(...)
Jüngferlich fesselt ein Band die gesetzlos hängenden Haare.
Viel zwar warben um jene; doch sie, den Werbenden abhold,
Flüchtig und scheu vor dem Manne, durchstreift Einöden der Wälder;
Und nicht Hymen noch Amor
bekümmert sie, noch die Vermählung.
Oftmal sagte der Vater: Gewähre mir, Tochter, den Eidam!
Oftmal sagte
der Vater: Mein Kind, gewähre mir Enkel!
Jene, die gleich dem Verbrechen die ehliche
Fackel verabscheut,
Färbt ihr
schönes Gesicht mit schamhaft glühender Röte;
Und um den Hals
dem Vater die schmeichelnden Arme geschlungen:
Gib mir, sprach sie, beständig,
Geliebtester unter den Vätern,
Mädchen zu sein! Dies gab ihr Vater
vordem der Diana!
Zwar willfährt dir jener; doch hemmt dir, Mädchen, die Anmut
Deinen Wunsch, und es strebt dem GelübdŽ entgegen die Schönheit.
(...)
(aus den Metamorfosen
des Ovid)
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