SEITENAUSSCHNITT
Die durchsickernde Flüssigkeit befindet sich unter den Luftblasen… Es zieht um, von heute auf morgen… In der Ferne vermischen sich die Farben der Blumen… Die Mohnblumen wachsen schreiend… Mein Nachbar hat schon wieder seinen Schlüssel an der Außentür vergessen und hat sich schon wieder versperrt… Das Rote wird ausgewechselt durch verschneiden… Verschmutzte Gedanken kommen in der Farbe des Pferdes. Die Schriftstücke vermehren sich über dem Schreibtisch wiederkehrend… Wenn ich doch die Sprache der Ameisen verstehen würde, könnte ich mich unter ihnen mischen. „Das Auswendiglernen tötet das Denken“ sagt man ja… keiner glaubt mir, dass ich vor dem Spiegel Selbstgespräche führe… Meine Antworten bekomme ich von den Irrtümern…
Wenn ich doch mein Leben in ein Wort hineinpassen könnte… meine Zellen würden vor Freude tanzen… Das eiserne Gitter würde durch Friedensketten zersprengt… Je mehr sich die Augen des Mitternachts öffnen, desto mehr Träume werden sich unter dem grauen Lächeln einfinden…
Ich werde mich auf den morgen vorbereiten… Die Kosten des Essens aus Aluminiumtellern erzählend. Wie sehr ich von Kriegen erschüttert werde, werden sie mich nicht fragen können! Der Wind weht an mir vorbei, ohne mich zu fragen… Die scharfen Blicke der Leute lasse ich über mich ergehen, auch wenn sie nicht mir gehören… Die Schreibtischtaten, die Farbgemetzel, die Blickbelästigungen lassen die Worte nicht mehr durch fehlende Buchstaben explodieren. Auch wenn ich es nicht tat, kriege ich Nadelstiche erteilt…
Hinter allem lässt
man eine Menge kleine, junge Hunde. Während sie das, was andere taten, mit dem,
was ich nicht tat beantworten, werden alle Akten ad acta gelegt. Es ist verboten,
auf Partei ergreifenden Aussichten Wasser zu gießen… Wenn sie die Backsteine
ohne Klebmasse über einander legen, werden sie sich begraben unter euren 100
Gramm - Zuständigkeiten. Wenn eure Augen geschlossen sind, können sie sich nicht
sehen. Während sie außerhalb der Glasglocke sitzen, ist die Anzahl derer, die
euch innerhalb der Glasglocke sehen, anderthalb Personen. Die Hindernisse, die
vor eurer inneren Sonne gelegt werden, sind eine Widerspiegelung einer lieblosen
Geografie, einer blut farbigen Geschichte, einer Tod erzeugenden Mathematik.
Laufet nicht vergeblich hinter den Gespenstern, die ausrufen, die Welt sei auf
den Hörnern der Ochse. Der Sandsturm weht nicht nur auf Kamele. Es ist Zeit,
den Deckel des für euch Nacht gewordenen Topfes zu heben…Die formlosen Erzählungen
an den Wänden können euch kein Zeugnis geben, außer dass sie euch den Weg versperren.
Nicht den Menschen, die immer kleiner werden, sondern die, die sie kleiner machen,
die sie ausschließen sollt ihr die Rechnung erteilen. Von denen sollen die zerbrochenen
und zerfallenen gefragt werden.
Jetzt schließe ich meinen Laden. Ich erwarte Sie in Kürze wieder. Nicht dass
ich es vergesse, wenn Sie wieder kommen, vergessen Sie auf keinen Fall die Freundschaftsimpfung
aus der Lebensapotheke zu kaufen.
06.04.2004 (von Üzeyir
Lokman ÇAYCI
Übersetzung Nuray Lale)
VORBEIGEHEND AN DEN RÄNDERN DER FRÜHLINGE…
Der eine ist in der
Dunkelheit nackt, der andere im Mitternacht müde… Der Vater eines anderen Vaters,
ähnelte dem Sohn des Sohnes eines anderen. Er zerbrach die Schlüssel und weinte
danach. Wenn der Müller die Windmühle betätigte und die Zeit mahlte, wurde aus
dem Weizen Mehl, und aus dem Mehl Brot.
