der fragende
ist nämlich der eigentliche mensch das sage ich ihnen in aller geduld
und er muß es anerkanntermaßen sein er kann nicht anders es ist so erforderlich
und das müssen sie sich hier schon anhören ob es ihnen nun in ihre weltanschauung
paßt oder nicht darum kann es auch gar nicht gehen zur ureigensten qualität
des menschseins gehört sehr logisch die unaufhaltsame entwicklung und
die eigentliche substanz von entwicklung ist das fragen und infragestellen
nichts darf zweifelsfrei bleiben alles ist einer erwägung wert wehren
sie sich nicht dagegen es geht hier um existentielle gesetzmäßigkeiten
mithin wäre auch bereits der begriff des fragenden menschen ein ungeheuerlicher
pleonasmus allerdings wird wohl diese naive stilfigur manchmal durchaus
zur existentiellen verdeutlichung von durch vernachlässigung banalisierten
begriffen legitim und geradezu reizend mit manchen worten und begriffen
sind wir uns nur selbst im weg es ist kaum vorstellbar daß die menschen
jemals die freundschaft ihrer sprache gewinnen werden wer wäre überhaupt
legitimiert jegliche fragen zu vermeiden können sie sich überhaupt einen
menschen vorstellen der nichts mehr zu fragen hätte woraus wollte der
noch spannung beziehen was könnte ihn noch überraschen oder motivieren
antworten sind jedenfalls ein gefährliches ruhekissen das unverhofft
den schleichenden erstickungstod bringt wenn man mit metaphern handeln
könnte wären wir umsatzmillionäre
weswegen belästigen sie mich eigentlich mit ihren abwegigen theorien
haben sie es denn noch nicht bemerkt auch sie stellen immer wieder fragen
ohne selbst eine perspektive auch nur anzudeuten welcher beweis wäre
nun aber besser als der den der kritiker selbst erbringt daraus ließen
sich interessante interviews gestalten sie haben also zweifel am zweifel
und sie leugnen die unverzichtbarkeit kontinuierlicher fragen diese
thesen
bewahrheiten sich unangreifbar aber ich stelle ihnen doch meine aufmerksamkeit
zur verfügung das ist keineswegs
selbstverständlich das ist schon eine besondere gunst meinerseits und
im übrigen auch ein talent zum fragenden gehört zweifelsohne daß er
gewisse qualitäten aufweise die ihn eben für seine vage haltung der
jeweils provozierenden vorläufigkeit direkt verantwortlich werden lassen
zwar scheint der fragende durch diese seine grunddisposition bereits
weit gediehen doch muß auch gerade er exemplarisch zur verweigerung
der öden selbstgefälligkeit anregen letztere überfällt uns mit voreiligen
antworten welcher vorgang immer eine brachiale ideologisierung des individuellen
wie auch gesellschaftlichen menschseins bedeutet und bedingt eine gesunde
skepsis ist immer mehr wert als eine hysterische antwortphobie sie möchten
offensichtlich nichts in seiner vorhandenheit akzeptieren wozu auch
jede antwort die nicht ihre vorläufigkeit und damit ihre negation durch
die nächste frage selbstverständlich in sich trägt drängt uns in die
tiefe sackgasse puren terminologischen zeitvertreibs sie verkomplizieren
natürlich das leben und sie nehmen dem gehetzten menschen auch noch
seine sekurität worauf soll der sich denn noch verlassen insofern frage
und antwort mit wahrheit zu tun haben liegt aber die wahrheit notwendigerweise
immer in den fragen nie in den antworten nicht das prinzip zählt sondern
die bereitschaft wir sind ja auch geradezu angewiesen auf offenheit
es wäre doch eine elende sturheit wollte man sich versteifen auf axiomatische
floskeln die zeit der heilslehren ist endgültig vorbei es leben die
investikativen tugenden und methoden wenn sie wollen daß ich ihnen meine
aufmerksamkeit weiterhin widme müssen sie schon konkreter werden kein
vorgang dieser erde ereignet sich abstrakt das ist quasi eine existentielle
gesetzmäßigkeit und etwaige fragen stellen sich eben nicht von selbst
nein sie werden notwendigerweise von einem menschen formuliert der sich
freilich auch für überflüssiges fragen und logischerweise zwanghaftes
antworten jederzeit rechtfertigen muß der mensch jedenfalls kann fragen
nicht verweigern das fragen ist die einzige chance stagnation zu vermeiden
dies gilt im wissenschaftlichen und politischen
bereich ebenso wie insgesamt in unserer existenz wir sollten uns darauf
freuen mit fragen neue horizonte zu öffnen allerdings gibt es im alltag
