WEIHNACHTSGEDICHTE
und - HAIKU

Martina Sylvia Khamphasith

Blattgold im Winde.
Hoffnungsfunken versprühend
fürs kommende Jahr.
 

WEIHNACHTSSTERNE

Sterne einer Nacht.
Blutgetränkt.
Künden von Kreuzigung
und Verrat.

Nach der Weihnachtszeit
verfärbt sich ihr Festtagskleid,
um in schlichtem Grün
unverdächtig weiter zu blühen.

WEIHNACHTSGEDANKEN

Weihnachtsbaum.
Lichtertraum
Wunsch nach Harmonie.
Anwandlung von Nostalgie.
Glitzernde Lichter.
Verschwimmende Gesichter.

Weihnachtsbaum.
Flüchtiger Traum.
Wie das Nadelkleid
vergeht die Zeit.

Lieber läg’ ich unterm Apfelbaum
und träumte
einen Sommernachtstraum.

STATIONEN

Geboren im Wald.
Erstrahlt im Lichterglanze.
Gelandet im Müll.

SILVESTER

Das alte Jahr,
gebrechlich,
eingefallen
das Gesicht.
Es bietet zum Abschied
versöhnlich die Hand.
Lasst nicht jetzt schon
hängen die Köpfe.
Leider, es ist wahr:
Gut sieht es wirklich nicht aus.
Doch versucht's wenigstens
und macht was Besseres draus.
Passt euch nicht an.
Gegen Dummheit muss man sich wehren,
wo immer man kann.