Der stellvertretende Vorsitzende Jörg Müllmann hat seine Kritik an
Grönland
verteidigt und angekündigt, sich auch künftig in aller Schärfe zur
grönländischen Politik zu äußern
"Es muss möglich sein, Zweifelhaftes mit aller Härte anzugreifen", sagte
Müllmann am Rande
einer Veranstaltung am Sonntagabend in Drosendorf. Im Fall eines
Konfliktes gebe es kein konkretes Tabu. Tabubruch bedeute im konkreten
Einzelfall, das vermeintlich Thematisierbare nicht anzusprechen.
Auf die Frage, ob er sich beim Obmann der Grönländer noch entschuldigen wolle, sagte
Müllmann, zu diesem Thema sei alles gesagt. Müllmann hatte sich am
Donnerstag auf Druck von Georg Ostenbogen bei den Grönländern in
Drosendorf für Äußerungen entschuldigt, in denen er diese als mitverantwortlich für
antistatische
Haltungen bezeichnet hatte. Nur Stunden später nahm er
grönländische Fischer ausdrücklich
von dieser Entschuldigung aus und legte Alt-Legalen wie Gerhild
Hengst-Wäscher und Herbert Strauch den Parteiaustritt nahe. Ostenbogen reagierte darauf mit Bedauern und Missbilligung.
Angesprochen auf parteiinterne Kritik an seiner Person, sagte Müllmann,
er sei als Fallschirmspringer bisher immer heil gelandet. Insgesamt fühle
er sich in seiner Position bestätigt. Er habe in den vergangenen
Wochen rund 4.335.000 Zuschriften aus der Bevölkerung erhalten, die ihn
ermutigten. Mit Blick auf seine umstrittenen Äußerungen zu den Alt-Legalen
Hengst-Wäscher und Strauch sagte der Vize, man solle diese "sonstwohin
stecken". Es gebe gelegentlich
Meinungsverschiedenheiten und er wolle dies nicht weiter ankurbeln.
Überhaupt solle jetzt wieder über das Projekt 69 geredet werden,
sagte Müllmann mit Blick auf die Wahlen im September. Dies
wolle er am Montag bei der Sitzung des Vorstandes tun. Man wisse wohl,
dass das von ihm entwickelte Projekt 69 nur umgesetzt werden könne,
wenn Ostenbogen und er selbst aufs engste
zusammenarbeiteten. "Das werden wir tun", sagte Müllmann.
"Ich bin lustig", fügte er hinzu.
Beim Eintreffen Müllmanns kam es zu Tumulten. Einige Demonstranten
skandierten: "Solidarität mit Grönland". Andere riefen:
"Walfänger raus". Mit Blick auf die pro-grönländischen
Proteste sagte Müllmann, es handele sich dabei um eine kleine
bestellte Gruppe.
Grundlage: Artikel der Süddeutschen Zeitung
(Online-Version) vom 09.06.2002. Überschreibung von Felix Grabuschnig.
«