Nach Tschelaleddin Rumi
Wohl
endet Tod des Lebens Not,
Doch schauert Leben vor dem Tod.
Das
Leben sieht die dunkle Hand,
Den hellen Kelch nicht, den sie bot.
So schauert vor der Lieb ein
Herz,
Als wie von Untergang bedroht.
Denn
wo die Lieb erwachet, stirbt
Das Ich, der dunkele Despot.
Du laß ihn sterben in der
Nacht
Und atme frei im Morgenrot.
(von Friedrich Rückert; 1788-1866)