Schon alleine beim Durchblättern dieses Buches läuft dem Betrachter das Wasser im Munde zusammen. Die Bilder, die von der Fotografin und Stylistin Lotti Bebie stammen, lassen die Geschmacksnerven beben.

Margaret Brunner-Surati ist es mit diesem Buch gelungen die Vielfalt der asiatischen Küche näherzubringen und sie mit europäischen Elementen zu kombinieren. Bei dieser Art von Kochen, sollte es gelingen Teil der Bemühungen zu werden, die unser Leben erhalten. Damit nehmen wir wahrlich Teil an der Fülle unserer Welt, erkennen plötzlich, welche Vielfalt um uns herum besteht. Mit diesem Buch wird Kochen nicht zu einem zeitaufwendigen Mittel um Essen zuzubereiten, sondern fast zur Meditation.

Das Buch ist in acht Kapitel unterteilt, und im Anschluss findet man noch Hinweise zur Küchenpraxis und ein Rezeptverzeichnis.

Unter den Suppen finden wir sowohl heiße als auch kühle Suppen, wobei die Kürbiscremesuppe mit Apfel-Chili-Chutney meinen persönlichen Favoriten darstellt. Alleine die berauschende Farbe ist ein Augenschmaus und als Beginn für ein fabelhaftes Essen ausgezeichnet geeignet.

Die Fischgerichte zeigen viele neue Varianten um Fisch schmackhaft und exotisch zuzubereiten.

Im Kapitel Nudeln, Reis und Gemüsegerichte gibt es viele schnell und unkompliziert zuzubereitende Speisen, wie etwa Bandnudeln mit Pouletbrustfilet und Curryananas, Reis mit roten Linsen und Gemüse, Nasi Goreng und Nudeltopf mit Miesmuscheln.

Der letzte Teil der Rezepte besteht aus süßen und fruchtigen Verführungen. Diese Desserts sind die Krönung jeden tollen Essens. Mein erster Kontakt mit dem Lychee-Tiramisu war Liebe auf den ersten Biss, aber auch das Kokos- und Mangoeis sind jeder Zeit die Diätsünde wert.

Ich war fasziniert von der Vielfalt dieses Buches, aber auch von der guten Beschreibung der Rezepte, die ein problemloses Nachkochen durchaus möglich machen, auch wenn manches gewisser Geduld bedarf.

Die Autorin Margarete Brunner-Surati stammt aus Bandung auf Java. Aufgewachsen ist sie aber in Den Haag, bei einer Tante und bei der Großmutter, die der Enkelin die Liebe zur indonesischen Küche vermittelt hat. Seit über zwanzig Jahren lebt Fr. Brunner-Surati in der Schweiz und veranstaltet auf Anfrage indonesische Kochkurse. Die Autorin schätzt aber ebenso die italienische oder französische Küche, so findet man in ihrem Buch auch Rezepte von kochenden Freundinnen und Freunden. East meets West - nicht nur ein tolles Kochbuch, sondern ein Statement für Weltoffenheit und Toleranz.

(margarete, april 2002)