Biografisches
Der
Rihno wurde in den schönen sechziger Jahren im Zeichen der Waage, derer er
sicherlich einer der wankelmütigeren Vertreter ist, geboren, um nicht zu
sagen in unsre böse
Welt geworfen. Gar früh schon war er zum Kämpfen gezwungen
- nicht dass er bei seinem sanften Kern, jawohl, sanften Kern, danach gesucht
hätte. Das Gespenst der Autorität war es, welches ihn bald je nach Sachlage
entweder zum Hinterfragen anhielt oder zu ebenso wilden wie jähen Ausfällen
hinriss, ihn gleichzeitig aber auch seine Begabung zur Clownerie erkennen, schätzen
und weiterentwickeln ließ. Konkret manifestierte sich dies wahrhaft grausliche
Gespenst, um nur ein Beispiel zu nennen, in einer auf den Herrn
von
Loyola zurückgehenden Klosterschule, nach deren Absolvierung das
Studium (der Historie) dann eigentlich nur mehr ein Kinderspiel war; geblieben
ist die Religion, wenn auch in verändertem Zug.
Rihnos große Leidenschaft
neben etlichen mittelgroßen sind aber Geschichten anderer, solche von der
erfundenen Art nämlich, welchen freilich ein paar historische Fakten gezielt
eingestreut schmackhafte Würze verleihen. Wenn Rihno solche Geschichten,
niedergeschrieben oder noch lieber von Mund zu Ohr, erzählt, ist er dabei
derart in seinem Element, lebt er so intensiv in ihnen, dass er oft selbst die
Wahrheit von der Erfindung nicht mehr so recht zu trennen weiß.
Diese
Eigenschaft, in seinem Fall glücklicherweise mehr Gabe als Fluch, und überhaupt
des Rihnos große Sympathie für alles Orientalische, ist mütterliches
Erbe, sind seine Vorfahren mütterlicherseits doch von Kleinasien (und im
weiteren von noch weiter her) langsam nach Nordwesten gewandert.
Dem Väterlichen
wiederum hat der Rihno seine Robustheit, ein ihn aller Sorgen der schnöden
Materie enthebendes Geschäft und, als wichtigstes wohl, seine überbordende
Energie zu verdanken.
Dermaßen also mit allem, was ein Rihno braucht,
wohlgerüstet, trottet er nunmehr seit einem guten Dritteljahrhundert zwischen
seiner Wiener Vaterstadt und seinem griechischen Mutter- (seit einiger Zeit auch
Gemahlin- und Tochter-) land hin und her, manchmal ist er dann auch ganz woanders,
immer aber auf der Suche nach Stoff (für seine Geschichten).
Mögen
wir noch viel von ihm hören!