Ich liebe
Nun mag die Welt in ihren Festen
beben,
entfesselt wüten mag das Element;
denn eine neue Ära tritt ins Leben,
die keinen Haß und keinen Streit mehr kennt!
Durch meine Seele ziehts mit Zauberweben -
o! wie´s im Herzen Glück verheißend brennt!
Die Pulse fliegen mir, die Lippen beben,
ich fühls, das ist es, was sich Liebe nennt!
Und möge alles rings in nichts versinken,
ich lebe und der Liebe Sterne winken!
O! Könnt ich, was ich fühle, könnt ichs sagen!
Doch keine Sprach´
ist mir dazu verliehn,
auf zu den Sternen scheint es mich zu tragen,
die dort in dunkler Ferne leuchtend ziehn,
ja, immer höher führt ein Feuerwagen
mich in das Reich der schönsten
Phantasien,
und dieses Herze fühl ich höher schlagen,
und diese Wangen fühl ich wärmer glühn!
Des Kummers Wolken seh ich leicht entschweben
und neue Glut entfacht mir neues Leben!
Da steh ich und muß denken und muß sinnen,
so wie ein Träumender verloren sinnt.
Mein ganzes Herze konntest du gewinnen,
in einem Augenblick, geliebtes Kind,
und um mein Sein die leichten Fäden spinnen,
die zart und weich, doch unzerreißbar sind.
In meinem Busen glüht ein
wonnig
Minnen,
und längst erwachten schon so sanft und lind
des Herzens süße - zart gehegte Triebe
im goldnen Morgenstrahl der jungen Liebe.