Der Wind war wie das Zwitchern der Vögel zwischen den Fenstern. Obwohl die Farben
ausgewählt waren, war alles Pechschwarz… Die Frühlinge konnten nicht wahrgenommen
werden. Katzenaugen zogen sich schleppend durch die Strassen von Paris. In der
Ferne wurden grauhaarige durch Rolltreppen nach oben befördert. In der Nähe
führten Treppen in die Tiefe der zerrissenen Hügel. Die Gesichter der Menschen
waren veraltet in der Kälte… Sie wußten schon vorher “dass die Schatten sich
nicht schämen…”
Morgen wird wieder die Helligkeit mitten durch das Herz angeschossen! Geschreie
würden sich in der Umgebung verbreiten. Die Leiden würden die Rosen nicht bemerken
lassen…
Angstwände würden sich vor den Fenstern ausbreiten… Zu schwer würden sich die
Türen öffnen lassen.
Der nicht geteilte kristallklare Himmel, die Möven, die, die Meere streicheln,
würden von zerrissenen Bildern zu Füssen fallen…
Der eine ist in der Dunkelheit nackt, der andere im Mitternacht müde… Der Vater
eines anderen Vaters, ähnelte dem Sohn des Sohnes eines anderen. Er zerbrach
die Schlüssel und weinte danach. Wenn der Müller die Windmühle betätigte und
die Zeit mahlte, wurde aus dem Weizen Mehl, und aus dem Mehl Brot.
Der Wind war wie das Zwitschern der Vögel zwischen den Fenstern. Obwohl die
Farben ausgewählt waren, war alles Pechschwarz… Die Frühlinge konnten nicht
wahrgenommen werden.
Morgen wird wieder die Helligkeit mitten durch das Herz angeschossen! Geschreie
würden sich in der Umgebung verbreiten. Die Leiden würden die Rosen nicht bemerken
lassen…
(von Üzeyir Lokman ÇAYCI
Übersetzung Nuray Lale)
DIE TRAUMBLUME
Sie war eine Traumblume, die ich im Garten meiner Vorstellung geformt hatte.Niemand glaubte mir, dass sie diejenige war, die mich in die Unendlichkeit trug... Ich ermöglichte ihr mich zu sehen, indem ich das Menschengesicht und die in Blumenform erscheinende Schönheit aufzeigte. Nur der Himmel war der einzige Zeuge unseres Beisamenseins unter farbigen Gelächtern, die in der Umgebung einsam herunterhingen. Die Farben, die ich in die Umgebung zerstreute, brachten ein unterschiedliches Aussehen zum Ausdruck. Ich brauchte auch keine Laterne zu tragen. Denn sie war das Tageslicht. Die Widerspiegelung unseres Beisamenseins von Angesicht zu Angesicht erzeugte in den Menschenherzen Eifersucht. Wie eine Gedenktafel, das vergeblich nicht zu erwachen versucht, zog vor ihrer Größe ihre Schönheit die Aufmerksamkeit auf sich. Wie ein Vogel ist sie in die Lüfte gestiegen, um meine Hofnungen an den Ort zu bringen, wie ich es mir gewünscht habe. Um nicht in die Falle der verschmutzten Wolken hineinzufallen, umarmte sie kreisend das leuchtende Blau. Zuerst wurde sie ins Licht umgewandelt, dann verschwand sie unter lichtverschlingenden, unzeitgemäßen, angreifenden Schatten. Ich malte ihr Bild auf kristallklares Wasser, während die Gefühle, die ich für sie empfand, sich in unterschiedlichen Farben harmonisch in die Umgebung zerstreuten. Die Sonne eines Freitages war über mir… Mit ihr erfüllt war das Morgenlicht.
Paris - 06.04.2004
(von Üzeyir Lokman ÇAYCI
Übersetzung Nuray Lale)