Terry Pratchett: "Heiße Hüpfer"

Eine Australien-Parodie der etwas anderen Art ...


Dies ist der zweiundzwanzigste Scheibenweltroman, und er zeigt den Helden des allerersten Scheibenweltromans in einem ganz neuen Land, das beunruhigende Ähnlichkeit mit Australien hat. Nach seinen letzten Abenteuern findet sich Rincewind in einer Art Wüste wieder, in der er trotz seiner fehlenden Vertrautheit mit dem Terrain immer wieder Nahrung und Wasser findet, obwohl gerade die Nahrung ihn teilweise selbst sehr hungrig ansieht.
Ein paar Edelsteinprospektoren finden eine seltsame Kiste mit vielen kleinen Beinen darunter, die sie wirklich nervös macht, die aber glücklicherweise nicht lange bei ihnen bleibt.
In der Unsichtbaren Universität hat sich der Bibliothekar ein ungewöhnliche Krankheit zugezogen, wodurch er sich jedes Mal wenn er niest in einen Gegenstand verwandelt, der gut in seine momentane Umgebung passt. Dies ist problematisch, denn so kann er sich nicht um die gefährlichen Bücher in der Bibliothek kümmern, die sich nur von ihm bändigen lassen. Die anderen Zauberer haben einige Schwierigkeiten damit, ihn zurück zu verwandeln, weil niemand sich an den richtigen Namen des Bibliothekars erinnern kann. Den hatte er nämlich verschwiegen, nachdem er in einen Orang-Utan verwandelt worden war, damit ihn niemand zurückverwandeln konnte. Doch Rincewind könnte - als ehemaliger Hilfsbibliothekar - diesen Namen wissen, weswegen die Fakultät schweren Herzens beschließt, ihn zurück zu holen, wo auch immer er ist.

Um dies herauszufinden, begeben sich die Suchenden zum Spezialisten für grausame und ungewöhnliche Geografie, der allerdings auch nicht in seinem Arbeitszimmer zu finden ist. Stattdessen führt ein Fenster in diesem Arbeitszimmer hinaus auf einen wunderschönen Südseestrand und - natürlich rein in der Absicht, ihren Kollegen zu finden - begeben sich die Zauberer durch dieses Fenster, wobei der Dekan zur Sicherheit sein Angelzeug mitnimmt. Was sich als vorteilhaft erweisen soll, da ihr Aufenthalt auf der anderen Seite des Fensters etwas länger dauern soll als geplant und sehr viel merkwürdiger verläuft, als sie sich jemals hätten träumen lassen, denn die Insel auf der sie auskommen, ist die Schöpfung eines atheistischen Gottes, der wenig später mit ihnen in Kontakt tritt.

Rincewind begegnet unterdessen einem sprechenden Känguru, was ihn auf Grund seiner vorhergehenden Erfahrungen nicht sonderlich überrascht - und auch nicht, dass ihn dieses Känguru zu einem weltbewegenden Abenteuer einlädt, das er unbedingt bestehen muss - und wie immer will der gute Rincewind nichts damit zu tun haben. Während die anderen Zauberer damit beschäftigt sind, einem Gott die Welt zu erklären und ihn damit zu formen, wird Rincewind wieder einmal von einer Katastrophe in die nächste gejagt und muss sich dabei mit Bier servierenden Krokodilen, Schiffe ziehenden Kamelen und ähnlichen Absurditäten auseinander setzen.

Dieses Buch und Bill Brysons "Down Under" zusammen gelesen stellen sicher, dass einen beim Besuch von Oz nichts mehr überraschen kann. 

(K.-G. Beck-Ewerhardy; 09/2003)


Terry Pratchett: "Heiße Hüpfer"
(Originaltitel "The Last Continent")
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