Ain tunkle varb in
occident
mich senlichen erschrecket,
seit ich ir darb und lig ellent
des nachtes ungedecket.
Die mich zu fleiss mit ermlin weiss und hendlin gleiss
kan frölich zue ir smucken,
die ist so lang, das ich von pang in dem
gesang
mein klag nicht mag verdrucken.
Von strecken krecken mir die pain,
wenn ich
die
lieb beseufte,
die mir mein gir neur went allain
darzue
meins vaters teuchte.
Durch
winkenwank ich mich verker
des
nachtes ungeslaffen,
girleich gedank mir nahent verr
mit unhilfflichem
waffen.
Wenn ich mein hort an seinem ort nicht vind alldort,
wie oft ich
nach im greiffe,
so ist neur, ach, mit ungemach feur in dem dach,
als
ob mich prenn der reiffe.
Und winden, pinden sunder sail
tuet si mich
gar gen tage.
ir mund all stund weckt mir die gail
mit seniklicher klage.
Also vertreib ich,
liebe Gret,
die nacht pis an den morgen.
(von Oswald von Wolkenstein; 1377-1445)