DIE STADT IN EUCH
Ihr lebt in einer Stadt, die in euch selber ist und die
ihr
von einem
stillen Händler gekauft habt.
Ihr habt eure Schulden noch nicht beglichen.
Unter euren düsteren Augenlidern versucht ihr etwas
zu empfinden.
Ohne euch bewusst zu werden, wie weit ihr euch
schon von
euch selbst
entfernt
habt, geht ihr weiter, in dem ihr eure
Gedankenseile wie einen
Sessellift
benutzt.
Ihr habt ein Frösteln, je nach dem welche unzähligen
Elemente
ihr berührt.
Mit euren Schreien, die ihr im Moment einer
empfundenen
Erschütterung
ausstösst, wenn das Echo eurer Worte die
Gedankenpforte
verlässt,
verscheucht ihr alle Vögel um euch herum. Denn so
verderben
eure Rosen
angesichts eurer Überlegungen. Und wegen euren
verrückten
Momenten, fallen
eure Kristalle von euren Überdachungen.
Je nach dem
wie euer Gedankenfeld enger wird,
wächst eure
innere
Stadt. Ihr werdet
müde, weil ihr durch die inneren
Strassen
und Gassen
rennt.
Je nach dem wie das Licht eurer
Anspannungsmaschine auf
eure
Nächte fällt,
wird euer menschliches Sein zum Roboter.
Die Kröten eurer
schmutzigen Gewässer machen
selbst den
Krokodilen Angst.
Eure innere
Reise lässt euch altern.
Eure inneren Schreie steigern sich.
Ihr produziert
Schwierigkeiten auf allen Vieren.
Die Helferzellen eurer Laboratorien geben
euch keine
Gelegenheit
mehr, angenehme
Momente zu erleben.
Während der Zeiger eurer inneren Angst
von unten
bis oben
versagt,
habt ihr gar keine Möglichkeit mehr euch
zu äussern.
Mit
jeder Bewegung der
Uhr, reissen sich die Jahreszeiten
von eurem Herz.
Eure Einsamkeit hört nicht auf, euren Geist zu
durchqueren.
(von Üzeyir Lokman
ÇAYCI ;
übersetzt von Monika SCHUDEL)