Barbapapas Rückkehr
Wien 2002 ist, wo barocke Leibesfülle und alternative Fortpflanzungsmethoden vom Zeitgeist abprallen



"Grindig" seien sie, "so komisch und ur-fett, diese Praprapras - oder wie sie halt heißen", sagte der Bub in der Straßenbahn zu seiner Mutter, während seine Schwester die Kennmelodie des einst so populären "Betthupferls" zwischen ihren Milchzahnreihen zersummte.

Die Mutter allerdings konnte ihre Begeisterung kaum beherrschen: "Wowannwirklich???" fragte sie ihre Sprösslinge, ein nostalgisches Lächeln auf den Lippen.
Jaja, früher, da sei um fünf vor sechs ein Betthupferl gesendet worden.
Der Sohn: "Ha! Du bist um sechs Uhr schlafen gegangen?! Ich geh´ um elf schlafen."
Die Tochter: "Es macht viel Spaß, mit der Familie Praprapra ...."
Der Sohn: "Der ist rosa und krebst in der Erde herum."
Die Mutter: "Barbapapa, Barbamama, Barbabella, Barbaletta, Barbarix, Barbabo - mir hat das gefallen."

Aber überlassen wir diese Menschen ihrem Alltag.

 

In einigen Chatforen feiern die bunten Birnenförmigen jedenfalls fröhliche Urständ´ - böse Zungen meinen, die Ursache hierfür sei möglicherweise, dass die Körperform vieler damaliger Betthupferl-Gucker mittlerweile eine gewisse Ähnlichkeit mit jener der Barbapapas aufweise ... 

ORF1 zeigt 45 Folgen der in den 1970-er Jahren entstandenen Zeichentrick-Serie, und zwar zu recht sonderbaren Sendezeiten, nämlich wochentags um 6.50 h und um 12.10 h. Ob man da - absichtlich? - an der Zielgruppe vorbei schlittert?

Keine Quizfrage aus der Millionenshow: "Spielt Barbarella auch in dieser Serie mit?" 
Aber nicht doch ...

(Felix; 12.07.2002)