Edith Schreiber-Wicke: "Amadeus Wunderkind"
"Amadeus Wunderkind"
ist eine Biografie der Kinder- und Jungendjahre von Wolfgang Amadeus Mozart. Das
Buch beschreibt die wichtigsten Lebensstationen des Wunderkindes bis hin zu
seinem sechzehnten Lebensjahr.
Ausgehend von Mozarts Briefzitat "Nun muß ich schliessen, den ich muß
über hals und kopf schreiben - komponirt ist schon alles - aber geschrieben
noch nicht" (Zitat Seite 5), hat die Autorin Edith Schreiber-Wicke dem
berühmten Komponisten eine Stimme namens Amadé zur Seite gestellt. Diese
Stimme berät ihn in vielen Dingen seines Lebens.
So hat er im Alter von vier Jahren das erste Mal Kontakt mit dieser Stimme. Sie
bestärkt ihn, anstatt mit anderen Kindern zu spielen, seinem Wunsch
nachzugeben, im Trio seines Vaters "einfach so" die zweite Geige mit
zu musizieren. Die drei Erwachsenen sind erstaunt über das Ansinnen des kleinen
Jungen und lassen es auf einen Versuch ankommen. Er spielt - und im Hause Mozart
ist das Wunderkind
Wolfgang Amadeus Mozart geboren.
Amadé, die Stimme, unterstützt ihn ferner, als er beginnt Klavier zu spielen
und die ersten Noten zu Papier bringen will. Mit vier Jahren entstehen seine
ersten Kompositionen.
Von diesem Zeitpunkt an beginnt der Vater seinen hochbegabten Sohn, zusammen mit
seiner Schwester, zu vermarkten. Das Konzertleben des kleinen Musikers beginnt.
Der Vater ist immer darauf bedacht, möglichst viel Geld für die Leistung der
Kinder zu bekommen. Die Familie reist nicht nur nach Wien zur Kaiserin, der
Mozart begegnet und sie auf die Wange küsst, sondern auch nach Paris und Rom.
In Rom erhält der Vierzehnjährige vom Papst den "Orden vom Goldenen Sporn"
und darf sich "Ritter von Mozart" nennen. Dazu dichtet er: "Amadé,
wir sind Ritter bitter vom goldenen Sporn Horn. Aber wie man sieht, macht mich
das auch nicht gescheiter und so weiter." (Zitat Seite 94) In Bologna
wird er als Jüngster einstimmig in die Musikakademie aufgenommen.
Daneben ist Mozart aber immer noch Kind. Dem Kind, das von seiner Kreativität
lebt, fallen auf den Reisen viele lustige Kuriositäten ein. Er spricht in
lustigen kleinen Versen und erfindet eine Geheimsprache, bei der er bestimmte
Buchstaben vertauscht.
Das Buch erzählt die Lebensstationen des jungen Mozart aus der Sicht des
Kindes, das mit Hilfe der Stimme Amadé seinem eigenen Lebensdrang nachgeht. Die
Gespräche mit der Stimme gewähren dem Jungen einen Zufluchtsort, in dem er als
Kind leben darf; die Stimme ist ihm Berater, Partner, Spielgefährte und Bruder
in einem, kommt aber aus Mozart selbst.
"Amadeus Wunderkind" ist für Kinder durch die kurzen Kapitel sicher
leicht zu lesen und gibt einen kindgerecht erzählten Überblick über die
Lebensstationen des Wunderkindes Mozart.
Durch Mozarts
Verse, manche lustige Begebenheit und durch die Geheimsprache hat die
Autorin auflockernde Szenen eingebaut, die dem lesenden Kinderherz sicher Vergnügen
bereiten.
Vielleicht lässt sich das eine oder andere Kind durch die Erzählung von Edith
Schreiber-Wicke dazu motivieren, sich ernsthafter mit der Person Mozart und seiner
Musik auseinander zu setzen.
(Ingrid; 12/2005)
Edith Schreiber-Wicke: "Amadeus
Wunderkind"
Thienemann, 2005. 112 Seiten mit Illustrationen. (Ab 10 J.)
ISBN 3-522-17751-7.
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Edith Schreiber-Wicke, geboren 1943 in Schärding/Österreich; kurz darauf Übersiedlung nach Steyr; Abitur; Studium in Wien (Theaterwissenschaften, Kunstgeschichte); Heirat; zwei Töchter; Werbetexterin in einer Wiener Agentur, daneben Kurzgeschichten; Lyrik für Zeitschriften und Anthologien; 1983 erstes Kinderbuch: "Der Tag, an dem Anton nicht da war". Fast alle Bücher von Edith Schreiber-Wicke wurden in andere Sprachen übersetzt, mehrere erhielten literarische Preise (u.a. den Eulenspiegel-Preis für "Als die Raben noch bunt waren").