zu viele fragen die lediglich in die nervenbahnen zielen und weit davon
entfernt sind visionär zu wirken das ist der fluch der pragmatik und
des insistierens jetzt nähern wir uns bereits unerbittlich der unausweichlichkeit
wir könnten einander ergänzen ich lade sie ein zu einer spekulativen
exkursion fragen zielt doch unnachgiebig auf wissenwollen und auf erkenntnis
das bedeutet überhaupt die würde der philosophie fragen unterminiert
zwangsläufig jegliche basis idyllischer gläubigkeit der fragende stellt
alles zur disposition sein privates glück die regierungsform seines
landes die moral den tod und auch gott dem fragenden ist schlichtweg
nichts heilig er kennt keine furcht ihn schrecken keinerlei sanktionen
allein der fragende kann sich ideologischen suggestionen entwinden nun
aber vorsicht sie spielen hier womöglich eine simplizität gegen eine
andere aus keineswegs ich bin mir der zähen hinderlichkeiten durchaus
geradezu schmerzhaft bewußt und freilich ist der fragende kein märtyrer
er opfert sich für keine idee er sucht überhaupt erst nach der existenz
einer solchen die vorgabe wirkt gekünstelt der prozeß gestaltet sich
mühsam keineswegs sie müssen sich allerdings eingestehen daß es im leben
keine garantien gibt es ist wie ein ordinäres losverfahren man opfert
und riskiert hierin und dahin und vergißt vor lauter enttäuschung fast
schon sich wenigstens noch zu wundern
wir müßten womöglich noch ein gemächliches mißverständnis klären möchten
sie die menschen nun eigentlich verunsichern oder in ihrem existenzwillen
bestärken das sollten sie aber soweit schon erspürt haben unsere wahre
stärke besteht in der verunsicherung derer die uns fixsterne und orthodoxien
vorgaukeln wollen und ein
mögliches weiteres naives mißverständnis muß auch gleich noch entkräftet
werden er fragende ist kein dummkopf es ist ganz im gegenteil eine existentielle
gescheitheit die ihn zum immer weiter fragen drängt das fragen ist die
eigentliche schöpferische energie des menschen man darf keine antwort
zu ernst nehmen antworten
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implizieren
stagnation jegliche vorgeschützte schlauheit
bedeutet lediglich macht die wir aber nicht gewähren dürfen sie klingen
etwas verbittert haben sie abartige erfahrungen hinter sich das könnte
man so nennen ich mußte durch ideologische ghettos irren und ich habe
gekämpft gegen alberne pseudokritische selbstdarsteller haben sie eine
vorstellung davon wie sehr neurose und ideologie miteinander verwoben
sind man kann doch dem fragenden nichts verbieten das wäre existentieller
suizid man kann allerdings versuchen durch vermeidung unnötiger scheinfragen
die vergeudung existentieller lebenszeit zu verringern wir benötigen
klare kriterien zur unterscheidung von integrem erkenntnisinteresse
und perfider selbstbeweihräucherung wie also ist der mensch als fragender
zu verstehen und auch ernst zu nehmen da hätte ich durchaus meine stringente
theorie schauen sie dem fragenden muß grundsätzlich klar sein daß er
zu fragen hat es muß zweifel geben der zweifel ist der atem der existenz
fragen sind das blut der lebendigkeit zu viele menschen haben den hang
zur lethargischen akzeptanz die haltung des fragens ist ihnen zu subversiv
oder gar zu blasphemisch wie banal können menschen eigentlich sein geben
sie mir hoffnung ich möchte mich sonst weigern zur menschheit zu gehören
für wen könnte dies einen verlust bedeuten für sie selbst für die menschheit
für all die zusammengeschwindelten götter und hier beginnt wahrhaft
die anarchie jenseits aller jovialer oder banaler linker oder rechter
schamanenwitze allerdings gehört ja nun wohl auch die tatsache daß wir
fragende sind zu unserer eigentlichen existentiellen beschaffenheit
das dürfte einsichtig sein darüber brauchen wir uns eigentlich nicht
zu streiten das fragen ist die ganz simple phänomenologische basis unseres
intellektuell genetischen instinkts wir spüren schon irgendwie ob wir
und wie wir wozu gehören und der mensch als fragender der sich nicht
durchweg als solcher versteht wäre für sich und alle anderen schlichtweg
unzuverlässig und unglaubwürdig und was gibt es denn wirklich schlimmeres
als daß man sich nicht auf sich selbst verlassen könnte wenn man schon
