Terry Pratchett: "Ein Hut voller Sterne"
Ein Märchen von der Scheibenwelt
Für die mittlerweile elfjährige Tiffany wird es höchste Zeit, ihre Heimat zu verlassen, um durch eine fachgerechte Hexenausbildung ihre magischen Kräfte in den Griff zu bekommen. Vor allem muss Tiffany lernen, mit der Fähigkeit, aus ihrem Körper zu treten, umzugehen. Denn der "Schwärmer", ein bösartiger, uralter Geist - unfähig zu sterben und ständig auf der Suche nach neuen "Wirten" - hat sich Tiffany als nächstes Opfer ausgesucht. Er wird von innerer Größe angezogen, und Tiffanys schlummernde Talente scheinen ihm genau das Richtige. Er nistet sich bei ihr ein und beginnt, ihr Verhalten zu steuern - mit katastrophalen Folgen. Doch hat er die Rechnung ohne Tiffanys Willenskraft und nicht zuletzt ohne die wüste blaue Bande gemacht, die bei ihrer Rettungsmission allerdings durch diverse Prügeleien und Saufgelage ein klein wenig aufgehalten wird ... |
Tiffany Weh ist wieder da! Nach
ihrem Debüt in "Kleine
freie Männer" macht sich die junge Hexe nun mit Miss Tick auf dem Weg
zu ihrem neuen Ausbildungsplatz. Begleitet wird sie - von den meisten unbemerkt
- von einer Eskorte der Feegle, jener kleinen freien Männer, die bereits in
einigen Scheibenweltromanen vorkommen. Glücklicherweise gibt es am Anfang des
Buchs eine kleine Einführung bezüglich der Nac Mac Feegles - für alle
Neuhinzugekommenen und für diejenigen mit schlechtem Gedächtnis. Tiffany war für
einige Zeit eine Kelda - eine Art Bienenkönigin - der Feegles, daher steht sie
für immer unter deren Schutz und muss darauf achten, was sie sich wünscht,
denn es besteht immer die reale Möglichkeit, dass sie es auch bekommt, und die
Feegles pflegen Wünsche immer sehr wörtlich zu nehmen. |
Dies gelingt ihr
schließlich auch, wodurch Tiffany direkt auf die andere Seite der
Hexenmacht gelangt, was ihre Umgebung nur allzu schnell zu spüren bekommt.
Lediglich die Nac Mac Feegles können mit einer Reise in ihren Geist Tiffany von
ihrem "Geistbesetzer" befreien, doch danach geht der Ärger erst
richtig los, so dass Esme Wetterwachs direkt in das Geschehen eingreifen muss ...
Die Geschichte ist gut erzählt und für einen Roman von Terry Pratchett von
mittlerer Fantasiequalität. Doch die Gespräche der Hexen untereinander -
speziell zwischen Esme und Tiffany - sind alleine den Preis des Buchs bereits
wert, denn hier wird nicht nur das Wesen der Hexerei beleuchtet, sondern
"das Leben, das Universum und der ganze Rest" in bester Tradition der
britischen Fantastik und gedanklich wie auch sprachlich derart dicht dargestellt,
dass man manche Sätze dreimal lesen kann und jedes Mal aus einem anderen Grund
lacht.
(K.-G. Beck-Ewerhardy; 01/2006)
Terry Pratchett: "Ein Hut voller Sterne"
(Originaltitel "Tiffany Aching 2. A Hat Full of Sky")
Aus dem Englischen von Andreas Brandhorst.
Manhattan Verlag, 2006. 352 Seiten.
ISBN 3-442-54608-7.
Buch
bei amazon.de bestellen
Hörbuch:
Gesprochen von Boris Aljinovic.
Random House Audio, 2006. 4 CDs, Laufzeit ca. 280 Minuten.
ISBN 3-86604-095-4.
Hörbuch
bei amazon.de bestellen