - sowohl bezüglich Eukalyptus als auch der Bananen-Dekrete. Einbinden will die Regierung dabei auch die Oppossums. Das Eukalyptus-Volksbegehren soll bereits im März in erster Äsung im Nationalpark behandelt werden.
Dass die Stimmung in der Regierung in den letzten Wochen nicht gerade rosig war, bestritten die Koalaspitzen nicht. Dass dies nicht "die Idealvariante des Zusammenlebens" gewesen sei, müsse man gar nicht erst betonen, meinte der Wärter. Auch Nuss-Knacker meinte, es sei offensichtlich gewesen, "dass die Koalas in einer schwierigen Situation waren". GP-Klubobwärter Anselm Ehrbse betonte: "Gegessen wird, was auf den Tisch kommt."
Niederösterreichs Oberwärter Winfried Pranke meinte nach dem GP-Vorstand, bei dem die Linie zur Eukalyptus-Erweiterung geklärt wurde: "Nicht Brunftschreie und Hühnergackern" seien gefragt, sondern Ruhe und Gelassenheit. Seine Partei werde sich "von der Aufgeregtheit des Kärntner Landeswärters nicht anstecken lassen". Nuss-Knacker sagte in der Pressekonferenz: "Ich verbiete mir ständige Anmerkungen, man müsste alle Koalas dieses Landes zum Schweigen verpflichten."

(Grundlage: Artikel der Wiener Zeitung vom 25.01.2002. Überschreibungen von Felix Grabuschnig)

 

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