per definition und praxis als mensch durchgehen könnte erlauben sie
sind wir denn als menschen nur noch ersatzweise existenzbastarde müssen
wir uns ständig rechtfertigen müssen wir uns stäändig bezweifeln
mir imponiert ihre klaustrophobische erregtheit das bedeutet wir werden
uns ebenso oft garantiert mißverstehen wie wir uns eventuell verstehen
aber das ist ja genau das offene prinzip des fragens und pendelns nur
so können wir unsgegenseitig auch nützlich sein nun bleiben wir aber
konkret wie ließe es sich denn rechtfertigen seinen mitmenschen mit
behauptungen zu drohen die sich nicht mehr hinterfragen lassen dürften
man kann nur in offenheit leben und insofern der fragende weiß und akzeptiert
daß er ein solcher ist kann er aufmerksamkeit beanspruchen vielleicht
auch nur quasi beantragen wir sind uns wohl jenseits aller möglichen
inhaltlichen verquerungen darin einig daß es gewisse formalien gibt
in unserer banalen existenzweise in jeder absurdität nistet erst einmal
die normalität und wenn wir uns verunsichern lassen dann jubiliert das
prinzip aber die faktizität darbt der fragende muß nämlich vor allem
wissen was eigentlich zu fragen lohnt und mehr noch was er nicht zu
fragen braucht weil es sich existenteill erledigt hat nichts wäre unsinniger
als überflüssige fragen zu formulieren nicht allein für den fragenden
vor allem auch für den potentiell antwortenden würde sonst zuviel existentielle
energie vergeudet es wäre eine blamage wenn marginalität zum ausweis
des fragenden würde gerade als fragender hat man das statische aus dem
dynamischen zu filtern das was unsere existenz befördert zu befreien
von dem was uns beengt und gerade hierin gibt es wohl das größte differenzpotential
zu bearbeiten mir könnte es geradezu schwindelig werden bei all der
offenheit und all den möglichkeiten wesentlich ist es wohl über das
rein funktionale niveau der kenntnisse in die pulsierende unendlichkeit
der erkenntnisse zu gelangen nach kenntnissen braucht man eigentlich
nicht zu fragen man kann sie sich durch lernen aneignen das dynamische
fragen zielt allein auf erkennen
unseres jeweils spezifischen stellenwerts in und für die existenz unserer
selbst und der gesamten menschheit und auch möglicher anderer lebensformen
im kosmos das läßt die dimensionen ungeheuerlich und unnötig kompliziert
erscheinen gut man muß die freiheit eben doch als notwendigkeit erkennen
und erarbeiten fragen bedeutet dabei unweigerlich fortlaufende grenzüberschreitung
der inneren wie der äußeren dimensionen aber manifestationen die sich
und mich als fragenden nur im kreise auratischer befangenheit drehen
erzeugen in des wortes doppelter bedeutung lediglich existentiellen
schwindel so einfach wollen wir uns nicht entlassen wir brauchen ein
motivierendes niveau dem fragenden muß jeweils detailliert bewußt werden
wie er zu fragen hat wenn die substanz und die richtung der frage etwa
durch schludrige formulierung nicht klar würde wäre diese frage nicht
nur unnütz sondern eigentlich gar nicht gestellt der fragende muß sich
üben und disziplinieren er ist jeweils selbst für die verstehbarkeit
seiner frage zuständig es bedeutet arbeit und übberwindung das fragen
zur hohen kunst zu entwickeln aber daran gekoppelt ist eben auch unsere
menschliche entfaltung soweit nun also zu den unerläß rahmenbedingungen
des fragestellens selbstredend muß ein fragender sofern er dazu da ist
perspektiven zu eröffnen vor allem den inhalt der frage präzise abwägen
wenn der fragende also die absolute überzeugung hinsichtlich seiner
position als fragesteller gewonnen hat wenn er endlich wesentliches
von unwichtigem zu trennen vermag und wenn er seine worte eindeutig
verstehbar zu wählen sich vorgenommen hat dann konzentriert er sich
auf den inhalt das jeweils unausweichliche problem hierüber muß wohl
in der situation jeweilig befunden werden wesentlich kann zumindets
nur sein was eine situation verändert zweierlei sei noch behauptet wir
menschen können es uns überhaupt nicht leisten auf das fragen zu verzichten
und der fragende will er nicht fraglich werden muß sich selbst in frage
stellen und stellen lassen wie könnte ich das als mensch je im eigenen
leben begreifen wie könnte ich aber ohne fragen zu stellen jemals glücklich
werden
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