Ernst Jandl (1925 -2000)


Ernst Jandl wurde am 1. August 1925 in Wien geboren, leistete ab 1943 Militärdienst, wurde 1946 aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen und übte, nach dem Studium der Germanistik und Anglistik, ab 1949 bis 1979 die Tätigkeit eines Gymnasiallehrers aus, war von dieser allerdings aufgrund seiner schriftstellerischen Berufung häufig beurlaubt. Zeitlebens verband ihn eine enge Freundschaft mit Friederike Mayröcker.

Seine erste literarische Veröffentlichung in der Zeitschrift "Neue Wege" erfolgte 1952. Im Jahre 1956 erschien sein erster, als "noch konventionell" bezeichneter Gedichtband "Andere Augen". Später allerdings entwickelte Ernst Jandl seinen, relativ nüchternen, persönlichen Stil, geprägt von Veränderung des herkömmlichen Sprach- und Grammatiksystems (Lautgedichte, Wortspiele, experimentelle optische wie akustische Formen), der ihn zu einem der bekanntesten Vertreter der "Konkreten Poesie" werden ließ. 1973 war er Mitbegründer der "Grazer Autorenversammlung", deren Vizepräsidentschaft er ab 1975 inne hatte und deren Präsident er von 1983 bis 1987 war. In den Jahren 1979 bis 1985 war Ernst Jandl Vizepräsident der "IG Autoren".

Neben Lyrik schrieb er Stücke wie auch Hörspiele und war als Übersetzer tätig.

Jandls Lyrik lebt vor allem im Vortrag, und keiner vermag sie so pointiert zu rezitieren wie Jandl selbst es konnte. Die Liste seiner Auszeichnungen und Preise ist lang: "Österreichischer Staatspreis", "Büchner-Preis", "Mühlheimer Dramatikerpreis", "Trakl-Preis", "Deutscher Kleinkunstpreis", "Peter Huchel-Preis", ...

Ernst Jandl starb im 75. Lebensjahr am 9. Juni 2000 in Wien.

ottos mops ottos mops trotzt
otto: fort mops fort
ottos mops hopst fort
otto: soso

otto holt koks
otto holt obst
otto horcht
otto: mops mops
otto hofft

ottos mops klopft
otto: komm mops komm
ottos mops kommt
ottos mops kotzt
otto: ogottogott

(Ernst Jandl)